Pinus halepensis Miller, 1767: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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* Die Rinde ist bei jungen Kiefern noch recht glatt, wird im Alter rissig bis schuppig.  Sie ist grau.
* Die Rinde ist bei jungen Kiefern noch recht glatt, wird im Alter rissig bis schuppig.  Sie ist grau.
* Im Inneren des Stammes verlaufen zahlreiche Harzkanäle, die ein zähes Harz enthalten.
* Im Inneren des Stammes verlaufen zahlreiche Harzkanäle, die ein zähes Harz enthalten.
* Die Wurzel ist breit ausladend, geht aber nicht sehr tief in den Boden. Das macht die Bäume anfälltig für starke Winde, die sie entwurzeln können.
* Die Wurzel ist breit ausladend, geht aber nicht sehr tief in den Boden. Das macht die Bäume anfällig für starke Winde, die sie entwurzeln können.





Version vom 12. Januar 2017, 16:30 Uhr

Aufgeblühte, weibliche Blüte, Vir 04/2015



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Aleppokiefer
  • Kroatisch: alepski bor, bili bor, bijeli bor
  • Englisch: Aleppo pine
  • Französisch: pin blanc, pin blanc de Provence, pin d'Alep
  • Italienisch: pino d'Aleppo
  • Slowenisch: alepski bor
  • Spanisch: pino blanquillo, pino carrasco, pino carrasqueño
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Pinus halepensis Miller, 1767


Namensherkunft

Lateinisch halepensis = aus Aleppo stammend


Basionym

  • Pinus halepensis Miller, 1767


Synonyme

  • Pinus maritima Miller, 1768
  • Pinus abasica Carrière, 1855
  • Pinus parolinii Visiani, 1856


Schutzstatus

Pinus halepensis Miller, 1767 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Privlaka 04/2011
Habitus, Vir 06/2011
  • Hoch wachsender Nadelbaum.
  • Die Krone ist anfangs noch konisch, wird später breit. Bedingt durch die starke Bura in Kroatien kann sie auch asymmetrisch verschoben sein.
  • Höhe: 10 bis 20 m









Die Blüte

Geschlossene ♀ Blüte, Vir 04/2011
♂ Blütenstand, Vir 04/2013
  • Die Pflanze ist einhäusig, auf jedem Baum befinden sich sowohl weibliche (Zapfen) als auch männliche Blütenstände.
  • Die weiblichen sind rötlich und sehen schon aus wie Zapfen – nur kleiner.
  • Sie stehen – wie die männlichen – einzeln am Ende eines Zweiges.
  • Beim Aufblühen gehen die einzelnen Schuppen auseinander und bilden so eine vergrößerte Oberfläche für das Einfangen der Pollen.
  • Die männlichen Blütenstände bestehen aus mehreren länglichen Gebilden, die von glänzenden, häutigen Schuppen umschlossen sind.
  • Wenn sie aufblühen entlassen sie den kräftig gelben Pollen in großen Mengen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind
  • Blütezeit : April













Weibliche Blütenstände:

Männliche Blütenstände:


Der Zapfen

Einjährige Zapfen, Vir 12/2013
  • Die jungen Zapfen sind eiförmig und kurz gestielt, sie stehen noch senkrecht.
  • Mit der Reife werden sie länger und an der Basis dicker, auch der kräftige Stiel wird länger und die Zapfen stehen schräg am Zweig.
  • Im dritten Jahr öffnen sie sich bei Trockenheit und geben die braunen, geflügelten Samen frei.
  • Die alten Zapfen können noch jahrelang am Baum verbleiben.
  • Die Zapfen enthalten kein Harz.
  • Reifezeit: ab dem dritten Jahr.
















Triebe und Nadeln

Junger Trieb, Vir 12/2013
Nadeln, Vir 06/2011
  • Die jungen Triebe sind eiförmig und von spitzen, braunen Schuppen geschützt.
  • Die Knospe ist zusätzlich von einem weißen Gespinst umgeben.
  • Die Nadeln sitzen auf kurzen Stielen, die Blattscheide ist braun und häutig.
  • Pro Blattscheide gibt es 2 bis zu 100 mm lange Nadeln, die an den Außenrändern fein gezähnt sind.












Der Stamm, Holz und die Wurzel

Stamm, Vir
Wurzel, Vir
  • Der Stamm ist schlank und meist mehrfach gekrümmt.
  • Die Rinde ist bei jungen Kiefern noch recht glatt, wird im Alter rissig bis schuppig. Sie ist grau.
  • Im Inneren des Stammes verlaufen zahlreiche Harzkanäle, die ein zähes Harz enthalten.
  • Die Wurzel ist breit ausladend, geht aber nicht sehr tief in den Boden. Das macht die Bäume anfällig für starke Winde, die sie entwurzeln können.














Ökologie

Pinus halepensis Miller 1767 ist Lebensraum für viele Tiere:

Thaumetopoea pityocampa Denis & Schiffermüller, 1775 - Pinien-Prozessionsspinner, borov povorkaš aus der Ordnung Lepidoptera Linné, 1758 – Schmetterlinge, leptiri. Die Larven ernähren sich von den Nadeln.
Crematogaster scutellaris Olivier, 1791 - Kippleibameise, crvenoguzi mrav aus der Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci. Sie legen in morschen Stümpfen Nester an.
Pogonocherus neuhausi J.Müller, 1916 ein Käfer aus der Familie Cerambycidae Latreille, 1802 – Bockkäfer, Ordnung Coleoptera Linné, 1758 - Käferartige, kornjaši, tvrdokrilci. Seine Larven ernähren sich vom Holz des Baumes.
Oedemera (Oedemera) nobilis Scopoli, 1763 - Grüner Scheinbockkäfer ein Vertreter der Familie Oedemeridae Latreille, 1810 - Scheinbockkäfer. Seine Larven leben in Pflanzenstängeln aber auch in morschem Holz der Aleppo-Kiefer.

Natura 2000 in Kroatien

Die Aleppokiefer ist Charakterart des Habitats 32.B – Illyrische Garrigue in Kroatien, für das weitere Pflanzen typisch sind:

Rosmarinus officinalis Linné, 1753 - Rosmarin, ružmarin aus der Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače
Erica arborea Linné, 1753 - Baumheide, drvenasta crnjuša aus der Familie Ericaceae Jussieu, 1789 - Heidekrautgewächse, vrešnjače
Erica manipuliflora Salisbury, 1802 - primorska crnjuša aus der Familie Ericaceae Jussieu, 1789 - Heidekrautgewächse, vrešnjače
Cistus incanus Linné, 1753 - Graubehaarte Zistrose, rdeči brškin aus der Familie Cistaceae Jussieu, 1789 - Zistrosengewächse, cistaonice
Cistus monspeliensis Linné, 1753 - Montpelliers Cistrose, ljepivi bušina aus der Familie Cistaceae Jussieu, 1789 - Zistrosengewächse, cistaonice
Cistus salviifolius Linné, 1753 - Salbeiblättrige Zistrose, kaduljasti bušin aus der Familie Cistaceae Jussieu, 1789 - Zistrosengewächse, cistaonice
Pistacia lentiscus Linné, 1753 - Mastixbaum, tršlja aus der Familie Anacardiaceae Brown, 1818 - Sumachgewächse, vonjače
Ophrys liburnica Devillers et Devillers-Tersch., 2004 aus der Familie Orchidaceae Jussieu, 1789 - Orchideengewächse, kačunovice
Ophrys bertolonii Moretti, 1823 - Bertolonis Ragwurz, Bertolonijeva kokica aus der Familie Orchidaceae Jussieu, 1789 - Orchideengewächse, kačunovice
Ophrys scolopax ssp. cornuta Cavanille, 1793 - Schnepfen-Ragwurz, roščićasta kokica aus der Familie Orchidaceae Jussieu, 1789 - Orchideengewächse, kačunovice
Ophrys sphegodes Míller, 1768 - Spinnen-Ragwurz, kokica paučica aus der Familie Orchidaceae Jussieu, 1789 - Orchideengewächse, kačunovice
Romulea bulbocodium (L.) Sebast. & Mauri, 1818 - Großblütiger Scheinkrokus, proljetna dugovača aus der Familie Iridaceae Jussieu, 1789 - Schwertliliengewächse, perunike

EUNIS-Habitate mit Pinus halepensis Miller 1767

✔ F5.143: Matorral, also dichtes Buschland, in denen die Aleppokiefer dominiert.
✔ G3.74: Wälder, die fast ausschließlich aus Aleppokiefern bestehen.
✔ G3.749: Illyrische Aleppo-Wälder und strauchartige Habitate, die vor allem an den Küsten der Balkan-Halbinsel ::: zu finden sind.

Nematoden in Aleppokiefern

✔ verschiedene Arten der Gattung Aphelenchoides, einem Blattälchen
✔ Laimaphelenchus lignophilus Korner, 1954, ebenfalls ein Nematode
✔ Ditylenchus spp kann Baumkrebs auslösen
✔ Bursaphelenchus xylophilus (Steiner & Buhrer) Nickle, 1981 kann zum Absterben des Baumes führen.
  • Quelle: Đođ N, Pernek M, Carletti B, Pine wood nematodes - as a factor of pine decline in Croatia. In: Schröder, T. (ed.), Pine Wilt Disease Conference 2013, pp. 131-132, Braunschweig, ISSN: 1866-590X

Hexenbesen bei Aleppokiefern

Hexenbesen sind bei dieser Baumart relative häufig. Sie entstehen durch eine spontane Mutation der Knospe. Die dort entspringenden Zweige wachsen sehr dicht, Nadeln und Äste sind deutlich kleiner als beim normalen Baum.

In Kožino bei Zadar habe ich im April 2015 ein wunderschönes Exemplar gefunden:


Lebensraum

Die Aleppokiefer lebt in den wärmeren Gebieten rund um das Mittelmeer.



Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Rund ums Mittelmeer
  • Weitere Vorkommen: In Südafrika invasiv
  • Fundort: Kroatien - Nin, Vir, Privlaka, Vrsi


Nutzung

Pinus halepensis Miller 1767 wird oft als wichtige Lieferant für Holz beschrieben. In Kroatien gilt das Holz wegen des extrem hohen Harzgehaltes als wenig nutzbar. Wird es in Öfen verbrannt, lagert sich das Holz im Ofen und im Schornstein ab, was irgendwann zu einer Verpuffung führen kann.









Links und Literatur

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj