Geranium purpureum Villars, 1786

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Geranium purpureum Villars, 1786 – Purpur-Storchschnabel, purpurna iglica

Diese Pflanze ist auch ein wahrer Überlebenskünstler. Kein Habitat in Dalmatien in dem er nicht wächst. Ob schattige Kiefernwälder, trockene, heiße Wiesen oder Spalten in Steinen – er blüht überall.

Die kräftig pinkfarbenen Blüten sind sehr klein, die Antheren sind gelb. Die gefiederten Blätter sind sukkulent und besitzen zahlreiche Drüsenhaare. Auch der Blütenstängel ist von ihnen bedeckt. An besonders sonnigen Standorten lagert die Pflanze Anthocyane ein, die sie kräftig rot färben. Die Samen reifen im Juni und werden von Tieren verbreitet.


Geranium purpureum Villars, 1786 – purpurna iglica, lesser herb Robert

Even this plant is a proper survivor. There is no habitat in Dalmatia where it won't grow. Whether shady pine forests, dry, hot meadows, or gaps in rocks – everywhere it blooms.

The strong pink colored flowers are tiny, with yellow anthers. The pinnated leaves are succulent and have numerous glandular hairs. Also the flower stalk is covered with them. In particularly sunny locations, the plant stores anthocyanins, which give it a vibrant red color. The seeds ripen in June and are dispersed by animals.


Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Purpur-Storchschnabel
  • Kroatisch: purpurna iglica
  • Englisch: little robin, lesser herb Robert
  • Französisch: géranium pourpre
  • Italienisch: geranio purpureo
  • Slowenisch: škrlatnordeča krvomočica
  • Spanisch: agujas de pastor, hierba se San Ruperto
  • Tschechisch kakost purpurový
  • Ungarisch: xxx

Wissenschaftlicher Name

Geranium purpureum Villars, 1786

Namensherkunft

  • Griechisch geranion = Verkleinerungsform von géranos, dem Kranich. Das bezieht sich auf den schnabelförmigen Fruchtfortsatz
  • Lateinisch purpureum = purpurfarben

Basionym

Geranium purpureum Villars, 1786

Synonyme

Ich habe selten eine Pflanze gesehen, die so unglaublich viele Synonyme – sowohl homotypisch als auch heterotypisch – hat:

  • Geranium mediterraneum Jordan, 1852
  • Geranium minutiflorum Jordan, 1852
  • Robertium purpureum (Villars) Fourrier, 1868
  • Robertium modestum Fourrier, 1868
  • Robertium simile Fourrier, 1868
  • Geranium simile Jordan, 1878

Schutzstatus

Geranium purpureum Villars, 1786 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Otok Vir 12/2012
  • Niedrig wachsende, mehrjährige Pflanze mit zahlreichen Verzweigungen.
  • Dadurch bildet sie kleine liegende oder an Mauern hängende Kissen.
  • Sie ist in Kroatien mehrjährig.
  • Höhe: bis 18 cm









Die Blüte

Blüte, Otok Vir 04/2025
  • Die Blüten sind auffallend klein und 5-zählig.
  • Die Kronblätter sind spatelförmig und am Grunde verwachsen.
  • Ihre Enden sind abgerundet und sie biegen sich bei geöffneter Blüte nach außen.
  • Die grünen Kelchblätter sind ebenfalls verwachsen.
  • Sie sind kelchartig aufgebläht und mit Drüsenhaaren besetzt.
  • An der Spitze sitzt je eine Granne.
  • Blütezeit : März bis Mai
  • Durchmesser der Blüte: 6-8 mm
  • Blütenfarbe: kräftig pink, Antheren gelb.







Die Frucht

Frucht, Otok Vir 05/2012
Samen, Otok Vir 06/2026
  • Sie ist eine Spaltfrucht, die aus einzelnen Kapselfrüchten besteht.
  • Bei Reife springt die Fruchtkapsel oben auf und die einzelnen Blätter öffnen sich weit.
  • Die braunen Samen sind stark geriffelt, bleiben dadurch besser haften.
  • Reifezeit: Juni








Blatt und Stängel

Blatt, Otok Vir 12/2012
Stängel, Otok Vir 03/2018
  • Sowohl bei den Blättern als auch beim Stängel gibt es standortbedingt Unterschiede: an schattigen Standorten sind beide filigraner und größer, außerdem grün. In der prallen Sonne sind die Blätter klein und sukkulent, sowohl Blätter auch Stängel sind blutrot gefärbt.
  • Die rote Farbe entsteht durch die Bildung von Anthocyanen.
  • Die Blätter sind lang gestielt.
  • Sie sind 3-5fach gefiedert, die einzelnen Fiedern sind grob gelappt.
  • Der Rand ist gezähnt.
  • Die Oberfläche ist drüsig gleichmäßig behaart. Dieses Sekret bewirkt den intensiven Geruch der Pflanze.
  • Die Blütenstängel sind kreisrund und ebenfalls mit langen weißen Haaren besetzt.






Ökologie

✔ Canephora hirsuta Poda, 1761 trinkt Nektar
✔ Euclidia glyphica Linné, 1758 – Braune Tageule: Raupenfutterpflanze
✔ Malacosoma castrensis Linné, 1758 – Wolfsmilch-Ringelspinner: Raupenfutterpflanze
✔ Dicyphus errans Wolf, 1804 – Unbeständiger Schmalhans
✔ Agromyza nigrescens Hendel, 1920


Lebensraum

Otok Vir 04/2014
Otok Vir 05/2012
  • Diese Pflanze besiedelt ganz unterschiedliche Habitate. Ich habe sie in lichten Kiefernwäldern gefunden, wo sie recht groß wird.
  • Sie ist aber auch ein richtiger Überlebenskünstler, der zwischen Steinen oder in Felsspalten wächst.
  • Und auch auf offenen, trockenen Wiesen in Meeresnähe sowie entlang von Wegen und Straßen ist sie zu finden.
  • Geranium purpureum Villars, 1786 ist Charakterart folgender EUNIS-Habitate:
✔ T3D - Mediterranean Cupressaceae forest
✔ T14 - Mediterranean and Macaronesian riparian forest


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Rund um das Mittelmeer.
  • Weitere Vorkommen: Wandert immer weiter in den Norden, seit 1990 in Österreich nachgewiesen. Hier ist diese Pflanze allerdings einjährig.
  • Fundort: Kroatien - Otok Vir, Senj, Kožino, Stadtmauer von Nin








Links, Literatur und Quellen

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