Tragopogon porrifolius Linné, 1753

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Otok Vir 05/2020


Tragopogon porrifolius Linné, 1753 - Haferwurzel, lukasta kozja brada

Im Mai öffnet diese zweijährige Pflanze ihre kräftig violetten Blüten umrahmt von langen, spitzen Kelchblättern. Sie mag sonnige, kalkhaltige Wiesen und wächst einzeln. Die langen Blätter der Basalrosette sind an den Rändern gewellt, die Stängelblätter umfassen diesen scheidenartig und sind glatt.

Die Haferwurzel stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde hier bereits in der Antike sowohl roh als auch gekocht verwendet. Die Römer brachten sie nach Mitteleuropa, wo sie verwilderte. Ab dem 13. Jahrhundert war sie auch hier eine beliebte Speisepflanze, wurde sogar kultiviert. Heute findet man sie kaum noch, denn sie wurde von der Schwarzwurzel abgelöst.

Der Haferwurzel gilt als alte Heilpflanze, ihr werden viele positive Effekte zugeschrieben. Allerdings sind das rein empirische Erfahrungswerte, denn medizinische Studien gibt es nicht.

Von dieser Pflanze werden viele Unterarten beschrieben. Darunter Tragopogon porrifolius subsp. eriospermus (Tenore) Greuter, 2007 in Italien und Kroatien.


Tragopogon porrifolius Linné, 1753 - Haferwurzel, salsify

In May, this biennial plant opens its vibrant purple flowers, framed by long, pointed sepals. It prefers sunny, calcareous meadows and grows solitarily. The long leaves of the basal rosette are waved at the edges, while the stem leaves enclose them sheath-like and are plain.

Salsify originates from the Mediterranean region and was used both raw and cooked there in ancient times. The Romans brought it to Central Europe, where it grew wild. From the 13th century onwards, it was also a popular food plant there and was even cultivated. Today, it is rarely found, having been replaced by the Spanish salsify.

Salsify is considered an ancient medicinal plant and is said to have many positive effects. However, these are purely empirical findings, as there are no medical studies.

Many subspecies of this plant have been described, including Tragopogon porrifolius subsp. eriospermus (Tenore) Greuter, 2007 in Italy and Croatia.



Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Haferwurzel, Habermark, Purpur-Bocksbart
  • Kroatisch: lukasta kozja brada, brada kozja gorka
  • Englisch: salsify, oyster plant
  • Französisch: salsifis blanc, salsifis à feuilles de Poireau
  • Italienisch: barba di becco violetta, raperonzolo selvatico
  • Slowenisch: porovolistna kozja brada
  • Spanisch: barbaja, hierba del costado , tetillón
  • Tschechisch kozí brada pórolistá
  • Ungarisch: saláta bakszakáll

Wissenschaftlicher Name

Tragopogon porrifolius Linné, 1753

Von dieser Pflanze werden viele Unterarten beschrieben. Darunter Tragopogon porrifolius subsp. eriospermus (Tenore) Greuter, 2007 in Italien und Kroatien.

Namensherkunft

Griechisch tραγος - tragos = Ziege

Griechisch πώγων - pōgōn = Vollbart

Lateinisch porrifolius = porreähnliche Blätter

Basionym

Tragopogon porrifolius Linné, 1753

Synonyme

  • Tragopogon sativus Gaterau, 1789
  • Tragopogon australis Jordan, 1848
  • Tragopogon porrifolius var. aequalis Farwell, 1930
  • Tragopogon porrifolius var. cupani (Gussone) Fiori

Gefährdung und Schutzstatus

Tragopogon porrifolius Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Habitus,Otok Vir 05/2021
  • Zweijährige Pflanze, im ersten Jahr treibt sie nur eine basale Rosette.
  • Im darauffolgenden Jahr treiben die geraden, wenig verzweigten Blütenstängel.
  • Pro Stängel bildet sich eine Blüte.
  • Der Wuchs ist sehr locker.
  • Höhe: bis 120 cm










Die Blüte

Blüte, Otok Vir 05/2012
  • Die 8 grünen Kelchblätter sind deutlich länger als die Kronblätter und zugespitzt.
  • Sie umhüllen die Knospe kegelförmig, beim Aufblühen breiten sie sich strahlenförmig aus.
  • Knapp unter dem Körbchen ist der Stängel aufgeblasen.
  • Es gibt nur Zungenblüten.
  • Die Blüte zeigt eine circadiane Rhythmik und schließt sich zu Mittag.
  • Die Befruchtung erfolgt durch Insekten wie Bienen und Hummeln oder Käfer.
  • Blütezeit : Mai
  • Durchmesser der Blüte: 50 mm
  • Blütenfarbe: purpur-violett





Die Frucht

Frucht, Vrsi 05/2013
  • Die Früchte sind Achänen.
  • Sie sind anfangs hell, werden später hellbraun.
  • Sie sind gekrümmt stäbchenförmig und mit kräftigen Warzen besetzt.
  • Sie tragen einen langen Schnabel, der von einem Pappus gekrönt ist.
  • Reifezeit: Mai bis Anfang Juni
  • Länge der Frucht: etwa 15 mm.







Blatt und Stängel

Basalblatt, Otok Vir 05/2021
Stängel und Laubblätter, Otok Vir 05/2021
  • Die Basalblätter lang und schmal, ihre Ränder sind gewellt.
  • Die Stängelblätter umfassen den Stängel breit, werden zur Spitze hin schmaler.
  • Sie sitzen wechselständig.
  • Ihre Oberfläche und die Ränder sind glatt.
  • Die Blütenstängel verzweigen sich kaum.
  • Sie sind kreisrund, gerade und glatt.
  • Sie führen einen weißen Milchsaft.




Die Wurzel

  • Sie ist eine gerade Pfahlwurzel.
  • Die äußere Haut ist – anders als die der Schwarzwurzel – hell.
  • Sie kann eine Länge von 30 cm erreichen.

Ökologie

✔ Brachycaudus tragopogonis Kaltenbach, 1843 hat keinen Wirtswechsel. Diese schwarze, glänzende Laus saug an Blättern und Stängeln.
✔ Hyperomyzus lactucae Linné, 1758 – Grünliche Gänsedistellaus: primäre Wirtspflanze sind Arten der Familie Grossulariaceae de Candolle 1805 – Stachelbeerengewächse, sekundäre sind Arten der Familie Asteraceae Bercht. & J.Presl, 1820 - Korbblütler, sucvietke, glavočike
  • Tragopogon porrifolius Linné, 1753 ist Nahrungspflanze für folgende Vertreter der Familie Coccidae Stephens, 1829 - Napfschildläuse, štitastih uši:
✔ Auf den Laub- und Kelchblättern habe ich immer wieder Vertreter dieser Familie gefunden.
✔ Liriomyza tragopogonis de Meijere, 1928: Entlang der Mittelrippe des Laubblattes. Fam Asteraceae
✔ Die Larven Aulacidea tragopogonis Thomson, 1877 aus der Familie Cynipidae Latreille, 1802 - Gallwespen, ose šiškarice leben in den Stängeln der Pflanze kurz über der Wurzel und induzieren dort Gallen.
✔ Lasioglossum cristula Pérez, 1896 ist ein wichtiger Bestäuber
✔ Die Larven von Ensina sonchi Linné, 1767 aus der Familie Tephritidae Newman, 1834 - Bohrfliegen, voćne muhe leben in den Blütenköpfen und lassen diese anschwellen.
  • Folgende Pilze besiedeln Tragopogon porrifolius Linné, 1753:
✔ Microbotryum tragopogonis-pratensis (Persoon) Bauer & Oberwinkler, 1997: Die Pilzkörper entwickeln sich in den ungeöffneten Knospen, diese sterben ab. Arten Gattung Tragopogon
✔ Pustula obtusata (Link) Rost, 2011 ist 1 Familie und bildet auf den Blättern helle, verschmelzende Flecken.
✔ Erysiphe cichoracearum DeCandolle, 1805, ein echter Mehltau und und monophag 1. Grades, besiedelt vor allem die Blätter.



Lebensraum

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  • Trockene, sonnige Wiesen mit niedrigem Bewuchs.
  • Die Pflanze ist kalkliebend, scheint auch salzige Luft zu vertragen (Meeresnähe).
  • Dieser Bocksbart bildet keine größeren Bestände, man findet immer nur Einzelpflanzen.










Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • Weitere Vorkommen: Amerika (eingebürgert), Schweiz nach 1500 und Belgien ab 1813 (gilt als invasiv)
  • Fundort: Kroatien - Otok Vir, Vrsi


Nutzung

Alle Teile der Pflanze sind essbar und steht in Südeuropa seit der Antike auf dem Speisezettel.
Die Römer brachten sie nach Mitteleuropa, wo sie verwilderte.
Albertus Magnus hat sie im 13. Jahrhundert erstmals beschrieben.
Seit dem 15. Jahrhundert wird die Pflanze in Mitteleuropa angebaut, später durch Scorzonera hispanica ersetzt.
Blätter und Wurzel haben einen feinen Geschmack, man erntet sie vor der Blüte. Sie können roh oder gekocht verzehrt werden.
Blütenstängel werden gekocht.
Der Milchsaft kann als Kaugummi verwendet werden.
Der Pflanze wurden früher viele Wirkungen zugeschrieben (harntreibend, entzündungshemmend, krampflösend, abführend). Es gibt allerdings noch keine medizinischen Studien.
Vor allem die Wurzel enthält viele Vitamine.
Schleimstoffe sind wasserspeichernd und reizlindernd und helfen bei Husten.
Das Inulin in der Wurzel beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht und ist deshalb für Diabetiker geeignet.
  • Als Zierpflanze: Früher wurde sie als „Stern von Jerusalem“ in Gärten gepflanzt.












Links, Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • Nabu Dortmund: Informations-Blatt Haferwurzel