Die Allerheiligen-Kapelle auf dem Kamenjak
Geschichte der Kapelle
Mitten auf dem Plateau ist eine 57 Meter tiefe Doline, die einem Schacht ähnelt. Über dieser wurde nach dem 2. Weltkrieg eine kleine Kapelle erbaut. In den folgenden Jahren, als die Partisanenkämpfe tobten, wurden viele Menschen aus den umliegenden Orten (Polača, Raštević, Lisičić, Podgrađa und anderen) ohne Gericht getötet und in diese Grube geworfen. Es sollen bis zu 100 Menschen hier ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Die Pfarrgemeinde von Polača hat 1995 über diesem Massengrab eine Kapelle erbaut. Hauptinitiator war der damalige Bürgermeister Radoslav Bobanoviđ. Am 14.06.1995 wurde die Kapelle durch den Erzbischof von Zadar Marijan Oblak geweiht. Seitdem findet alljährlich am Karfreitag eine Prozession der Soldaten zu dieser Kapelle statt.
Der Platz mit der Kapelle
Das Innere der Kapelle
Das Innere der Kapelle ist sehr einfach gehalten. Die Wände sind aus behauenen Steinen, kleine Fenster erlauben der Sonne, den Raum zu erhellen.
Die Kapelle ist einschiffig, die Apsis liegt genau über dem Massengrab, statt einer steinernen hat sie eine Kuppel aus Glas. Gedenktafeln und Fotografieren dokumentieren die schreckliche Geschichte dieses Ortes.
Der botanische Garten an der Kapelle
Rund um die kleine Kapelle wurde ein botanischer Garten mit den wichtigsten Pflanzen vom Kamenjak angelegt:
Helichrysum italicum (Roth) G.Don, 1830
- Fundort: Vir 06/2012
- Deutsch und Kroatisch: Italienische Strohblume - smilje, bilobrada
- Lebensraum: Trockenrasen in der Nähe des Meeres
- Habitus: Niedrig wachsende, weiß behaarte Pflanze; mehrjährig
- Blätter: Nadelförmig, im Querschnitt rund
- Blüte: Mehrere Blüten in kleinen Scheindolden, diese sind zu größeren Scheindolden verbunden
- Blütezeit: Juni - August
- Blütenfarbe: gelb
- Status: Nativ
- Herkunft: Italien, Kroatien
- Status: Essbare Pflanze – Currykraut
- Status: Heilpflanze
- Gefährdung: Stark gefährdet durch Wildsammeln
- Fundort: Obrovac 06/2018
- Deutsch und Kroatisch: Steinweichsel, rašeljka
- Lebensraum: Felsige, sonnenexponierte Abhänge. Wärmeliebend.
- Habitus: Kleiner Baum, in Dalmatien wächst er als Strauch.
- Blätter: Die Blätter sind rundlich, die Ränder sind gekerbt.
- Blüte: Mehrere kleine Blüten stehen doldenartig.
- Blütezeit: April-Mai
- Blütenfarbe: weiß
- Familie: Rosaceae Juisseu, 1789 - Rosengewächse, ružatice
- Status: Nativ
- Essbare Pflanzen in Kroatien: Die Früchte sind essbar, sie sind allerdings leicht bitter. Der innere Kern wird gemahlen und unter dem Namen Mahleb im Nahen Osten aber auch in Griechenland als Gewürz für verschiedene Bäckereien verwendet.
- Giftpflanze: Die Früchte enthalten Cumarine.
- Als Heilpflanze: Mahleb soll die Fruchtbarkeit fördern. Belege dafür gibt es allerdings nicht.
Pseudofumaria alba subsp. acaulis (Wulfen) Lidén, 1986
Fundort: Vidikovac Kamenjak 03/2019
- Deutsch und Kroatisch: Blassgelber Lerchensporn, primorska dimovica
- Lebensraum: Steinritzen von alten Häusern und Mauern, seltener in Felsritzen und da tief versteckt.
- Habitus: Niedrig wachsende, immergrüne und mehrjährige Pflanze.
- Blätter: Kräftige, gefiederte Blätter mit ovalem Umriss. Fiedern am Ende gebuchtet.
- Blüte: Rispe mit mehreren langen und schmalen Blüten.
- Blütezeit: März
- Blütenfarbe: weiß
- Familie: Papaveraceae Jussieu, 1789 - Mohngewächse, makovice
- Gefährdete Pflanze. In der Roten Liste Kroatiens hat Pseudofumaria alba subsp. acaulis (Wulfen) Lidén, 1986 den Status NT
- Geschützte Pflanze: Das Sammeln und der Handel mit Pseudofumaria alba subsp. acaulis (Wulfen) Lidén, 1986 ist reglementiert durch Artikel 62, Absatz 3 des Naturschutzgesetzes (Amtsblatt 162/03) und Artikel 15, Absatz 2. Erlassen vom Kulturministerium Kroatien (MINISTARSTVO KULTURE). Die Pflanze ist streng geschützt.
- Endemische Pflanze: Laut FCD und PESI ist diese Pflanze endemisch. Sie wächst im dalmatinischen Hinterland, an der dalmatinischen Küsten und auf einigen vorgelagerten Inseln
Links und Quellen
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
- Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
- Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles
- Plavi muzej i plavi kafe