Nerium oleander Linné, 1758

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Otok Vir 06/2011



Systematik

Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače

Trivialnamen

  • Deutsch: Oleander, Rosenlorbeer
  • Kroatisch: oleandar, boliglav, kožolistna zlolepina
  • Englisch: love-in-a-mist
  • Französisch: laurier-rose, oléandre, nérion, rosage
  • Italienisch: oleandro
  • Slowenisch: navadni oleander
  • Spanisch: baladre, adelfa
  • Tschechisch oleandr obecný
  • Ungarisch: leander, babérrózsa

Wissenschaftlicher Name

Nerium oleander Linné, 1758

Namensherkunft

Lateinisch oleum = das Öl

Basionym

Nerium oleander Linné, 1758

Synonyme

  • Nerium lauriforme Lamarck, 1779
  • Nerium odoratissimum Wender., 1831
  • Nerium odoratum Lamarck, 1792

Schutzstatus

Nerium oleander Linné, 1758 ist in Kroatien nicht geschützt

Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Otok Vir 06/2011
  • Der Oleander ist ein großgewachsender Strauch, der an der Basis verholzt.
  • Die Zweige wachsen gerade nach oben, sind oft leicht überhängend.
  • Länge der Triebe: bis 500 cm










Die Blüte

Weiße Wildform Otok Vir 07/2015
  • Die Blüten sind radiär.
  • Es gibt ungefüllte, die der Wildform ensprechen, und gefüllte Kultivare.
  • Sie sitzen in endständigen Trugdolden.
  • Blütezeit ist April bis September
  • Blütenfarbe: weiß, rot, orange, rosa oder pink. Der Innenkelch kann rosa gestreift sein, manchmal auch orange.







Die Frucht

Otok Vir 02/2025
  • Der Oleander bildet schotenförmige Balgfrüchte, in der die Samen liegen.
  • Diese besitzen ein dichtes Haarbüschel und werden vom Wind verbreitet.
  • Die Frucht selbst ist schlank und steht nach oben.







Das Blatt

Blätter, Otok Vir 07/2015
  • Die dunkelgrünen, ledrigen Blätter stehen quirlig.
  • Sie sind schmal-lanzettlich.
  • Der Rand ist glatt.
  • Die Spreite hat eine deutliche, helle Aderung.
  • Die Blattunterseite ist grau.







Der Stamm

Stamm, Otok Vir 09/2011
  • Bei älteren Pflanzen bildet sich basal ein ziemlich dicker, verholzter Stamm.
  • Im Gegensatz zu jungen Trieben ist er nicht mehr elastisch.
  • Die Rinde ist grau-weiß und genarbt.










Ökologie

✔ Die polyphagen Larven und Imagines der Zikade Placotettix taeniatifrons Kirschbaum, 1868 saugen an den Blättern.
Icerya purchasi Maskell, 1879 - Australische Woll-Schildlaus, narančin crvac
Aphis nerii Boyer de Fonscolombe, 1841 - Oleanderlaus, oleandrova lisna uš


Parmena pubescens Dalman, 1817 aus der Familie Cerambycidae Latreille, 1802 - Bockkäfer, strizibube. Die polyphagen Larven bohren unter anderem in den Zweigen von Nerium oleander Linné, 1758 und Ficus carica Linné, 1753 - Echte Feige, obična smokva


✔ Antheminia lunulata Goeze, 1778 aus der Familie Pentatomidae Leach, 1815 - Baumwanzen smrdljive stjenice ernährt sich polyphag von den Pflanzensäften.
✔ Spilostethus pandurus Scopoli, 1763 – Pandur ernährt sich polyphag von den Pflanzensäften.
Lygaeus creticus Lucas, 1854 - Südeuropäische Ritterwanze ernährt sich von seinem Saft. Die Wanze sticht die fleischigen Teile der Früchte an.


  • Nerium oleander Linné, 1758 ist Nahrungspflanze für folgende Vertreter der Familie Coccidae Stephens, 1829 - Napfschildläuse, štitastih uši:
Ceroplastes rusci Linné, 1758 - Feigen-Schildlaus, smokvin medić ernährt sich polyphag von vielen verschiedenen Pflanzen.
Diese wiederum wird von den Larven von Aprostocetus toddaliae Risbec, 1758 aus der Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci parasitiert. Die Larven leben in den Schildläusen.



  • Folgende Bakterien befallen Nerium oleander Linné, 1758:
Pseudomonas savastanoi (Smith, 1908) Stevens, 1913 pv nerii ist monophag 2. Grades. Er wächst ausschließlich auf Vertretern der Familie Apocynaceae Jussieu, 1789 - Hundsgiftgewächse, naherice.
Dieses Bakterium lebt in den Samenständen aus und induziert dort Gallen. Der Samenstand wächst krumm oder knotig, die Samen entwickeln sich nur teilweise.
Samenstand, Otok Vir 09/2013
Samenstand, Otok Vir 09/2013
Manchmal entstehen diese Knollen, Otok Vir 09/2013


Pseudomonas tonelliana (Ferraris) Burkholder induziert in den Blüten große, runde Gallen mit runzliger Oberfläche
Otok Vir 09/2022
Otok Vir 09/2022











Lebensraum

  • Nerium oleander kann zwar im Sommer extreme Trockeneheit überstehen, braucht aber im Winter feuchte bis nasse Wurzeln. Deshalb findet man ihn oft in Flussbetten, die im Sommer austrocknen.

Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Südeuropa, Afrika
  • Neue Vorkommen: Weltweit als Zierpflanze, in kühlerem Klima als Kübelpflanze
  • Fundort: Kroatien - Otok Vir, Nin, Zadar

Nutzung

  • Als Heilpflanze:: Der Oleander wurde bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt wie Herzproblemen, Asthma, Diabetes oder Krebs. Wegen der hohen Toxizität ist aber davon abzuraten.
  • Als Zierpflanze: der Oleander ist mittlerweile weltweit als Zierpflanze verbreitet.
  • In Sri Lanka wird das Gift des Oleanders für Selbstmorde verwendet.

Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: er Oleander enthält das Glykosid Oleandrin, das tödlich giftig ist.
  • Wirkung des Gifts: langsamer Puls, die Hände laufen blau an, es kommt zu Erbrechen und Diarrhoea.
  • Mögliche Erkrankungen:
  • Mögliche Dauerschäden: Zuletzt kommt es zum Herzstillstand.
  • Außerdem kann der Oleander bei empfindlichen Menschen eine Phytodermatitis auslösen. Der Milchsaft kann - z.B. bei der Gartenarbeit - die Haut durchdringen und da Vergiftungen hervorrufen.
  • Für Tiere ist diese Pflanze ebenfalls tödlich giftig .

Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj