Paysandisia archon Burmeister, 1880

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Nova Vas, © Wolfgang Götzke


Paysandisia archon Burmeister, 1880 – Palmen-Motte, palmin drvotoč

Dieser Schmetterling stammt ursprünglich aus Süd-Amerika, kam mit Pflanzenlieferungen erst nach Italien und Spanien. 2011 wurde er erstmals in Kroatien gefunden. Seine Larven sind neben dem Palm-Rüsselkäfer, crvena palmina pipa die größten Schädlinge der hiesigen Palmen. Denn die Larven beider Insekten bringen durch ihren Fraß und die Zerstörung der Pflanze diese zum Absterben.

Es ist ein tragisches aber gutes Beispiel dafür, was eine unkontrollierte Einfuhr von Pflanzen bewirken kann. In ihren Heimatländern sind beide Tiere keine Schädlinge, denn die Larven sind dort ein proteinreiches Nahrungsmittel und haben auch natürliche Feinde. In Südeuropa sieht das anders aus, die Populationen explodieren und die Palmen können nur durch den Einsatz heftiger systemischer Insektizide gerettet werden. Besonders übel ist, dass auch die heimische Zwergpalme vernichtet wird. Und das ist die einzige Palme, die im Mittelmeerraum indigen ist.


Paysandisia archon Burmeister, 1880 – South American palm borer, palmin drvotoč

The origin of this butterfly is South America and they once came to Italy and Spain with delieveries of plants. It was first found in Croatia in 2011. Besides the palm weevil, crvena palmina pipa, its larvae are the largest pests of local palm trees. The larvae of both insects cause the plant to die by eating and destroying it.

It is a tragic but good example of what an uncontrolled import of plants cause. In their home countries, both animals are not pests because the larvae are a protein-rich food and have natural enemies. In Southern Europe the situation is different, populations are exploding and the palm trees can only be saved using strong systemic insecticides. And it is particularly bad that the native dwarf fan palm also will be destroyed. And this is the only palm tree that is indigenous to the Mediterranean.



Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Palmen-Motte
  • Kroatisch: palmin drvotoč
  • Englisch: South American palm borer
  • Französisch: sphinx du palmier, papillon du palmier, castnide du palmier
  • Italienisch: castnide delle palme
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: oruga barrenadora de las palmeras
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx

Wissenschaftlicher Name

Paysandisia archon Burmeister, 1880

Namensherkunft

Ist unbekannt.

Schutzstatus

Paysandisia archon Burmeister, 1880 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Basionym

Paysandisia archon Burmeister, 1880

Synonyme

  • Castnia archon Burmeister, 1880

Morphologie und Größe

Habitus Falter

Nova Vas, © Wolfgang Götzke
© Simone Schoppach
  • Großer Schmetterling
  • Kopf und Körper dicht behaart.
  • Einfache Antennen mit einer langen Keule am Ende.
  • Weibchen mit langem Legebohrer
  • Flügelspannweite:
♀ bis 100 mm
♂ bis 80 mm
  • Farbe: Die Männchen sind kräftiger gefärbt als die Weibchen. Der Körper ist hellbraun, die Beine beige und die Antennen dunkelgrau. Die Vorderflügel sind braun mit dunklen Längsreihen. Der Rand trägt einen schmalen weißen Saum. Die Hinterflügel sind vorne orange, hinten haben sie ein schwarzes Querband mit weißen Flecken.


Habitus Raupe

  • Die Raupe ist groß und kräftig.
  • Die einzelnen Segmente sind tief gefurcht.
  • Größe: bis 90 mm
  • Farbe: Weiß, manchmal rosa. Der Kopf ist braun.

Habitus Puppe

  • Größe: bis 80 mm
  • Farbe: Dunkelbraun

Lebensweise, Ernährung

Chamaerops humilis Linné, 1753 - Zwergpalme, niska žumara
✔ Phoenix canariensis Hortulanporum ex Chabaud, 1882
✔ Phoenix robusta Hooker, 1892
✔ Trachycarpus  fortunei (Hooker) Wendland, 1861
✔ Washingtonia filifera (Linden ex André) H.Wendland, 1880
✔ Washingtonia robusta Wendland, 1883
  • Hauptaktivität: Sommer und Frühherbst

Fortpflanzung, Entwicklung

  • Das Weibchen legt die länglichen, großen Eier in Gruppen nebeneinander an die Basis der Blätter.
  • Die jungen Larven schlüpfen und bohren sich sofort in das Gewebe. Dadurch entstehen die typischen Lochreihen an den Blättern.
  • Nach und nach fressen sie sich weiter, wobei manche bis ins Herz der Palme vordringen.
  • Die Larven können überwintern oder sich nach 2 Wochen.
  • Die Larven bauen sich dafür aus dem Palmbast einen Kokon unter der Rinde. Das Puppenstadium dauert bis zu 2,5 Monate.

Ökologie

✔ Steinernema carpocapsae Weiser, 1955. Sie töten die Raupe, eine Anwendung als Bioinsektizid ist heute allerdings noch nicht möglich. Deshalb müssen auch gegen diesen Schädlinge starke Pestizide eingesetzt werden.

Lebensraum

Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Süd-Amerika (Argentinien und Peru)
  • Weitere Vorkommen: Zuerst in Spanien, Italien und Frankreich, ab 2011 auch in Kroatien.
  • Fundort: Kroatien – Nova Vas (Istrien)









Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Masten Milek, T. i Šimala, M. (2012): Prvi nalaz palminog drvotoča - Paysandisia archon (Burmeister, 1880) u Hrvatskoj. Glasilo biljne zaštite, 12 (3), 211-219. Preuzeto s https://hrcak.srce.hr/168813