Die Wasserversorgung

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Der alte Brunnen in Vir wurde 1930 erbaut. Er ist heute nicht mehr in Betrieb

Die Wasserversorgung an der Küste

Wasser ist lebensnotwendig und Kroatien ist ein Land, das auch Süßwasser in größeren Mengen zur Verfügung hat. Doch man musste an das Wasser erst mal kommen. Und dafür wurden einst natürliche Formationen wie natürliche Kuhlen in Steinen oder Dolinen (Bezdanka Čatrnja) genutzt. Im XIX. Jahrhundert wurde das kroatische Wassergesetz erlassen und in allen Orten Brunnen gebaut, da ab diesem Zeitpunkt jedermann das Recht auf Wasser hatte.

1923 startet das Institut Trogir, das Antimalaricni Institut Trogir eine landesweiten Kampagne für eine bessere und vor allem gesundheitlich unbedenkliche Versorgung mit Trinkwasser. 

Einleitung

Kroatien ist das Land der Steine, der Dolinen und Karrenfelder, des Karstes mit Höhlen und unterirdischen Flussläufen. Manche Gegenden sind im Sommer heiß und extrem trocken, und sollte es einmal regnen, versickert das Wasser sofort zwischen den Steinen. Es gibt aber auch Orte mit einem hohen Grundwasserspiegel, der eine Versorgung der Einwohner garantiert.

Zwei Formen sind von der Natur geschaffen: die Bezdanka Čatrnja und die natürlichen Tiertränken. Ab dem IX. Jahrhundert wurden auf Grund des neuen Gesetzes in jedem Dorf Brunnen gebaut.



Bezdanka Čatrnja oder Loch ohne Boden

Parčić 04/2017
In der Nähe von Parčić, 10/2017

Die Natur bzw. die Geologie hat sich dafür etwas Besonderes einfallen lassen, nämlich die Bezdanka Čatrnja, die großen, mit Wasser gefüllten Löcher ohne Boden.

Meist ist es eine Doline, die in der Tiefe offen ist und mit einem unterirdischen See oder Fluss in Verbindung steht. Für die Menschen, die dringend Wasser für ihre Felder und Tiere brauchten, war das ein Segen, weil sie während der gesamten Hitzeperiode mit dem dringend benötigten Nass versorgt waren. Und so wurden diese großen Löcher frei gehalten, manchmal wurden die Ränder mit Steinen verstärkt, damit sie nicht einstürzen können. Neben diesen großen Becken wurde oft ein Brunnen angelegt, oder man stellte Tröge für die Tiere auf, die einfach gefüllt werden konnte. Abends, wenn die Herde Schafe oder Kühe in den heimischen Stall getrieben wurde, machte der Hirte hier halt, und die Tiere konnten ihren Durst stillen.

Besonders in der Bukovica findet man heute noch zahlreiche große Wasserbecken, deren Nass nach wie vor den Durst der Haustiere stillt. Dafür wurden neben dem eigentlichen Loch große Steintröge aufgestellt, die immer wieder gefüllt wurden.


Natürliche Tränken

Medviđa 10/2017
Medviđa 10/2017

Steine über Steine - der Boden der Bukovica ist voll davon. Und größere Felsen konnten auch nicht entfernt oder gesprengt werden. Da sie von der Erosion meist flach abgeschliffen waren, haben die Bewohner mühsam Löcher hineingemeißelt und so Tränken für Schafe, Ziegen oder Hühner bekommen.

Im alten Dorf Medviđa habe ich ein ganzes Ensemble von alten Ställen, Tränken und Jauchegruben gefunden.





Brunnen

Der alte Brunnen in Medviđa wurde 1979 restauriert

Der entscheidende Durchbruch in der Wasserwirtschaft kam im späten XIX. Jahrhundert, als unabhängig von der Österreichischen Monarchie das kroatische Parlament 1891 das Wassergesetz für das Königreich Kroatien und Slawonien erließ.

Es regelte die gesamte Wasserwirtschaft im Lande und wurde erst 2009 durch ein neues Gesetz ersetzt.

Da es früher keine zentrale Wasserversorgung gab - auf Vir sind z.B. heute noch nicht alle Haushalte an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, hatte jeder Ort seinen eigenen Brunnen, dem jeder die benötigte Wassermenge entnehmen durfte. Denn im Kroatien dieser Zeit hatte jeder Mensch ein Recht auf Wasser.






Der Brunnen Srbulja in Polača

Viele dieser Brunnen werden bis heute benutzt, manche verfallen, andere wurden wunderschön restauriert. Und im Ort Vir wurde der alte Brunnen, der nach wie vor bei der Post steht, durch drei neue ersetzt.

Der Ort Polača wiederum hatte 5 Brunnen, die Mensch und Tier der gesamten Region mit Wasser versorgten. Sie sind teilweise restauriert.







Brunnen in Vrana, 06/2014
Tafel am Brunnen, 06/2014

1923 startet das Institut Trogir, das Antimalaricni Institut Trogir eine landesweiten Kampagne für eine bessere und vor allem gesundheitlich unbedenkliche Versorgung mit Trinkwasser. Sie dauert bis 1927. Außerdem wurden Sumpfgebiete trockengelegt, um die Malaria einzudämmen. Außerdem wurde die Qualität des Brunnenwassers regelmäßig kontrolliert.

Ab 1927 fiel auch der der Brunnen von Vrana unter diese Kontrolle.









Weitere Brunnen, die ihr auf meiner Seite findet

Der Brunnen in Vrulja, Zaton
Der Brunnen von Vrsi - Mineralna voda bunsra

Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Goran Vojković, Marija Stambuk-Sunjic 2011: Dva hrvatska zakona o pravnom statusu voda: Zakon o vodnom pravu iz 1891. i Zakon o vodama iz 2009. (Two Croatian Acts on Legal Status of Waters: The 1891 Water Regulation Act and 2009 Water Act). Pravni vjesnik (0352-5317) 27 (2011), 2; 201-214