20.05.2020 Madame Bura vs. Monsieur Jugo

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20.05.2020 Madame Bura vs. Monsieur Jugo

Die Wetterprognose für den 19. Mai war eigentlich klar: Madame Bura soll endlich mal wieder aufstehen und den Himmel frei blasen. Denn seit mehreren Tagen gab es immer mehr Beschwerden über den nach wie vor regierenden Monsieur Jugo, der uns jetzt schon über Wochen beehrte. Dabei hat er aus seinem Repertoire nichts ausgelassen: nach seinem üblichen heftigen Intro folgte ein stundenlanges Wehen (schnell die Wäsche raus hängen  ), das immer mehr Wolken brachte, die dann irgendwann abregneten. Aber nicht wie erwünscht mit einem ordentlichen Schwall, nein, es waren immer nur ein paar dicke Tropfen.

Und dann hat es der Mann aus dem Süden übertrieben, denn zu seiner Bespaßung (und unserem Frust) hat er kiloweise Sand aus der Sahara mitgebracht und alles fein säuberlich eingepudert. Und um sein Kunstwerk zu vollenden, folgten dann wieder ein paar dicke Tropfen, durch die der Sand wie Kleister auf Autos, Terrassen und Fenstern klebte.

Aber wie gesagt, gestern sollte er eigentlich abgelöst werden, damit diese Sauerei endlich ein Ende findet. Doch diesmal hat Monsieur Jugo seine sture Natur gezeigt. Denn anstatt nachzugeben, hat er immer wieder dafür gesorgt, dass der warme Wind aus dem Süden blieb. Madame Bura hingegen hat ebenfalls versucht, die Oberhand zu gewinnen. Und so war es am gestrigen Tag ziemlich konfus, da jeder der beiden meinte, er wäre der stärkere. Und der zeitweise recht heftige Wind kam irgendwo aus dem Südosten, war warm, böig und schwoll manchmal ab.

Aber heute Morgen konnte sich die Lady aus den Bergen radikal durchsetzen. Am Vormittag noch etwas verschlafen – der gestrige Tag hat ihr schließlich einiges abverlangt. Doch mittags hat sie dann schön langsam zu ihrer Hochform gefunden und bläst und bläst.

Eine so heftige orkanska bura verbunden mit einer Salzbura ist um diese Jahreszeit schon ungewöhnlich, allerdings ist sie warm und nicht so eisig. Und so hoffen wir alle, dass uns die Lady wenigstens ein paar Oliven und Feigen an den Bäumen lässt, denn schon letztes Jahr hat sie Anfang Mai alles niedergemetzelt, was vorher mühsam gezogen wurde.