Cynara cardunculus Linné, 1753

Cynara cardunculus Linné, 1753 - Artischocke, artičoka
Es ist immer ein Genuss, Gekochte Artischocken mit Kräutersauce zu essen. Aber auch die Pflanze ist etwas ganz Besonderes. Ihr großen Blätter sind tief gefiedert und tragen zahlreiche feine, weiße Haare. Und die Blüte, die sich im Juli öffnet, ist in dieser Jahreszeit eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen.
Cynara cardunculus Linné, 1753 - globe artichoke, artičoka
It is alwasy an enjoyment to eat cooked artichokes with a herbal sauce. But even the plant is very special. Her large leaves are deep pinnated and wear numerous fine, white hairs. And the blossom, flowering in July, is an important source of food for wild bees.
Systematik
- Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
- Gruppe Eudikotyledonen
- Untergruppe Kerneudikotyledonen
- 2. Untergruppe Asteriden - Asternartige
- Euasteriden II
- Ordnung Asterales Lindley, 1833 - Asternartige
- Familie Asteraceae Bercht. & J.Presl, 1820 - Korbblütler, sucvietke
- Unterfamilie Unterfamilie Carduoideae (Sweet) Cassini, 1826
- Tribus Cynareae Lamarck & DC., 1806
- Gattung Cynara Linné, 1753 Artischocke, artičoka
Trivialnamen
- Deutsch: Artischocke
- Kroatisch: artičoka, artićoka,divji,dragušica,karda, Dalmatien: cuvarkuca
- Englisch: cardoon, globe artichoke
- Französisch: artichaut, artichaut commun,
- Italienisch: il carciofo
- Slowenisch: artičoka
- Spanisch: cardo, abrojo
- Tschechisch artyčok
- Ungarisch: articsóka
Wissenschaftlicher Name
Cynara cardunculus Linné, 1753
Früher wurde namentlich die Zuchtform Carduus cynara Krause, 1906 von der Wildform Cynara cardunculus Linné, 1753 unterschieden. Laut The Plant List (siehe bei Links und Literatur) sind diese beiden Namen Synonyme.
Bei der Zuchtartischocke gibt es zwei Zuchtrichtungen: Bei der ersten wurde Wert auf große Blüten und damit Blütenböden gelegt. Bei der Cary hingegen wurden darauf geachtet, dass die Stängel und Triebe dickfleischig sind und als Gemüse verwendet werden können.
Namensherkunft
Lateinisch carduus = Distel, Karde. Das bezieht sich auf den distelähnlichen Habitus.
Basionym
- Cynara cardunculus Linné, 1753
Synonyme
- Carduus cardunculus (L.) Baill., 1884
- Carduus cynara Krause, 1906
- Carduus scolymus Baill., 1882
Schutzstatus
Cynara cardunculus Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt. 2003 war sie in Deutschland Arzneipflanze des Jahres.
Morphologie und Größe
Habitus
- Imposante, distelartige Pflanze mit großen Blüten.
- Höhe: bis 250 cm
Die Blüte
Kleine Knospe, Vir 06/2015
Knospe, Vir 06/2011
Die fleischigen Kelchblätter, Vir 04/2016
Vir 04/2016
Blüte mit den violetten Röhrenblüten, Vir 06/2011
- Der Blütenkopf ist außen von schuppenartig übereinander liegenden Kelchblättern umschlossen. Diese sind im oberen Bereich derb und tragen bei der Wildform Stacheln. Der untere, essbare Bereich ist fleischig.
- Bei der Wildform hat die Pflanze mehrere, kleinere Blüten. Bei der Zuchtform findet man wenige aber große Blütenköpfe. Sie können kugelig oder länglich sein.
- Im Körbchen finden sich ausschließlich Röhrenblüten.
- Blütezeit : Juni bis September
- Durchmesser der Blüte: 60 mm
- Blütenfarbe: violett
Die Frucht
- Die Frucht ist eine Achäne.
- Sie besitzt einen Pappus, der aus langen, borstenartigen Fäden besteht.
- Reifezeit: Juli - Oktober
Blatt und Stängel
- Die Pflanze bildet eine basale Blattrosette aus langen, tief gefiederten Blättern.
- Auch der kahle Stängel trägt Blätter, diese sind aber deutlich kleiner.
- Die Blätter sind dicht mit feinen, weißen Haaren besetzt. Sie tragen außerdem kräftige Stacheln.
Ökologie
Als ich in Zadar diese wunderschöne Pflanze fotografiert habe, habe ich mich gewundert, dass niemand die großen Blütenköpfe verwendet hat. Als ich dann ein bisschen näher heranging, wusste ich warum - die Kelchblätter waren über und über mit Blattläusen aus der Gruppe Aphis fabae Scopoli, 1763 - Schwarze Bohnenlaus, crna bobova lisna uš bedeckt.
Lebensraum
- Trockene, steinige Wiesen mit niedrigem Bewuchs.
- Die Kulturform in Gärten und auf Äckern.
Geografische Verbreitung
- Herkunft: Mittelmeerraum
- Vorkommen: Mittlerweile weltweit als Gemüse gezüchtet
- Fundort: Kroatien - Vir
Nutzung
Die Artischocke ist ein wunderbares Gemüse, das vielfältig zubereitet werden kann.
Heilpflanze
Ihre Inhaltsstoffe verbessern vor allem die Funktion der Leber. Bereits Theophrast hat um 370 v.Chr. die Wirksamkeit beschrieben.
- Das bekannteste Getränk aus Artischocken ist der italienische Cynar, ein Kräuterlikör, der als Aperitif getrunken wird. Extrakte aus den Blättern, die reich an Flavonoiden und Bitterstoffen sind, regen die Verdauung und vor allem die Bildung der Gallensäure an. Erfunden wurde dieses Getränk von Angelo Dalle Molle und 1952 in den Verkauf gebracht.
- In Italien wird aus den Blättern ein pflanzliches Lab gewonnen, das für die Gerinnung des Milcheiweißes und damit zu Käseerzeugung eingesetzt wird.
- Medizinisch nachgewiesen ist die antidyspeptische Wirkung des Extrakts der Blätter. Und so hilft die Pflanze nicht nur nach einem opulenten Essen sondern auch präventiv gegen erhöhte Blutfettwerte und Diabetes.
Die wirksamen Inhaltsstoffe sind:
- ✔ Cynarin
- ✔ Caffeoylchinasäuren
- ✔ Flavonoide
- ✔ Sesquiterpenlactone
- In Dalmatien hat man aus den Blättern einen Saft gepresst, der gegen Ohrenschmerzen und andere Krankheiten eingesetzt wurde.
Links und Literatur
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
- Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
- Crvena Knijga
- Wiki Species
- Flora Croatica Database
- The Plant list
- European Biologist, Artischocke als Heilpflanze
- Tadijana Vrdoljak: Sposobnost antioksidacije i inhibicije enzima acetilkolinesteraze extraktima biljke artičoka; završni rad - diplomski/integralni studij, Split 2010
- S. Ortu 1998: Ostrinia nubilalis and Helicoverpa armigera on artichoke in Sardinia (Italy) [Cynara cardunculus v. scolymus L.]. Informatore Fitopatologico (Italy), ISSN : 0020-0735