Asparagus acutifolius Linné, 1753
Asparagus acutifolius Linné, 1753 - Spitzblättriger Spargel , oštrolisna šparoga
Der Wilde Spargel hat vor allem im Frühjahr viele Freunde, denn dann genießen wir ihn frisch gepflückt entweder roh oder in verschiedenen Gerichten.
Die Pflanze selbst ist ziemlich stachelig, denn die Blätter sind zu nadelförmigen Schuppenblättern reduziert, die am Ende auch noch einen Stachel tragen. Jetzt im September stehen die Pflanzen in voller Blüte und öffnen ihre kleinen, wachsartigen Blüten.
Der Wilde Spargel ist eine kleine Apotheke, denn er enthält viele Stoffe, die unserem Organismus gut tun. Er ist allerdings auch eine Giftpflanze, wobei die Purine und Saponine in den Blättern, in den Früchten und in den Blüten nachweisbar sind.
Asparagus acutifolius Linné, 1753 - wild asparagus, oštrolisna šparoga
Especially in spring the wild asparagus has many friends, then we enjoy it just picked either raw or in various dishes.
The plant itself is quite prickly, because the leaves are reduced to needle-shaped bracts which have a thorn at the end on top. Now in September the plants are in full bloom and open their small, waxen flowers.
Wild asparagus is a small pharmacy because it contains many substances which are good for our organism. However, it is also a poisonous plant, whereby the purines and saponins can be detected in the leaves, in the fruits and in the flowers.
Systematik
- Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
- Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice
- Ordnung Asparagales Link, 1829 - Spargelartiage, šparogolike
- Familie Asparagaceae Jussieu, 1789 - Spargelgewächse, šparogovke
- Unterfamilie Asparagoideae Burmeister, 1837
- Gattung Asparagus Linné, 1753 - Spargel
Trivialnamen
- Deutsch: Spitzblättriger Spargel
- Kroatisch: oštrolisna šparoga
- Englisch: wild asparagus
- Französisch: asperge sauvage
- Italienisch: asparago pungente
- Slowenisch: ostrolistni beluš
- Spanisch: espárrago triguero
- Tschechisch chřest ostrolistý
- Ungarisch: közönséges spárga
Wissenschaftlicher Name
Asparagus acutifolius Linné, 1753
Namensherkunft
- Griechisch ἀσπάραγος aspáragos: eine Pflanze, die bereits Theophrast beschrieben hat
- Griechisch σπαργάω spargáo: prall, angeschwollen
- Lateinisch acutifolius = spitzblättrig
Basionym
Asparagus acutifolius Linné, 1753
Synonyme
- Asparagus corrida Scopoli, 1771
- Asparagus commutatus Tenore, 1827
- Asparagus brevifolius Tornabene, 1856
- Asparagus aetnensis Tornabene, 1856
- Asparagus inarimensis Tornabene, 1856
Schutzstatus
Asparagus acutifolius Linné, 1753 ist in Kroatien nicht geschützt.
Morphologie und Größe
Habitus
- Dieser Spargel wächst niederliegend oder gestützt und besitzt zahlreiche Verzweigungen. Ranken zum Klettern hat er aber nicht.
- Die Pflanze ist in allen Teilen hart und sparrig.
- Höhe: bis 40 cm
Die Blüte
- Die Pflanzen sind diözisch, also zweihäusig. Es gibt Pflanzen mit männlichen und welche mit weiblichen Blüten.
- Die Blüten sitzen als Cluster zwischen den Blättern.
- Die Blüte besitzt 5 grünliche Kronblätter und ebensoviele Staubgefäße.
- Blütezeit : Ende September bis Mitte Oktober
- Blütenfarbe: gelb - grün
Die Frucht
- Die Frucht ist eine Beere mit einem Durchmesser von ca. 5 mm.
- Anfangs grün wird sie im Winter mit der Reife fast schwarz
Das Blatt
- Die Blätter sitzen in kleinen Tuffs an den Knoten des Stiels.
- Pro Scheinquirl sind bis zu 8 Blätter zusammengefasst.
- Es sind Schuppenblätter, also stark reduzierte Laubblätter, mit einem runden Durchmesser. Sie können eine Länge von 6 mm erreichen. Sie werden an der Spitze von einem kräftigen Dorn gekrönt → Artname acutifolius.
Der Austrieb
- Ab Ende Jänner, meist erst ab Anfang Februar, beginnen die Pflanzen, auszutreiben.
- Typischerweise sind diese Triebe lang, die Schuppenblätter sind noch unter den Deckschuppen verborgen.
- Diese Triebe sind äußerst schmackhaft und können roh oder gebraten gegessen werden.
Der Stängel
- Der Stängel ist fest und erreicht durch die kräftigen Rippen zusätzliche Stabilität.
- Er ist hellgrün, die erhabenen Rippen sind dunkelgrün.
Ökologie
- Im Herbst wird der Spargel von Wildbienen besucht. Allerdings bevorzugen diese den gleichzeitig blühenden Klebrigen Alant.
- Besucher aus der Ordnung Coleoptera Linné, 1758 - Käferartige, kornjaši, tvrdokrilci:
- ✔ Crioceris duodecimpunctata Linné, 1758 - Zwölfpunkt-Spargelkäfer, dvanaestotočkasta šparogina zlatica
- ✔ Crioceris asparagi Linné, 1767 - Gemeines Spargelhähnchen, špargljev hrošč bzw. lisasta beluševka
- ✔ Crioceris paracenthesis Linné, 1767
- ✔ Crioceris bicruciata Sahlberg, 1823
- Die Larven folgender Vertreter der Ordnung Diptera Linné, 1758 - Zweiflügler, dvokrilci leben in den Knospen und induzieren Gallen:
- ✔ Dasineura asparagi Tavares, 1902 aus der Familie Cecidomyiidae Newman, 1834 - Gallmücken – die Larven induzieren vor allem an den Triebspitzen Gallen.
- Asparagus acutifolius Linné, 1753 ist Nahrungspflanze für folgende Vertreter der Unterordnung Sternorrhyncha Latreille 1807 – Pflanzenläuse, jednakokrilci:
- Asparagus acutifolius Linné, 1753 ist Raupenfutterpflanze für folgende Vertreter der Ordnung Lepidoptera Linné, 1758 – Schmetterlinge, leptiri:
- ✔ Parahypopta caestrum Hübner, 1808 aus der Familie Cossidae Leach, 1815: die Larven leben monphag 2. Grades in den Stängeln der Pflanze
Aktuelle Funde auf der Pflanze
2022 habe ich Pflanzen gefunden auf denen zahlreiche winzige Schildläuse lebten. Leider war es sehr stürmisch, sodass die Bilder nicht für eine Bestimmung ausreichen.
Lebensraum
- Sonnenexponierte Trockenrasen, kalkhaltiger Boden
- Asparagus acutifolius Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem von folgendem EUNIS-Habitat:
- ✔ F5.519 - Thermo-Mediterranean kermes oak brushes
Geografische Verbreitung
Nutzung
Ausgezeichnete Essbare Pflanze, die allerdings deutlich bitterer ist als die Zuchtformen. Für mich ist das Erscheinen der Sprosse immer ein Einläuten des Frühlings.
Asparagus acutifolius dürfte auch der erste Spargel sein, der zu Nahrungszwecken verwendet wurde.
Dieser Spargel ist eine kleine Apotheke. Die entwässernde Wirkung ist phänomenal und wird bewirkt durch Sarsapogegnin, einem Saponin, das u.a. auch Smilax aspera Linné, 1753 enthält. eine Regulation unseres Blutzuckerspiegels. Außerdem enthält er hohe Konzentrationen verschiedener Spurenelemente und Mineralien wie Kalium, Zink, Molybdan, Vitamine sowie Schwefelverbindungen. Diese Stoffe wirken antibakteriell, blutreinigend und entwässernd.
Giftigkeit
- Das enthaltene Gift: Purine und Saponine (schwach giftig)
- Lokalisation des Giftes: Beeren, Laub, Blüten
- Wirkung des Gifts: Purine und Saponine. Purine sind Bestandteil der DNA, Saponine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Fressfeinde abwehren sollen.
- Mögliche Erkrankungen: Purine werden im Körper zu Harnsäure verstoffwechselt und lösen Gicht aus. Saponine können in größeren Mengen Erbrechen und Durchfall auslösen
- Mögliche Dauerschäden: keine bekannt.
Weiterführende Links und Quellen
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
- Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
- Acta plantarum
- antropocene.it
- Encyclopedia of Life EoL
- EPPO
- European Environment Agency EUNIS
- EUNIS Factsheet F5.519 - Thermo-Mediterranean kermes oak brushes
- Flora Croatica Database
- Global Diversity Information Facility GBiF
- Inventaire National du Patrimoine Naturel INPN
- Lepidoptera and some other life forms
- Natural Medicincal Herbs
- PAN-European species directories infrastructure - PESI
- Plant Parasites of Europe
- The Plant list
- Wikispecies
- Marina Palfi 2017: Sadražaj ukupnih polifenola I antioksidacijska aktivnost samonikle I kultivirane sparoge u Hrvatskoj. Poljoprivreda, Vol. 23 No. 1, 2017.
- Šarolić, Mladenka et al 2015: Fizikalno – kemijske karakteristike divlje šparoge (Asparagus acutifolius L.). Farmaceutski fakultet Univerziteta u Tuzli, 2015. str. 38-38