Arum italicum Linné, 1753
Arum italicum Linné, 1753 - Italienischer Aronstab, talijanski kozlac
Einige Pflanzen sind in allen Teilen giftig. So auch der italienische Aronstab, dessen Blütenform im Mittelalter seltsame Ängste hervorrief. Heute bewundern wir diese Pflanze, deren Blüten noch recht ursprünglich angelegt sind.
Zurzeit sind die Beeren dieser Pflanze reif, und ich bekomme häufig Anfragen, was das ist. Nun, es sind die Samen der Aronstabs, die hier so kräftig rot leuchten. Allerdings sind sie wegen der enthaltenen Oxalate und Scharfstoffe hochgiftig und dürfen keinesfalls gegessen werden. Vor allem Kinder sind versucht, sich eine Beere zu nehmen, da sie in der passenden Höhe sind und mit ihrer Farbe locken.
Arum italicum Linné, 1753 - Italian arum, talijanski kozlac
Some plants are poisonous in all parts. The same applies to the Italian arum, whose flower form caused strange fears in the Middle Ages. Today we admire this plant whose flowers are still quite original.
Currently, the berries of this plant are ripe, and I often receive inquiries, which plant it is. Well, this are the seeds of arum glowing so bright red now. However, they are highly toxic because of the oxalates and spicy ingredients and sjould not be eaten. Especially children are tempted to take a berry, as they are in the appropriate height and lure with their color.
Systematik
- Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
- Unterklasse Aridae Takht, 1997
- Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice
- Ordnung Alismatales Brown ex Brecht & Presl, 1820 - Froschlöffelartige, žabočunolike
- Familie Araceae Jussieu, 1789 - Aronstabgewächse, kozlačevke
- Unterfamilie Aroideae Arn, 1832
- Gattung Arum Linné, 1753 - Aronstab, kozlac
Trivialnamen
- Deutsch: Italienischer Aronstab
- Kroatisch: kozlac, talijanski kozlac, laški kačnik
- Englisch: Italian arum, large cuckoopint, Italian lords-and-ladies
- Französisch: gouet d'italie
- Italienisch: gigaro chiaro
- Slowenisch: laški kačnik
- Spanisch: rejalgar, sarriassa
- Tschechisch aron italský
- Ungarisch: olasz kontyvirág
Wissenschaftlicher Name
Arum italicum Linné, 1753
Namensherkunft
Lateinisch ara = der Altar oder
Griechisch áron = Schilf (arundo)
Lateinisch italicum = italienisch
Basionym
- Arisarum italicum (Mill.) Rafinesque, 1837
Synonyme
- Arum maculatum var. italicum (Mill.) O.Targ.Tozz., 1813
Schutzstatus
Arum italicum Linné, 1753 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.
Morphologie und Größe
Habitus
- Aus dem großen Rhizom wachsen im Herbst die Blätter.
- Die Pflanze wächst buschig, bleibt dabei meist niedrig.
- Sie kann sich über größere Flächen ausbreiten*
Höhe: bis 40 cm
Die Blüte
- Die große Blüte erscheint im Frühjahr und ist umschlossen von einem hellgrünen Hüllblatt (Spatha), das beim Aufblühen den Kolben mit den Blüten freigibt.
- An der Basis des Kolbens sitzen die winzigen weiblichen Blüten, darüber die weiblichen = einhäusig getrenntgeschlechtlich.
- Abends verbreiten die Blüten einen fauligen Geruch, mit dem sie Fliegen anlocken. Diese rutschen das Blatt hinunter, erst über die männlichen Blüten, dann über die weiblichen. Die Fliegen können dieser Falle erst entkommen, wenn alle Blüten bestäubt sind. Dann verwelkt ein Kranz von Borsten, der sie am Entkommen hindert.
- Blütezeit ist April - Anfang Mai
- Blütenfarbe: grünlich-weiß
- Bestäubung: durch Insekten
Die Frucht
- Die roten Beeren sitzen rund um den Kolben.
- Sie reifen im Spätsommer
Das Blatt
- Die großen Blätter besitzen eine pfeilförmige Spreite.
- Sie sind dunkelgrün, können aber auch weiß marmoriert sein bzw. weiße Nerven haben.
- Manche Autoren sehen das als eigene Unterart.
Ökologie
- Arum italicum Linné, 1753 ist Nahrungspflanze für folgende Vertreter der Unterordnung Sternorrhyncha Latreille 1807 – Pflanzenläuse, jednakokrilci:
- ✔ Dysaphis tulipae Boyer de Fonscolombe, 1814 ernährt sich von den Pflanzensäften verschiedener Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice
- Folgende Pilze befallen Arum italicum Linné, 1753:
- ✔ Melanustilospora ariv (Cooke) Denchev, 2003 ist monophag 2. Grades auf Vertretern der Familie Familie Araceae Jussieu, 1789 - Aronstabgewächse, kozlačevke: auf den Blättern entstehen große schwarze Flecken.
- ✔ Puccinia sessilis Schröter, 1870 wächst auf den Blättern verschiedener Gruppe Monokotyledonen - Einkeimblättrige, jednosupnice: Es entstehen kreisrunde Flecken, die innen hell sind.
Obwohl alle Pflanzenteile sehr giftig sind, gibt es weitereTiere, die sich davon ernähren und gegen das Toxin immun sind.
In Vrana habe ich Fruchtstände gefunden auf denen sich Ameisen getummelt haben.
Eine Ameise leckt den Saft der Beeren.
Einige Früchte waren von Käfern oder deren Larven benagt. Dies könnte auch eine Fruchtgalle sein.
Lebensraum
Der italienische Aronstab liebt feuchte, schattige Plätze. Deshalb findet man ihn oft am Rand kleiner Wälder oder unter Sträuchern. Aber auch entlang der Straßen in den Gräben (Nin).
- Arum italicum Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem von folgendem EUNIS-Habitat:
- ✔ G1.32 - Mediterranean riparian Ulmus forests
Geografische Verbreitung
- Herkunft: Südeuropa
- Weitere Vorkommen: Als Zierpflanze in Ländern mit geeigneten klimatischen Bedingungen, in Amerika gilt der Aronstab als invasive Pflanze.
- Fundorte: Kroatien - Zadar, Nin, Lun, otok Pag, Burg Kličevica
Nutzung
- Als Essbare Pflanze: Mir wurde berichtet, dass in Kroatien gekochte Blätter als Schweinefutter verwendet wurden.
- Als Heilpflanze: Früher wurden Teile der Pflanze gegen verschiedene Entzündungen verwendet. Wegen seiner Giftigkeit kam man davon ab
- Als Zierpflanze: Man findet ihn selten in Gärten.
Giftigkeit
- Das enthaltene Gift: Oxalsäure, Oxalate sowie das Alkaloid Coniin in allen Teilen der Pflanze.
- Wirkung des Gifts: Allein der Kontakt mit der Pflanze kann heftige Reaktionen der Haut verursachen.
- Mögliche Erkrankungen: Hautläsionen, brennende Schmerzen nach Berührung. Erbrechen und Durchfall nach Essen der Beeren.
- Mögliche Dauerschäden: Bei Einnahme einer größeren Menge Beeren besteht Lebensgefahr da Herz und Atmung aussetzen können.
- 2019 wurde der Aronstab zur Giftpflanze des Jahres gewählt.
Weiterführende Links und Quellen
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
- Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
- Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles
- Plavi muzej i plavi kafe
- Bugwood Wiki
- Encyclopedia of Life EoL
- EPPO
- European Environment Agency EUNIS
- EUNIS Factsheet G1.32 - Mediterranean riparian Ulmus forests
- Forum Acta Plantarum
- Flora Croatica Database
- Global Diversity Information Facility GBiF
- Giftwirkung, Iva-Magazin
- Giftzentrale Bonn
- Info Flora CH
- Invasive USA
- PAN-European species directories infrastructure - PESI
- Plant Parasites of Europe
- The World Flora online
- Wikispecies
- Marija Bedalov 1975: Cytotaconomical and Phytogeographical Investigation of the Species Arum italicum Mill. In Jugoslavia. Acta Bot. Croat. 34 (1975) 143-150
- Albre, Jérôme & Quilichini, Angelique & Gibernau, Marc. (2003): Pollination ecology of Arum Italicum (Araceae). Botanical Journal of the Linnean Society. 141. 205 - 214. 10.1046/j.1095-8339.2003.00139