Taraxacum officinale Wiggers, 1780: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei: TaraxOff Blü3 Zap 160417 8415.jpg |right|thumb|350px|Zaprešić 04/2016]]
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* In der Mitte wachsen die geraden Blütenstängel, von denen jeder an der Spitze ein Blütenkörbchen trägt.
* In der Mitte wachsen die geraden Blütenstängel, von denen jeder an der Spitze ein Blütenkörbchen trägt.
*'''Höhe''': bis 25 cm
*'''Höhe''': bis 25 cm




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===''Die Blüte''===
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TaraxOff Blü1 TH 120413 265.jpg|Knospe mit den nach unten eingerollten Hochblättern sowie den dicht aneinanderliegenden Hüllblättern, Thalmassing 04/2012
TaraxOff Blü1 TH 120413 265.jpg|Thalmassing 04/2012
TaraxOff Blü2 Hes 130505 1548.jpg|Blüte, Heselbach 05/2013
TaraxOff Blü2 Hes 130505 1548.jpg|Blüte, Heselbach 05/2013
TaraxOff Blü3 Zap 160417 8415.jpg|Zaprešić 04/2016
TaraxOff Blü3 Zap 160417 8415.jpg|Zaprešić 04/2016
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*'''Durchmesser der Blüte''':  1 mm
*'''Durchmesser der Blüte''':  1 mm
*'''Blütenfarbe''': [[Pflanzen mit gelben Blüten|gelb]]
*'''Blütenfarbe''': [[Pflanzen mit gelben Blüten|gelb]]
* Bild 1: Knospe mit den nach unten eingerollten Hochblättern sowie den dicht aneinanderliegenden Hüllblättern
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===''Die Frucht''===
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* Die so entstandene Cristate besteht aus mehreren, nicht geteilten Pflanzenteilen. Wobei die Entstehung an sich sehr interessant ist. Normalerweise bilden höhere Pflanzen Seitentriebe indem seitliche Knospen gebildet werden, aus denen ein neuer Stängel wächst.  
* Die so entstandene Cristate besteht aus mehreren, nicht geteilten Pflanzenteilen. Wobei die Entstehung an sich sehr interessant ist. Normalerweise bilden höhere Pflanzen Seitentriebe indem seitliche Knospen gebildet werden, aus denen ein neuer Stängel wächst.  
* Bei der Fasziation kommt ein Teilungsmechanismus wieder zum Vorschein, der bei Farnen zur Sprossbildung führt. Hier teilt sich einfach am Ende eines Triebes eine Zelle und bildet so zwei neue Triebe = dichotome Verzweigung. Normalerweise wachsen diese beiden Triebe getrennt, bei den Cristaten bleiben sie verbunden. Und wenn es mehrere sind, entsteht ein breites Band mit zahlreichen Blüten – hier waren es 12.  
* Bei der Fasziation kommt ein Teilungsmechanismus wieder zum Vorschein, der bei Farnen zur Sprossbildung führt. Hier teilt sich einfach am Ende eines Triebes eine Zelle und bildet so zwei neue Triebe = dichotome Verzweigung. Normalerweise wachsen diese beiden Triebe getrennt, bei den Cristaten bleiben sie verbunden. Und wenn es mehrere sind, entsteht ein breites Band mit zahlreichen Blüten – hier waren es 12.  
* Der Stängel ist dem starken Wachstum nicht mehr gewachsen, er reißt
* Fundort: Bayern – Thalmassing an einem Feldweg. Hier waren auffallend viele Pflanzen betroffen. Das Feld war bestellt, sodass auch Insektizide oder Herbizide als Auslöser in Betracht genommen werden müssen.
* Fundort: Bayern – Thalmassing an einem Feldweg. Hier waren auffallend viele Pflanzen betroffen. Das Feld war bestellt, sodass auch Insektizide oder Herbizide als Auslöser in Betracht genommen werden müssen.


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Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 540.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 540.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 542.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 542.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 543.jpg|Der Stängel ist dem starken Wachstum nicht mehr gewachsen, er reißt
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 543.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 544.jpg|
Taraxacum officinale Wiggers, 1780 TH 120429 544.jpg|
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==Ökologie==
==Ökologie==
Wegen der frühen Blüte ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide. Aber auch viele andere Insekten ernähren sich von ihm.  
Wegen der frühen Blüte ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide. Aber auch viele andere Insekten ernähren sich von ihm.  


Schmetterlinge, hier sind es die Raupen, die Teile der Pflanze fressen.
'''Schmetterlinge''', hier sind es die Raupen, die Teile der Pflanze fressen.
* Lemonia taraxaci Denis & Schiffermüller, 1775 – Löwenzahnspinner, auch auf Hieracium, Crepis und Hypochaeris
* Lemonia taraxaci Denis & Schiffermüller, 1775 – Löwenzahnspinner, auch auf Hieracium, Crepis und Hypochaeris
* Idaea seriata Schrank, 1802 – Grauer Zwergspanner
* Idaea seriata Schrank, 1802 – Grauer Zwergspanner
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* Cerastis leucographa Denis & Schiffermüller, 1775 – Graubraune Wegericheule
* Cerastis leucographa Denis & Schiffermüller, 1775 – Graubraune Wegericheule


Blattflöhe:
'''Blattflöhe''':
* Trioza dispar Löw, 1878 bildet Blattgallen
* Trioza dispar Löw, 1878 bildet Blattgallen



Aktuelle Version vom 11. Oktober 2016, 19:20 Uhr

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Zaprešić 04/2016



Systematik



Trivialnamen

  • Deutsch: Löwenzahn
  • Kroatisch: maslačak, ljekoviti maslačak, žuto zelje
  • Englisch: swines snout, common dandelion
  • Französisch: pissenlit, taraxacum dens-leonis,
  • Italienisch: tarassaco comune, dente di leone, soffione, radice di tarassaco,
  • Slowenisch: navadni regrat
  • Spanisch: diente de león, amargón, radicha, radicheta, panadero
  • Tschechisch pampeliška lékařská, smetánka lékařská
  • Ungarisch: gyermekláncfű, pongyola pitypang


Wissenschaftlicher Name

Taraxacum officinale Weber in Wiggers, 1780


Namensherkunft

Lateinisch officinalis = gewöhnlich


Basionym

  • Leontodon taraxacum Linné, 1753


Synonyme

  • Leontodon vulgare Lamarck, 1779
  • Crepis taraxacum (L.) Stokes, 1787
  • Chondrilla taraxacum (L.) Stokes, 1812
  • Taraxacum sylvanicum R.Doll, 1977


Schutzstatus

Taraxacum officinale Weber in Wiggers, 1780 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Kožino 04/2015
Habitus, Zaprešić 04/2016


  • Aus der Wurzel treibt eine kreisrunde Basalrosette mit zahlreichen Laubblättern, die fast flach auf dem Boden liegen.
  • In der Mitte wachsen die geraden Blütenstängel, von denen jeder an der Spitze ein Blütenkörbchen trägt.
  • Höhe: bis 25 cm









Die Blüte

  • Am Ende jedes Stängels sitzt ein Körbchen mit ca. 250 Zungenblüten.
  • Dieses wird während der gesamten Blüte von einem Kreis Hüllblättern geschützt.
  • Die Hüllblätter schließen sich bei schlechtem Wetter sowie in der Dämmerung.
  • Blütezeit : April bis Mai
  • Durchmesser der Blüte: 1 mm
  • Blütenfarbe: gelb
  • Bild 1: Knospe mit den nach unten eingerollten Hochblättern sowie den dicht aneinanderliegenden Hüllblättern


Die Frucht

  • Die Frucht ist eine Achäne und besteht aus einem schmalen, gerippten Körper sowie einem Schirmchen.
  • Die Früchte werden durch den Wind verbreitet.
  • Reifezeit: ab Mai


Blatt und Stängel

  • Die Blätter, vor allem die der Rosette, sind nur schwach aufsteigend.
  • Sie sind tief pfeilförmig gespalten.
  • Die Oberfläche ist fein behaart.

Fasziation

  • Bei einigen Pflanzen kann es zu einem veränderten Wuchs kommen, der Stängel ist breit und flach, es werden mehrere Knospen ausgebildet. Sie kann auch beim Löwenzahn entstehen.
  • Über die Ursache wird nach wie vor diskutiert, so sollen Milben, Viren oder Bakterien diesen Wuchs verursachen.
  • Die so entstandene Cristate besteht aus mehreren, nicht geteilten Pflanzenteilen. Wobei die Entstehung an sich sehr interessant ist. Normalerweise bilden höhere Pflanzen Seitentriebe indem seitliche Knospen gebildet werden, aus denen ein neuer Stängel wächst.
  • Bei der Fasziation kommt ein Teilungsmechanismus wieder zum Vorschein, der bei Farnen zur Sprossbildung führt. Hier teilt sich einfach am Ende eines Triebes eine Zelle und bildet so zwei neue Triebe = dichotome Verzweigung. Normalerweise wachsen diese beiden Triebe getrennt, bei den Cristaten bleiben sie verbunden. Und wenn es mehrere sind, entsteht ein breites Band mit zahlreichen Blüten – hier waren es 12.
  • Der Stängel ist dem starken Wachstum nicht mehr gewachsen, er reißt
  • Fundort: Bayern – Thalmassing an einem Feldweg. Hier waren auffallend viele Pflanzen betroffen. Das Feld war bestellt, sodass auch Insektizide oder Herbizide als Auslöser in Betracht genommen werden müssen.



Ökologie

Wegen der frühen Blüte ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide. Aber auch viele andere Insekten ernähren sich von ihm.

Schmetterlinge, hier sind es die Raupen, die Teile der Pflanze fressen.

Blattflöhe:

  • Trioza dispar Löw, 1878 bildet Blattgallen


Lebensraum

  • Nitratreiche Weiden und Wiesen.
  • Gärten und Parks, da ebenfalls in Gesellschaft von Gras



Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Vermutlich Zentralasien
  • Neue Vorkommen: Weltweit im gemäßigten Klima, in Amerika invasiv.
  • Fundort: Kroatien – Zaprešić, Kožino


Nutzung

  • Der Löwenzahn enthält aktive Substanzen wie Bitterstoffe, Karotinoide, Kalium, Inulin und Triterpene. Deshalb wird er in Kroatien traditionell gegen Lebererkrankungen verwendet.
  • Er wirkt aber auch wasserabführend, hilft bei Ekzemen und Neurodermitis sowie bei Diabets.
  • Eine besondere Delikatesse ist Löwenzahnblüten-Honig.








Links und Literatur

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj


  • Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]