Ulmus minor Miller, 1768

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Sabunike 03/2016



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Feld-Ulme
  • Kroatisch: poljski brijest, bristovina, nizinski brijest. obični poljski brijest
  • Englisch: smooth-leaved elm, field elm, small-leaved elm
  • Französisch: orme à petites feuilles
  • Italienisch: olmo comune
  • Slowenisch: poljski brest
  • Spanisch: olmo, olmo común
  • Tschechisch jilm habrolistý
  • Ungarisch: mezei szil


Wissenschaftlicher Name

Ulmus minor Miller, 1768


Namensherkunft

Lateinisch ulmus = Baum Lateinisch minor = kleine (wegen der kleinen Blätter)


Basionym

  • Ulmus sativa Miller, 1768 eventuell


Synonyme

  • Ulmus angustifolia Moench, 1785
  • Ulmus foliacea Gilibert, 1792
  • Ulmus carpinifolia Borkhausen, 1795
  • Ulmus corylifolia Host, 1827
  • Ulmus sarniensis Loddiges, 1836


Schutzstatus

  • Gefährdete Pflanze: Sie steht zwar nicht in der Roten Liste, ihr Bestand ist aber wegen des immer wieder auftretenden Ulmensterbens stark rückläufig.
  • Natura 2000 in Kroatien: Ulmus minor Miller, 1768 ist in der Liste der national wichtigen Arten in folgenden Habitaten aufgelistet:
✔ HR2000648 - Drežničko polje
✔ HR2000014 - Gornji tok Drave
✔ HR2000394 - Kopački rit
✔ HR2000416 – Lonjsko polje
✔ HR2000637 – Motovunska šuma
✔ HR2001415 - Spačva JZ
✔ HR2000916 - Bokanjačko blato
✔ HR2000444 - Varoški lug


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Frühling, Polača 03/2019
Habitus, Winter, Sabunike, 04/2015
  • Diese Ulme wächst strauchförmig oder baumartig. Vor allem junge Ulmen sind stark verzweigt.
  • Die Krone ist erst buschig, später oval.
  • Der Stamm ist gerade, die Zweige und Äste sind krumm.
  • Sie kann bis zu 600 Jahre alt werden.
  • Sie haben Pfahlwurzeln aus denen ein dichtes Wurzelgeflecht treibt.
  • Die Vermehrung erfolgt größtenteils durch die Bildung von Wurzelschösslingen.
  • Höhe: bis 30 cm







Die Blüte

Blüte, Polača 03/2019
  • Die Feld-Ulme blüht alle paar Jahre.
  • Im Frühjahr schwellen die Blütenknospen an. Ihre Hülle ist glatt.
  • Die Blüten sind einhäusig und zwittrig.
  • Sie sitzen in einem dichten Büschel.
  • Sie haben wir lange Staubblätter und eine weiße, behaarte Narbe.
  • Kronblätter fehlen.
  • Die Bestäubung erfolgt durch den Wind.
  • Blütezeit : Ende Februar – Anfang März
  • Durchmesser der Blüte: mm
  • Blütenfarbe: dunkelrosa






Die Frucht

Frucht, Sabunike, 03/2016
  • Die Früchte sind geflügelte Nüsschen.
  • Die Fruchthülle ist kräftig rot, die Flügel sind hellgrün.
  • Am äußeren Ende ist die Frucht leicht eingeschnitten, die beiden Zipfel überlappen einander.

Größe: bis 10 mm

  • Reifezeit: Ab Mitte März











Blätter

Blatt, Sabunike, 04/2018
  • Die Feld-Ulme ist ein sommergrüner Baum.
  • Die Laubblätter erscheinen nach der Fruchtbildung.
  • Sie sitzen wechselständig.
  • Sie bestehen aus Petiolus (Blattstiel) und Lamina (Blattspreite).
  • Die Blätter sind ungeteilt und haben kleine Nebenblätter.
  • Sie sind asymmetrisch, das sieht man am Blattgrund besonders gut.
  • Ihr Umriss ist elliptisch mit einer ausgeprägten Spitze.
  • Der Blattrand ist gesägt.
  • Die Oberseite ist glänzend und gesägt.
  • Die Unterseite ist matt und behaart. Entlang der Mittelrippe flockig behaart.
  • Größe: bis 80 mm
  • Junge Blätter sind hellgrün, später werden sie glatter und dunkelgrün. Im Herbst sind sie gelb.
  • Junge Blätter wurden im Mittelalter als Viehfutter verwendet.






Zweige, Äste, Stamm

Blatt,
  • Der Stamm ist gerade, die Borke tief rissig und graubraun.
  • Junge Zweige sind gekrümmt, bilden manchmal auch eine Art Geflecht. Das kann durch die teils heftigen Stürme wie Bura oder Jugo indiziert werden.
  • Junge Zweige haben in Dalmatien immer ausgeprägte Korkleisten.










Ökologie

Saturnia spini Denis & Schiffermüller, 1775 - Mittleres Nachtpfauenauge, noćno paunče -
Saturnia (Eudia) pavoniella Scopoli, 1763 -Südliches Kleines Nachtpfauenauge, maloga noćnog paunčeta
✔ Agriopis bajaria Denis & Schiffermüller, 1775
✔ Nymphalis polychloros Linné, 1758 – Großer Fuchs
✔ Polygonia c-album Linné, 1758 - C-Falter
✔ Satyrium w-album Knoch, 1782 - Ulmen-Zipfelfalter
✔ Bucculatrix ulmicola Kuznetzov, 1962: die Larven minieren in den Blättern


✔ Gonocerus acuteangulatus Goeze, 1778 - Braune Randwanze


Clytus rhamni Germar, 1817 - Kreuzdorn-Widderbock
✔ Xanthogaleruca luteola Müller, 1766 - Ulmenblattkäfer
✔ Myzus persicae Sulzer, 1776 - Pfirsich-Blattlaus, zelena breskvina uš, Sommergeneration
✔ Eriosoma pyricola Baker & Davidson, 1916: Vertreter der Familie Ulmaceae Mirbel, 1815 - Ulmengewächse, brijestovi sind primäre Nahrungspflanzen
Aphis fabae Scopoli, 1763 - Schwarze Bohnenlaus, crna bobova lisna uš Sommergeneration
✔ Eriosoma ulmi Linné, 1758 - Ulmen-Blattrollenlaus
Tetraneura (Tetraneura) ulmi Linné, 1758 - Ulmen-Gallenlaus



✔ Dasineura ulmicola Kieffer, 1909: die Insekten induzieren durch ihre Saugtätigkeit Blattgallen


✔ Edwardsiana ulmiphagus Wilson & Claridge, 1999 – alle Stadien leben frei auf den Blättern


  • Folgende Pilze befallen Ulmus minor Miller, 1768 :
✔ Taphrina ulmi (Fuckel) Johannson, 1886: der Pilz lebt auf den Blättern

Seit Beginn des 20. Jahrunderts erfolgen immer wieder Wellen des Ulmensterbens, ausgelöst durch die beiden Pilze u.a. Pilze. Verschiedene Arten der Gattung Scolytus – Ulmensplintkäfer übertragen die Pilzsporen.

✔ Ophiostoma ulmi (Buisman) Melin & Nannfeldt, 1934 stammt aus Asien und 1920 in die Niederlande. Innerhalb von 10 Jahren verbreitete er sich in Europa und gelangte auch in die USA. Hier entwickelte sich aus diesem
✔ Ophiostoma novo-ulmi Brasier. Dieser Pilz gelangte in den 90er Jahren nach Europa und vernichtet hier vor allem alte Bäume.


Lebensraum

Sabunike 03/2016
  • Die Feld-Ulme bevorzugt feuchte Niederungen oder Laub- oder Auwälder.
  • In Kroatien durchaus an sonnigen, trockenen Standorten zu finden, die einen hohen Grundwasserspiegel haben.
  • Sie ist wärmeliebend.
  • Ulmus minor Miller, 1768 ist Charakterart folgender EUNIS-Habitate:
✔ G1.A - Meso- and eutrophic Quercus, Carpinus, Fraxinus, Acer, Tilia, Ulmus and related woodland
✔ G1.A6 - Non-riverine Ulmus woodland


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Ganz Europa, im Norden bis Schweden.
  • Weitere Vorkommen: Kaukasus, Kleinasien, Kanaren
  • Fundort: Kroatien - Benkovac, Polača, Sabunike 03/2016, Otok Pag, Baričević


Nutzung

  • Als Essbare Pflanze: Junge Blätter und grüne Früchte sind essbar.
  • Als Heilpflanze: Seit der Antike werden Rinde und Blätter für die Heilung verschiedener Krankheiten eingesetzt. Die Rinde darf wegen der Gefährdung des Baums und vor allem wegen des Pilzes nicht abgenommen werden.

Wirksame Inhaltsstoffe sind:

✔ Kieselsäure
✔ Kalium
✔ Gerbsäure
✔ Schleimstoffe

Ihre Wirksamkeit:

✔ Blutreinigend
✔ Zusammenziehend
✔ Wundverschließend (wurde bereits von Dioskorides beschrieben)
✔ Schweißtreibend
  • Als Zierpflanze: Mittlerweile gibt es zahlreiche Zuchtformen, Hybride und Varietäten. Beispiele sind die Goldulme oder die Kugelulme. In Deutschland wird sie als Heckenpflanze gezogen.
  • Als Nutzpflanze: Diese Ulme hat ein festes, wasserabweisendes Holz. Es wurde früher für Möbel und den Bootsbau verwendet. Im Mittelalter war es das Holz für die Herstellung von Bögen für sie Jagd, später für Speichen, Räder, Karossen und Gewehre.













Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj



Natura 2000 HR