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Version vom 30. Juli 2021, 17:46 Uhr
Vitex agnus-castus Linné, 1753 - Mönchspfeffer, konopljika
Die Mönche im Mittelalter hatten es schon schwer – sollten sie doch asketisch und enthaltsam leben. Da auch sie nur Männer waren, haben sie ein Mittelchen gegen ihre Triebe gesucht und mit dem Samen dieses Strauches auch gefunden. Aber – es war nicht mehr als ein Placeboeffekt.
Vitex agnus-castus Linné, 1753 – chaste-tree, konopljika
The monks during the middle ages had a hard time – they should live ascetic and abstinent. But even they have been just men and so, they looked for remedies against their sex drive. And they found it in the seeds of this shrub. But unfortunately it was nothing more than a placebo effect.
Systematik
- Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
- Unterklasse Asteridae Takhtajan, 1967
- Gruppe Eudikotyledonen
- Gruppe Euasteriden I
- Ordnung Lamiales Bromhead, 1843 - Lippenblütlerartige, medićolike
- Unterordnung Lamiineae Bessey in Adams, 1895
- Familie Lamiaceae Jussieu, 1789 - Lippenblütengewächse, usnače
- Unterfamilie Viticoideae Briqu., 1895
- Gattung Vitex Linné, 1753 - Mönchspfeffer, konopljika
Trivialnamen
- Deutsch: Keuschbaum, Mönchspfeffer
- Kroatisch: konopljika, konopljika velika, šibika oštra
- Englisch: chaste-tree, lilac chastetree
- Französisch: arbre au poivre, muguet bleu
- Italienisch: agno casto, albero del pepe
- Slowenisch: navadna konopljika
- Spanisch: Árbol casto
- Tschechisch drmek obecný, mnišský pepř
- Ungarisch: barátcserje
Wissenschaftlicher Name
Vitex agnus-castus Linné, 1753
Namensherkunft
Lateinisch viere = flechten, aus den Zweigen wurden früher Körbe geflochten
Lateinisch agnu = Lamm
Lateinisch castus = keusch
Basionym
Vitex agnus-castus Linné, 1753
Synonyme
- Vitex latifolia Miller, 1768
- Vitex verticillata Lamarck, 1779
- Vitex integra Medikus, 1783
- Vitex lupinifolia Salisbury, 1796
- Agnus-castus vulgaris Carrière, 1871
Schutzstatus
Vitex agnus-castus Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.
Morphologie und Größe
Habitus
- Hoher, weit ausladender Strauch.
- Die Äste sind sehr flexibel.
- Höhe: bis 300 cm
Die Blüte
- Die Blütenstände erscheinen am Ende der Zweige.
- Zahlreiche Blüten stehen in mehreren, übereinander liegenden Quirlen.
- Die 5 Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die länger ist als die kleinen Zipfel.
- Die Kelchröhre wird von verwachsenen und weiß behaarten Kelchblättern gebildet. Sie sind deutlich kürzer als die Kronröhre.
- Blütezeit : Juli bis September
- Durchmesser der Blüte: 4 mm
- Blütenfarbe: blau
Die Frucht
- Vitex bildet Scheinbeeren mit je 4 kleinen, schwarzen Früchten.
- Reifezeit: ab August
Blatt
- Die Blätter sind groß und im Umriss kreisrund.
- Sie sind lang gestielt.
- Sie bestehen aus 7 langen und schmalen Teilblättchen.
- Die Oberseite ist mattgrün und nur kurz behaart. Die Unterseite ist dicht weiß behaart.
Stängel
- Die Zweige sind fest und hellbraun.
- Junge Triebe sind hellgrün und dicht behaart.
Ökologie
- Vitex agnus-castus Linné, 1753 scheint Lebensraum für diesen kleinen, hellblauen Käfer aus der Ordnung Coleoptera Linné, 1758 - Käferartige, kornjaši, tvrdokrilci zu sein.
- Christoph von der Seite Die Käferfauna Deutschlands konnte ihn bis zur Gattung Danacea Laporte, 1838, Familie Dasytidae Laporte de Castelnau, 1840 - Wollhaarkäferbestimmen, ist sich aber auch nicht ganz sicher.
- Im Hochsommer, wenn rund um das Mittelmeer die Hauptblütezeit vorbei ist, sind die süß duftenden Blüten dieses Strauches eine willkommene Nahrungsquelle für verschiedene Insekten:
- ✔ Iphiclides podalirius Linné, 1758 - Segelfalter, prugasto jedarce aus der Ordnung Lepidoptera Linné, 1758 – Schmetterlinge, leptiri
- ✔ Vertreter der Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci wie Bienen
Lebensraum
- Trockene, sonnige Macchie. Er bevorzugt Böschungen in der Nähe von Seen oder dem Meer.
- Vitex agnus-castus Linné, 1753 ist Charakterart folgender EUNIS-Habitate
- ✔ F9.312 - Chaste tree thickets
- ✔ B2.6 - Shingle and gravel beach woodland
- ✔ G1.315 - East Mediterranean poplar galleries
Geografische Verbreitung
- Herkunft: Mittelmeerraum
- Weitere Vorkommen: In Mitteleuropa häufig als Zierstrauch kultiviert.
- Fundort: Kroatien - Trogir, Pakoštane
Nutzung
- Als Zierpflanze: Im Handel sind viele Varietäten u.a. mit weißen und rosa Blüten. Da der Strauch winterhart ist, erfreut er sich großer Beliebtheit.
- Als Heilpflanze: Im Mittelalter wurden die Früchte von Mönchen zur Unterdrückung ihrer sexuellen Begierden eingenommen. Heute ist durch zahlreiche Studien belegt, dass die Samen als Heilmittel gegen zahlreiche eingesetzt werden können. So haben sich Präparate aus den Samen bei der Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre oder des PMS bewährt.
- Aktive Inhaltsstoffe sind unter anderem:
- ✔ Iridoidglykoside
- ✔ Ätherische Öle
- ✔ Diterpene
- ✔ Flavonoide
Links und Quellen
© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
- Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
- Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles
- Plavi muzej i plavi kafe
- Crvena Knijga
- Encyclopedia of Life EoL
- European Environment Agency EUNIS
- EUNIS Factsheet B2.6 - Shingle and gravel beach woodland
- EUNIS Factsheet G1.315 - East Mediterranean poplar galleries
- EUNIS Factsheet F9.312 - Chaste tree thickets
- Flora Croatica Database
- Global Diversity Information Facility GBiF
- Heilpflanzen CH
- Inventaire National du Patrimoine Naturel INPN
- Meine Gesundheit.de
- Moenchspfeffer.info
- PAN-European species directories infrastructure - PESI
- PharmaWiki
- Plantea HR
- The Plant list
- Wikispecies