Vipera ammodytes Linné, 1758

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Susan und Werner Kalopp


Vipera ammodytes Linné, 1758 - Europäische Hornotter, poskok

Immer wieder höre ich von Angriffen dieser Schlange, die dem Menschen das Leben kosten können. Sicher ist, dass die Sandviper die giftigste Schlange Europas ist und ein Biss sollte auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Doch dass sie angriffslustig und aggressiv ist, kann ich nicht bestätigen. Wenn ich eine sehe, und das ist sehr selten, verhalte ich mich ruhig, bis sie wieder weg ist. Von sich aus attackiert sie nicht, nur, wenn man sich ihr unvorsichtig nähert oder sie sich angegriffen fühlt. Und sie ist ein wichtiger Bestandteil ihres Lebensraums, sorgt sie doch dafür, dass z.B. die Mäusepopulationen reguliert werden.

Gerade jetzt, wenn der Wildspargel geerntet wird, sehe ich viele Leute mit Stecken über die Wiesen ziehen. Und da überlege ich ernsthaft, ob das sinnvoll ist. Denn eine Viper mit einem Stock anzugreifen, macht sie erst aggressiv.

Vipera ammodytes Linné, 1758 – nose horned viper, poskok

Again and again I hear of attacks of this snake, which can cost the man’s life. Certainly, the nose horned viper is the most venomous snake in Europe and a bite should not be taken lightly. But I can not ttest that she is aggressive. When I see one, and this is very rare, I keep quiet until she has left. She does not attack on her own, only when you approach her carelessly or she feels attacked. And we must consider that she is an important part of her habitat, ensuring that the mouse populations are regulated. Right now, when the wild asparagus is harvested, I see many people going with sticks across the meadows. And I'm seriously considering whether that makes sense. Because attacking a Viper with a stick surely makes them aggressive.


Systematik

  • Stamm Chordata Bateson, 1885 – Chordatiere, svitkovci
  • Unterstamm Vertebrata Cuvier, 1812 – Wirbeltiere, kralježnjaci
  • Überklasse Tetrapoda Goodrich, 1930 – Landwirbeltiere, četveronošci
  • Klasse Reptilia Laurenti, 1768 - Reptilien, gmazovi
  • Unterklasse Diapsida Osborn, 1903
  • Ordnung Squamata Oppel, 1811 - Schuppenkriechtiere, ljuskaši
  • Unterordnung Serpentes Linné, 1758 – Schlangen, zmije
  • Infraordnung Caenophidia Hoffstetter 1939
  • Überfamilie Colubroidea Oppel, 1811 - Nattern- und Vipernartige, guževi
  • Familie Viperidae Oppel, 1811 - Vipern, ljutice
  • Unterfamilie Viperinae Oppel, 1811
  • Gattung Vipera Laurenti, 1758


Trivialnamen

  • Deutsch: Europäische Hornotter
  • Kroatisch: poskok
  • Englisch: nose horned viper, sand viper
  • Französisch: vipère ammodyte
  • Italienisch: vipera dal corno
  • Slowenisch: modras
  • Spanisch: víbora cornuda, víbora de arena
  • Tschechisch zmije růžkatá
  • Ungarisch: homoki vipera


Wissenschaftlicher Name

Vipera ammodytes Linné, 1758


Namensherkunft

Lateinisch vivus und parere = lebendig, gebären Griechisch ammodytes = Sandtaucher, diese Schlange lebt allerdings nicht im Sand.


Schutzstatus

Basionym

Coluber ammodytes Linné, 1758


Synonyme

  • Vipera aspis balcanica Buresh & Zonkov, 1934
  • Vipera aspis balcanica — Welch, 1994
  • Vipera ammodytes McDiarmid, Campbell & Touré , 1999


Morphologie und Größe

  • Diese Schlange hat einen kräftigen Körper.
  • Der fast dreieckige Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt und relativ breit – das unterscheidet sie von den Nattern.
  • Über der Schnauze sitzt ein kräftiges „Horn“.
  • Die großen Augen mit ihren senkrechten Pupillen stehen lateral. Über ihnen sitzt ein kräftiger Wulst.
  • Größe:
♀ etwa 80 cm
♂ maximal 95 cm
  • Farbe: Der Grundton ist meistens grau oder hellbraun, auf dem Rücken verläuft ein dunkles Zick-Zack-Band. Sie hat weniger Zacken als eine Kreuzotter. Die Unterseite ist heller. Die Weibchen sind meist intensiver gefärbt. Selten findet man total schwarze Tiere.


Lebensweise, Ernährung

  • Diese flinken Jäger liegen tagsüber meist auf der faulen Haut. Kommt die Dämmerung, werden sie aktiv und gehen auf die Jagd.
  • Junge Schlangen fangen Insekten wie Heuschrecken, ravnokrilci.
  • Die erwachsenen Tiere erbeuten andere Reptilien, gmazovi wie z.B. Eidechsen, bodenbrütende Vögel aber auch Mäuse.
  • Hauptaktivität: in der warmen Jahreszeit


Fortpflanzung, Entwicklung

  • Die Hornotter ist ovovivipar. Die befruchteten Eier verbleiben im Mutterleib, die Jungtiere ernähren sich allerdings vom enthaltenen Dotter und sind nicht über eine Placenta mit der Mutter verbunden.
  • Die Tragzeit dauert 85 Tage, ein Weibchen kann bis zu 12 Jungtiere haben.
  • Dann werden die Jungschlangen mit ihrer dünnen und durchsichtigen Eihülle geboren. Sie fangen sofort an, sich heftig zu bewegen und zerreißen diese.
  • Die Jungen verlassen sofort das Muttertier.


Ökologie

Sie ist ein wichtiger Jäger in ihrem Habitat. So eine Art natürliche Kontrolle der Mäuse-Populationen.


Lebensraum

Sie liebt die Sonne und trockene Habitate mit Steinen. Man findet sie aber auch in lockerem Buschland und auf sehr hellen Lichtungen. Auch Steinmauern sind ein beliebter Aufenthaltsort dieser wunderschönen Tiere.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Österreich bis Iran
  • Weitere Vorkommen: nn
  • Fundort:


Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: Es besteht aus mehreren Komponenten. Die wichtigsten sind Neurotoxine, die die Beute lähmen sowie ein Hämatoxin, das Blutzellen und Gefäßwände zerstört.
  • Wirkung des Gifts nach einem Biss: Es kommt recht schnell zu Übelkeit und Erbrechen, der Herzschlag wird tachykard. Nervenschädigungen durch das Neurotoxin wurden bisher nicht nachgewiesen.
  • Mögliche Erkrankungen: Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum anaphylaktischen Schock
  • Was tun nach einem Biss: Entgegen althergebrachter Methoden soll an der Bissstelle nichts gemacht werden. Der Patient, vor allem der betroffene Körperteil muss ruhig gestellt werden und es soll umgehend ein Arzt aufgesucht werden.











Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj



  • Helga Happ, Daniel Wieser 2008: Die Hornotter Vipera ammodytes (Linnaeus, 1758) – in Kärnten vom Aussterben bedroht! Ist Hilfe noch möglich?; Carinthia II, 198./118. Jahrgang, pp 83–94, Klagenfurt 2008