Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826

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Otok Vir 04/2013

Thesium divaricatum Jan, 1826 - Sparriger Bergflachs, raskrenuti lanak

Ich habe euch im Laufe der letzten Jahre schon einige parasitische und halbparasitische Pflanzen vorgestellt. Diese Art ist ein Semiparasit, der in seinen Blättern ganz normal Photosynthese betreiben kann. Doch Thesium will mehr Nährstoffe, deshalb zapft er über seine Haustorien die Wurzeln verschiedener niedrigwachsender Gräser an.

Der Bergflachs wächst meist flach, die Blütenstände liegen oft dem Boden auf und sind zwischen den Grashalmen versteckt. Ab April erscheinen winzige weiße Blüten deren Petale außen einen schmalen grünen Streifen haben. In günstigen Jahren, also wenn es im Sommer genug Niederschlag gibt, reifen die länglich-elliptischen Früchte.

In den Trockenwiesen ist er in Mitteldalmatien sehr häufig, wegen seiner Zartheit aber nur schwer zu erkennen. Der Bergflachs braucht viel Kalk, viel Sonne, ebene Flächen und natürlich seine Lieblingsgräser.


Thesium divaricatum Jan, 1826 - raskrenuti lanak, branched bastard toadflax

During the past few years, I have introduced you to a number of parasitic and semi-parasitic plants. This species is a semiparasite and can photosynthesize normally in its leaves. But Thesium needs more nutrients, so it penetrates the roots of various low-growing grasses through its haustoria.

The branched bastard toadflax usually grows flat, the inflorescences often lie on the ground and are hidden between the blades of grass. From April, tiny white flowers appear whose petals have a narrow green stripe on the outside. In favorable years, i.e. when there is enough rainfall in summer, the elongated, elliptical fruits ripen.

It is very common in the dry meadows of central Dalmatia, but difficult to discover because of its tenderness. The toadflax needs a lot of lime, a lot of sun, flat surfaces and of course its favorite grasses.





Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Sparriger Bergflachs, Spreizender Bergflachs
  • Kroatisch: raskrenuti lanak, raskrečeni lanak
  • Englisch: branched bastard toadflax
  • Französisch: thésium divariqué
  • Italienisch: linaiola divaricata
  • Slowenisch: razkrečena lanika
  • Spanisch: xxx
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826


Namensherkunft

Lateinisch Thesium = vermutlich zu Ehren des mythischen griechischen Königs Theseus

Lateinisch divaricare = spreizen


Basionym

Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826


Synonyme

  • Thesium nevadense Willkomm, 1862
  • Linosyris divaricata (Jan ex Mertens. & W.D.J.Koch) Kuntze, 1891
  • Linosyris nevadensis (Willkomm) Kuntze, 1891
  • Thesium humifusum subsp. divaricatum (Mert. & W.D.J.Koch) Bonnier & Layens, 1894
  • Linophyllum divaricatum (Jan ex Mertens. & W.D.J.Koch) Bubani, 1897
  • Thesium divaricatum f. glaucum (J.Serres) Rouy, 1910
  • Thesium divaricatum var. glaucum (J.Serres) P.Fourn., 1935


Schutzstatus

Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Otok Vir 05/2012
  • Meist niedrigwachsende, bei guten Bedingungen (etwas schattig und mehr Bodenfeuchte) auch aufrecht wachsende mehrjährige Pflanze.
  • Sie ist stark verzweigt und sehr zierlich. Deshalb übersieht man sie gerne an ihren Standorten.
  • Thesium ist ein Halbparasit, das Leiblatt hat grüne Laubblätter mit Chlorophyll. Zusätzlich zapft sie über ihre Haustorien Wurzeln verschiedener niedrigwachsender Gräser an.
  • Höhe: bis 25 cm








Die Blüte

Blüte, Otok Vir 04/2013
  • Mitte April treiben die Stängel lange, rispige Blütenstände mit vielen Verzweigungen.
  • Sie liegen meist flach zwischen den Grashalmen.
  • Die Blüten sind 5-zählig.
  • Die Perigonblätter haben außen einen schmalen, grünen Streifen.
  • Sie sind im äußeren Bereich gezähnt sodass drei Lappen erkennbar sind.
  • Unter den Blüten sitzen 3 schmale Hochblätter die diese überragen
  • Die weite, offene Blütenröhre lässt die Blüten glockenförmig erscheinen.
  • Blütezeit: April bis November
  • Durchmesser der Blüte: 4 mm
  • Blütenfarbe: weiß







Die Frucht

Polača 11/2018
  • Die Frucht ist kurz gestielt und eine länglich ovale Kapselfrucht.
  • Auf der Oberfläche sind Rippen.
  • Die winzigen Samen werden von Ameisen verbreitet.
  • Während der Reife rollen sich die Perigonblätter nach innen ein und verbleiben an der Spitze derFrucht.
  • Reifezeit: ab Oktober, in extrem trockenen Sommern (2022) kommen sie nicht zur Reife sondern verdörren.








Blatt und Stängel

Basale Blätter Otok Vir 05/2012
  • Thesium hat an der Basis lange, etwa 2 mm breite, sukkulente und lange Blätter.
  • Diese sind rund um den Stängel verteilt
  • Weiter oben sind die Blätter deutlich kürzer und sitzen nur sporadisch am Stängel.
  • Der Blütenstängel ist kreisrund, manchmal verdrillt.









Ökologie

  • Alle Arten der Gattung Thesium sind Halbparasiten und haben grüne Laubblätter mit Chlorophyll. Zusätzlich zapfen sie über ihre Haustorien Wurzeln verschiedener niedrigwachsender Gräser an.
Coccinella septempunctata Linné, 1758 - Siebenpunkt-Marrienkäfer, bubamara besucht die Pflanze auf der Suche nach Pflanzenläusen
  • Die Larven folgender Vertreter der Familie Eriophyidae Nalepa, 1898 - Gallmilben leben in den Blüten von Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826:
✔ Die monophag 1. Grades Milbe Aceria anthonoma Nalepa, 1892 lebt in den Blütenständen und induziert Gallen. Die Blüten sind verformt und vergrünen.
✔ Epermenia (Calotripis) insecurella Stainton, 1849 aus der Familie Epermeniidae Spuler, 1910 ist monophag 2. Grades. Die jungen Raupen leben in den Stängeln seltener in den Blättern. Adulte Schmetterlinge nagen an den Pflanzen.
✔Macrosiphum albertinae Hille Ris Lambers, 1967 aus der Familie Familie Aphididae Latreille, 1802 – Röhrenblattläuse, lisne uši saugt an Blättern und Stängeln. Diese Laus ist monophag 2. Grades, saugt an Vertretern der Familie Santalaceae Brown, 1810 - Sandelholzgewächse, santalovke
  • Folgende Pilze befallen Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826:
✔Puccinia thesii (Desvaux) Chaillet, 1830: monophag 1. Grades auf verschiedenen Arten der Gattung Thesium Linné, 1753 - Leinblatt, lanak
✔Puccinia passerinii Schröter, 1876: monophag 1. Grades auf verschiedenen Arten der Gattung Thesium Linné, 1753 - Leinblatt, lanak
✔Puccinia mougeotii Lagerheim, 1895: monophag 1. Grades auf verschiedenen Arten der Gattung Thesium Linné, 1753 - Leinblatt, lanak


Lebensraum

Otok Vir 05/2021
Otok Vir 05/2021
  • Dieser Semiparasit liebt trockene und heiße Habitate. Die Sonne darf gerne den ganzen Tag scheinen und er ist ausgesprochen kalkliebend. Niedrige Gräser, deren Wurzeln er anzapfen kann, müssen dort natürlich wachsen. Die Wiesen sind fast eben und höchstens ein wenig ansteigend.
  • Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826 ist zwar in keinem EUNIS-Habitat gelistet, gehört aber sicher dem folgenden an:
E1.332 - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities, Hellono-balkanische wärmeliebende Grasgemeinschaften







Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Rund um das Mittelmeer
  • Weitere Vorkommen: nn
  • Fundort: Kroatien - Polača , Otok Vir


Nutzung

Es ist keine Nutzung von Thesium divaricatum Jan ex Mertens & W.D.J.Koch, 1826 bekannt.


Weitere Arten der Gattung in Kroatien

✔ Thesium alpinum Linné, 1753 - Alpen-Leinblatt, planinski lanak
✔ Thesium bavarum Schrank 1786 - Berg-Leinblatt, gorski lana
✔ Thesium linophyllon Linné, 1753 - Mittleres Leinblatt, obični lanak
✔ Thesium pyrenaicum Pourret, 1788 - Wiesen-Leinblatt, pirenejski lanak









Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj