Squilla mantis Linné, 1758

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Zadar 03/2020
Danke Đani Iglić für die wunderbaren Bilder
Thanks to Đani Iglić for the gorgeous pics


Squilla mantis Linné, 1758 - Großer Heuschrecken-Krebs, kozorepac


Der Heuschrecken-Krebs ist einer der gefährlichsten Räuber – zumindest für seine Beutetiere. Im Schutz der Nacht lauert er kleinen Krebsen oder Fischen auf. Wagt sich einer in die Nähe, schlägt er mit seinen beiden Fangbeinen erbarmungslos zu und zertrümmert den Panzer seiner Beute. Kräftige Stacheln an den Beinen verhindern das Entkommen seiner Nahrung.

Er lebt im nicht allzu tiefen Wasser und bevorzugt sandige Böden, in denen er sein Versteck für den Tag graben kann. Aber er lebt auch auf steinigen Böden wenn dort genügend kleine Höhlen als Unterschlupf sind.

Der Heuschrecken-Krebs ist in der italienischen Küche als Canocchie ein beliebter Bestandteil vieler Gerichte. In Kroatien habe ich ihn allerdings nur auf dem Fischmarkt in Zadar gefunden. Diese Krebse werden mittels Dredgen gefangen.


Squilla mantis Linné, 1758 - spottail mantis shrimp, kozorepac


The spottail mantis shrimp is one of the most dangerous predators - at least for its prey. Under the curtain of night he whatches for small crabs or fish. If one dares to come closer, it will strike mercilessly with its two raptorial limbs and break the shell of its prey. Powerful spikes on its legs prevent its food from escaping.

It lives in shallow water and prefers sandy bottoms where it can dig its hiding place for the day. But it also lives on stony ground if there are enough small caves for shelter.

The spottail mantis shrimp is a popular part of the Italian cuisine as Canocchie. In Croatia, however, I only found it at the fish market in Zadar. These crabs are caught by using dredges.




Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Großer Heuschrecken-Krebs
  • Kroatisch: kozorepac, vabić, obični vabić, prstenovi bogomoljke
  • Englisch: spottail mantis shrimp, long bodied crab
  • Französisch: squille ocellé, cigale longue, galère, crevette-mante
  • Italienisch: cicale di mare
  • Slowenisch: morska bogomoljka, veliki bogomolčar
  • Spanisch: galera ocelada
  • Tschechisch strašek kudlankový
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Squilla mantis Linné, 1758


Namensherkunft

Lateinisch squilla = bezeichnete im Mittelalter eine Tischglocke mit der die Mönche zum Essen gerufen wurden.

Lateinisch mantis = weist auf Mantis religiosa Linné, 1758 - Europäische Gottesanbeterin, obična bogomoljka hin, die ebenfalls stark gezähnte Fangbeine hat.


Schutzstatus

Squilla mantis Linné, 1758 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.


Basionym

  • Cancer mantis Linné, 1758


Synonym

Es sind keine Synonyme bekannt.


Morphologie und Größe

Habitus

Fischmarkt in Zadar 03/2019
  • Squilla ist ein langgestreckter Krebs mit einem breiten Kopf und einem kräftigen Carapax.
  • Am Kopf befinden sich die ersten Beinpaare. Das zweite Paar ist zu kräftigen Fangbeinen umgestaltet und strägt harte und spitze Stacheln.
  • Hier sitzen auch die empfindlichen Antennen, mit denen Beutetiere ausgemacht werden können.
  • Die Tiere haben spezialisierte Naupliusaugen, die ein breites Farbspektrum erkennen können.
  • Sie sitzen auf langen Stielen und unabhängig gedreht werden. Ihr Sichtfeld beträgt 360 Grad.
  • Am beweglichen Thorax sind 3 Schreitbeinpaare
  • Das lange Abdomen besteht aus weiteren 7 Segmenten und ist versteift. Hier setzen die Pleopoden, die Schwimmbeine an.
  • Am Telson schließlich, dem Endglied, sitzen verbreiterte Uropoden
  • Größe: bis 20 cm, meistens kleiner
  • Farbe: Das Tier ist hellcreme, an den Trennwänden der Segmente finden sich braune Querstreifen. Die Beine sind transparent. Kennzeichen der Art sind 2 Augen auf dem Telson. Sie sind dunkel und weiß umrandet.







Lebensweise, Ernährung

Zadar 03/2020

Der Heuschrecken-Krebs ist ein perfekter Jäger. Zwei Vorderbeine sind ähnlich wie bei Mantis religiosa Linné, 1758 - Europäische Gottesanbeterin, obična bogomoljka so umgestaltet, dass er mit einem kräftigen Schlag die Cuticula verschiedener Krebse und Krabben zertrümmern kann. Er ist aber auch in der Lage, kleinere Fische zu töten. Zahlreiche kräftige Stacheln an den Beinen verhindern das Entkommen der Beute.










Fortpflanzung, Entwicklung

  • Im Herbst und Winter legen die Weibchen unzählige Eier und heften sie unter die vorderen Beinpaare. Die Männchen entlassen Spermien ins freie Wasser im der Nähe der Weibchen.
  • Das Weibchen behält die Eier bei sich bis die Larven schlüpfen. Während dieser Zeit frisst das Weibchen nicht.
  • Die geschlüpften Larven werden Teil des Planktons, haben aber schon da kräftige Fangbeine.
  • Sie verbringen mehrere Monate im freien Wasser, wachsen und häuten sich mehrfach bis sie im Frühjahr schließlich zu Boden sinken.


Ökologie

Dieser Krebs ist u.a. Nahrung für Futter für Raja asterias Delaroche, 1809 - Mittelmeer-Sternrochen, zvjezdopjega raža.


Lebensraum

  • Squilla mantis Linné, 1758 lebt in flachem Wasser auf Sand oder Kiesböden, in die er sich tagsüber eingraben kann.
  • Aber auch kleine Höhlen in Felsen nutzt er als Versteck und für seine Brutpflege.
  • Dieser Krebs ist nachtaktiv.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeer und wärmere Regionen des Atlantik
  • Weitere Vorkommen: nn
  • Fundort: Kroatien - Zadar

Nutzung

Fischmarkt in Zadar 03/2019
Fischmarkt in Zadar 03/2019
  • Der Heuschrecken-Krebs ist essbar, wird in Kroatien allerdings eher selten angeboten.
  • In Italien und Spanien gehört dieser Krebs zur Mittelmeerküche. In Italien gibt es unter dem Namen Canocchie unzählige Rezepte.
  • Gefangen werden die Krebse mittels Dredgen.












Links und Weiterführende Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • Sonja Sviben, Diplomarbeit 2016: Prehrana raže zvjezdopjege, Raja asterias Delaroche, 1809 (Elasmobranchii; Rajidae), u sjevernom Jadranu. Universität Zagreb.