Pseudopus apodus Pallas, 1775

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Insel Vir 09/2018, © Werner Kalopp

Pseudopus apodus Pallas, 1775 - Scheltopusik, blavor

Dieser größte Vertreter der Familie Schleichen liebt es warm. Der Scheltopusik lebt in trockenen, steinigen Habitaten mit Sträuchern, in denen er sich bei Gefahr schnell verstecken kann. Der geschickte Jäger stellt Schnecken, Insekten aber auch Mäusen und kleinen Vögeln nach.

Leider findet man immer wieder überfahrene Tiere. Ihre Körperform lässt vermuten, dass sie zu den Schlangen gehören. Tatsächlich ist die Panzerschleiche aber mit der Blindschleiche verwandt und für den Menschen ungefährlich. Bei Gefahr sucht sie blitzschnell das Weite, ist das nicht möglich, verfällt sie in eine Schreckstarre.

Pseudopus apodus Pallas, 1775 - European legless lizard, blavor

This tallest member of the Anguid family likes it warm. The scheltopusik lives in dry, stony habitats with bushes where it can quickly hide in case of danger. This skilled hunter chases snails, insects but also mice and small birds.

Unfortunately, you often find animals that have been run over. Their body shape suggests that they belong to the snakes. In fact, the scheltopusik is related to the slow worm and is harmless to humans. In danger, it searches distance like lightening. If this is impossible it falls into a state of shock.

Systematik

• Stamm Chordata Bateson, 1885 – Chordatiere, svitkovci
• Unterstamm Vertebrata Cuvier, 1812 – Wirbeltiere, kralježnjaci
• Überklasse Tetrapoda Goodrich, 1930 – Landwirbeltiere, četveronošci
• Klasse Reptilia Laurenti, 1768 - Reptilien, gmazovi
• Unterklasse Diapsida Osborn, 1903
• Ordnung Squamata Oppel, 1811
• Unterordnung Anguimorpha Fürbringer, 1900 - Schleichenartige Reptilien, puzaši
• Infraordnung Neoanguimorpha Vidal & Hedges, 2009
• Überfamilie Diploglossa Cope, 1864
• Familie Anguidae Gray, 1825 - Schleichen, puzaši
• Unterfamilie Anguinae Gray, 1825
• Gattung Pseudopus Merrem, 1820 - Panzerschleichen

Trivialnamen

• Deutsch: Scheltopusik, Panzerschleiche
• Kroatisch: blavor
• Englisch: Eurasian glass lizard, European legless lizard
• Französisch: Sheltopusik de Pallas
• Italienisch: Lo pseudopo
• Slowenisch: žoltoplaz
• Spanisch: sheltopusik
• Tschechisch xxx
• Ungarisch: xxx

Wissenschaftlicher Name

Pseudopus apodus Pallas, 1775

Namensherkunft

• Deutscher Trivialname Scheltopusik
• Russisch Желтопузик = mit einem gelben Bauch
• Желтrый = gelb
• Пузо = Bauch
• Wissenschaftlicher Name

Griechisch pseudo = Fake

Griechisch πόδι = Bein, apodus bedeutet ohne Beine

Schutzstatus

Insel Vir 05/2017. Überfahrenes Tier

Insel Vir © Werner Kalopp

• Gefährdetes Tier in Kroatien: Pseudopus apodus Pallas, 1775 ist in der IUCN Red List mit dem Status Status LC aufgeführt. Auch in der Roten Liste Kroatiens hat der Scheltopusik den Status Status LC.
• Geschützte Tiere in Kroatien: Pseudopus apodus Pallas, 1775 ist seit dem 28.11.1964 durch das Kroatische Naturschutzgesetz streng geschützt. Strafe: 2.000 kn
• Pseudopus apodus Pallas, 1775 steht in der Berner Konvention im Annex II of the European Union Habitats Directive und ist in ganz Europa streng geschützt.
• Pseudopus apodus Pallas, 1775 steht in der UNEP Decision IG.19/12: "Amendments of the list of Annexes II and III of the Protocol concerning Specially Protected Areas and Biological Diversity in the Mediterranean". Allerdings unter dem Synonym Ophisaurus apodus.
• Der größte Feind dieser Schleiche ist der unwissende Mensch. Jedes Tier, das aussieht wie eine Schlange, wird getötet. Oder mit dem Auto überfahren.

Basionym

Lacerta apoda Pallas, 1775

Synonyme

• Lacerta apus Gmelin, 1789
• Sheltopusik didactylus Sonnini & Latreille, 1802
• Bipes pallasii Oppel, 1811
• Pseudopus serpentinus Merrem, 1820
• Pseudopus oppelii Fitzinger, 1826
• Pseudopus pallasii Cuvier, 1829
• Pseudopus durvallii Cuvier, 1829

Morphologie und Größe

2017, © Werner Kalopp

• Diese Schleiche hat einen langen, schlangenförmigen Körper mit reduzierten Extremitäten.
• Die vorderen sind komplett reduziert, von den hinteren Beinen sind nur noch kleine Reste vorhanden.
• Entlang der Seitenlinie verläuft eine tiefe Furche
• Die Schuppen sind glatt, nur bei Jungtieren sind sie gekielt.
• Sie werden von kleinen Knochenplättchen verstärkt.
• Die Öffnungen von Nase und Ohren sind deutlich sichtbar.
• Augenlider schützen die Augen vor Schäden.
• Die dunkle Zunge ist an der Spitze geteilt.
• Bei den Zähnen handelt es sich um urtümliche Pterygoidzähne, die bereits Saurier hatten. Sie sind relativ breit
• Größe: Beide Geschlechter können bis zu 1,5 Meter lang werden. Der Scheltopusik ist der größte europäische Vertreter der Schleichen.
• Farbe: Die Oberseite ist hellbraun, die Unterseite deutlich heller. Jungtiere sind braun – grau gestreift.

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  Insel Vir 06/2018, © Werner Kalopp

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  © Werner Kalopp, Učka

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  Insel Vir 09/2018, © Werner Kalopp

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  Pag 09/2018, © Werner Kalopp

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  Pag 09/2019, © Werner Kalopp

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  Insel Vir 09/2019, © Werner Kalopp

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  Insel Vir 09/2017, © Werner Kalopp

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  Insel Vir 06/2018, © Werner Kalopp

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Lebensweise, Ernährung

xxx

• Die Panzerschleiche ist ein geschickter Jäger. Langsam und immer wieder innehaltend nähert er sich seinem Beutetier bis er nahe genug ist, um es zu packen.
• Zu seinen Beutetieren gehören neben Schnecken, puževi und Insekten auch kleinere Nager, Vogeleier und eher selten Vögel.
• Hauptaktivität: Der Scheltopusik ist tagaktiv und vergräbt sich von etwa Oktober bis April.

Fortpflanzung, Entwicklung

• Im Frühjahr legt das Weibchen bis zu 10 Eier, die es bewacht.
• Nach etwa 50 Tagen schlüpfen die Jungen.
• Nach dem Schlüpfen verlassen die Jungtiere ihr Gelege.
• Während der Wachstumsphase häuten sie sich regelmäßig.

Ökologie

• Entomelas entomelas Dujardin, 1845, ein Fadenwurm, parasitiert sowohl die Panzerschleiche als auch die Blindschleiche. Ein starker Befall kann zum Tod des Tieres führen.
• Aber auch diese Schleiche hat Feinde. So stellen ihr verschiedene Greifvögel, Füchse aber auch andere Schlangen nach.

Lebensraum

Insel Vir, Bandira. 10/2017

• Die Tiere finden in trockenen Habitaten mit Steinen und vereinzelten Sträuchern Nahrung und Schutz.
• Sie leben aber auch in Weinbergen oder an Steinmauern.

Geografische Verbreitung

• Herkunft: Der Scheltopusik ist in Europa seit dem Pliozän nachgewiesen. Heute ist sein Hauptverbreitungsgebiet von der Balkanhalbinsel bis nach Asien.
• Weitere Vorkommen: Fossil auch in Deutschland nachgewiesen.
• Fundort: Kroatien - Insel Vir, Pag, Istrien

Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj

• Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]
• Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles
• Plavi muzej i plavi kafe

• Encyclopedia of Life EoL
• European Nature Information System EUNIS
• Berner Convention, Annex II: strictly protected fauna species
• Global Diversity Information Facility GBiF
• Rote Liste Amphibien und Reptilien
• IUCN Red List Reptilia
• Reptile Database
• Pan-European Species directories Infrastructure PESI
• UNEP Appendix II: Strictly protected Fauna Species
• Wiki Species

• Paula Počanić 2013: Značajke i odabir staništa blavora (Pseudopus apodus, Pallas 1775) na području Splita i otoka Cresa. Hyla : Herpetological bulletin, Vol. 2013 No. 1, 2013
• Zhelankin, R. V. (2018): Studying Cell-like and Humoral Factors of Immunity and the Definition of Immune Status in Sheltopusik Lizards (Pseudopus apodus) with the Helminthiasis Caused By Entomelas Sp. Nematodes. KnE Life Sciences, 4(3), 169–174. https://doi.org/10.18502/kls.v4i3.2120