Phlogophora meticulosa Linné, 1758

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Insel Vir 11/2020


Phlogophora meticulosa Linné, 1758 - Achat-Eule, ahatna sovica


Kommissar Columbo unter den Schmetterlingen tarnt sich mit zerknautschten Flügeln. Und die Achat-Eule hat noch weitere Qualitäten, die ihm ein Überleben bei veränderten Umweltbedingungen ermöglichen: seine hohe Reproduktionsrate, seine Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Habitate und schließlich seine polyphage Ernährungsweise – die Larven fressen, was ihnen unter ihre Mundwerkzeuge gerät.

Auch wenn er in Monokulturen als Schädling gesehen wird, ist er nirgendwo überaus häufig zu finden. Und einer seiner größten Feinde ist die Europäische Bulldoggfledermaus, die ihn in der Dämmerung jagt und fängt.


Phlogophora meticulosa Linné, 1758 - angle shades, ahatna sovica


Inspector Columbo among the butterflies masks itself with crumpled wings. And further qualities enable the angle shades to survive under changing environmental conditions: its high reproduction rate, its ability to adapt to a wide variety of habitats and finally its polyphagous diet - the larvae eat what they get under their mouthparts.

Even though it is seen as a pest in monocultures, it is not found very often anywhere. And one of its biggest enemies is the European free-tailed bat, which hunts and catches it at dusk.



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Achat-Eule, Mangold-Eule
  • Kroatisch: ahatna sovica
  • Englisch: angle shades
  • Französisch: méticuleuse, craiantive
  • Italienisch: xxx
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: xxx
  • Tschechisch blýskavka mramorovaná
  • Ungarisch: zöld csipkésbagoly


Wissenschaftlicher Name

Phlogophora meticulosa Linné, 1758


Namensherkunft

Griechisch phlogo = Feuer, Flamme

Lateinisch meticulosus = furchtsam, fürchterlich


Schutzstatus

Phlogophora meticulosa Linné, 1758 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt. Wegen ihrer extrem hohen Anzahl von Nachkommen, der Besiedlung vielfältiger Habitate und ihrer polyphagen und herbivoren Ernährung dürfte es für sie auch in Zukunft keine Probleme geben.


Basionym

Phalaena meticulosa Linné, 1758


Synonyme

  • Brotolomia meticulosa Linné, 1758
  • Trigonophora meticulosa Linné, 1758
  • Phlogophora lamii Schadewald, 1992


Morphologie und Größe

Habitus Falter

Phlogophora meticulosa Linné, 1758 Senj 141016 6247.jpg
  • Die Falter sehen immer leicht verknautscht aus, ähnlich einem zerknitterten Blatt. Dadurch sind sie perfekt getarnt.
  • Die Flügel sind nie komplett geschlossen.
  • Am hinteren Ende sind sie tief gekerbt.
  • Kopf und Flügelränder sind behaart.
  • Flügelspannweite: etwa 50 mm
  • Farbe: Die Grundfarbe ist ein helles Beige. Auf den Flügeln ein charakteristisches, dreieckiges Muster.







Habitus Raupe

  • Sie sind typische kräftige Noctuiden-Raupen.
  • Farbe: Grün oder braun. Weiße Seitenlinien, manchmal auch eine weiße Rückenlinie.


Habitus Puppe

  • Die braune Puppe verbringt ihre Ruhezeit im Boden eingegraben.
  • Sie reagieren auf Einflüsse von außen mit heftigen Bewegungen.
  • Größe:
  • Farbe: Dunkelbraun
  • Verpuppungstyp


Lebensweise, Ernährung

  • Imago:
  • Die Raupen ernähren sich polyphag von den Blättern vieler verschiedener Raupenfutterpflanzen, wobei sie sich auch über Gemüse- und Zierpflanzen hermachen. Dabei bevorzugen sie Brombeeren, Löwenzahn und Brennnesseln. Weitere Pflanzen sind:
✔ Aeonium arboreum Webb & Berthelot, 1836 - Rosetten-Dickblatt, drvoliki eonijum
Anemone hortensis Linné, 1753 - Stern-Anemone, vrtna šumarica
✔ Apium repens (Jacq.) Lagasca, 1821 - Kriechender Sellerie, puzavi celer
Beta vulgaris Linné, 1753 - Rübe, obična blitva
Centranthus ruber (L.) DC, 1805 - Rote Spornblume, mamuzica
Chrysanthemum leucanthemum Linné, 1753 - Margarite, volovsko oko
Cynara cardunculus Linné, 1753 - Artischocke, artičoka
Fragaria vesca Linné, 1753 - Wald-Erdbeere, šumska jagoda
Lactuca sativa Linné, 1753 - Grüner Salat, zelena salata
Lamium orvala Linné, 1753 - Nesselkönig, velika mrtva kopriva
Nicotiana tabacum Linné, 1753 - Virginischer Tabak, pravi duhan
Ocimum basilicum Linné, 1753 - Basilikum, bosiljak
Rubus ulmifolius Schott, 1818 - Mittelmeer-Brombeere, seoska kupina
Solanum nigrum Linné, 1753 - Schwarzer Nachtschatten, crna pomoćnica
Solanum lycopersicum Linné, 1753 - Paradeiser, rajčica
Solanum tuberosum Linné, 1753 - Kartoffel, krumpir
Urtica dioica Linné, 1753 - Große Brennnessel, obična kopriva
Vitis vinifera ssp. vinifera Linné, 1753 - Edle Weinrebe, vinova loza
  • Hauptaktivität: Ganzjährig, im Winter allerdings nur an warmen Tagen.
  • Besonderheit: Die Achat-Eule ist ein Wanderfalter, vor allem Exemplare der 2. Generation fliegen bis Mitteleuropa.


Fortpflanzung, Entwicklung

  • Die Achateule produziert zwei Generationen im Jahr.
  • Ihre Flugzeiten sind März - Mai und September-Oktober.
  • Falter der 2. Generation fliegen oft nach Mitteleuropa. Sie können dort aber nur in mildem Klima überwintern.
  • Die Raupe überwintert eingegraben, kriecht aber immer wieder für die Nahrungsaufnahme aus ihrem Versteck.
  • Ab Ende Februar verpuppt sie sich, ab März schlüpfen die ersten Falter.
  • Bald legen die Weibchen ihre Eier auf ihre Nahrungspflanzen. Aus diesen schlüpfen nach kurzer Zeit die Jungraupen.


Ökologie

  • Die Larven können von folgenden Tieren parasitiert werden:
✔ Euplectrus bicolor Swederus, 1795 aus der Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci: die Larven dieses Parasitoides ernähren sich von einer Raupe.
✔ Auch die Larven von Eulophus pennicornis Nees 1834, einer parasitierenden Wespe aus der Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci leben an Raupen des Schmetterlings.
✔ Aber es gibt auch Jäger: Für Tadarida teniotis Rafinesque. 1814, der Europäischen Bulldoggfledermaus, ist der Schmetterling eine willkommene Beute.
  • Schädling in Kroatien: Die Achat-Eule gilt als Schädling in Gärtnereien aber auch auf Feldern mit Salat. Da sein Auftreten meist nur einzeln oder in geringer Anzahl ist, ist diese Einschätzung übertrieben.


Lebensraum

Genauso vielfältig wie ihre Ernährung ist auch die Wahl ihres Lebensraums. Man findet sie an trockenen Standorten genauso wie an Flüssen, Wäldern oder auf Wiesen. Und auch in Gärten und auf Äckern sind sie immer wieder zu finden.

Das und ihre hohe Reproduktionsfähigkeit macht sie zu einem äußerst erfolgreichen Tier, dem der Klimawandel so schnell nicht schaden kann.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Südeuropa
  • Weitere Vorkommen: weltweit verbreitet, in kühleren Gegenden als Wanderfalter
  • Fundort: Kroatien - Insel Vir











Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





S. Ortu 1998: Ostrinia nubilalis and Helicoverpa armigera on artichoke in Sardinia (Italy) [Cynara cardunculus v. scolymus L.]. Informatore Fitopatologico (Italy), ISSN : 0020-0735