Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009: Unterschied zwischen den Versionen

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Vir 04/2021

Systematik

Klasse Magnoliopsida Brongniart, 1843 - Bedecktsamer, kritosjemenjače
Gruppe Kerneudikotyledonen
Gruppe Asteriden - Asternartige
Ordnung Ericales Berchtold. & J.Presl, 1820 - Heidekrautartige vrjesolike
Familie Primulaceae Batsch ex Borkhausen, 1797 – Primelgewächse, jaglikovice
Unterfamilie Myrsinoideae Burnett, 1835
Tribus Anagallideae Dumortier, 1827
Gattung Lysimachia Linné, 1753 - Gilbweiderich, metiljka

Trivialnamen

Deutsch: Acker-Gauchheil
Kroatisch: poljska krivičica, poljska krika, mišinak, crljena krikica
Englisch: scarlet pimpernel, cure all, red chickweed
Französisch: mouron rouge, mouron mâle
Italienisch: anagallide centonchio rosso
Slowenisch: navadna kurja češnjica, njivska kurja češnjica
Spanisch: muraje
Tschechisch drchnička rolné
Ungarisch: tikszem

Wissenschaftlicher Name

Anagallis arvensis Linné, 1753
2009 wurde der Gauchheil in die Gattung Lysimachia gestellt: Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009. Dies wurde aber nicht als allgemein gültig übernommen.

Familie Primulaceae Batsch ex Borkhausen, 1797

Tribus Lysimachieae Reichenbach, 1837

Gattung Lysimachia Linné, 1753

Quelle: The Plant List

Namensherkunft

Griechisch anagallic = Bescheidene
Lateinisch arvensis = vom Acker

Basionym

Anagallis arvensis Linné, 1753

Synonyme

Anagallis carnea Schrank, 1789
Anagallis pulchella Salisbury, 1796
Anagallis arabica Duby, 1844

Schutzstatus

Anagallis arvensis Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Beim Gauchheil ist mir ein deutlicher Unterschied aufgefallen zwischen Pflanzen, die auf dem Festland wachsen – in Bayern aber auch in Kroatien Privlaka bzw. auf Erde, die vom Festland stammt – und Pflanzen, die auf der Insel Vir wachsen. Wobei ich auch in Nin vereinzelt die sukkulente Form gefunden habe.

Die besonderen Merkmale auf der Insel Vir sind:

Die gesamte Pflanze wächst gedrungener und flacher
Die Internodien sind deutlich kürzer
Die Blätter zeigen eine deutliche Sukkulenz und sind steifer
Die Blätter sind fein behaart
Ob man den Gauchheil der Insel als eigene Unterart definieren kann, muss diskutiert werden
Man findet sie unter dem Namen Anagallis arvensis subsp. latifolia (L.) Arcang., 1894. Wobei dies laut The Plant List ein Synonym von Anagallis arvensis Linné, 1753 ist: Synonym

Gauchheil aus Privlaka

Privlaka 04/2014
Auf einem antransportieren Erdhügel, Vir 04/2015

Gauchheil von der Insel Vir

Die Pflanze wächst flach und weit ausgebreitet
Die Stängel verzweigen sich
Sie ist mehrjährig und kann große Flächen einnehmen
Höhe: bis 20 cm

Überwinterungsform, Vir 04/2013
Vir 04/2020
Vir 04/2014
Vir 04/2013
Vir 04/2013
Vir 04/2013

Zweite Variante von der Insel Vir

Zwischen Steinen in besonders trockenen Habitaten wächst er deutlich niedriger
Die Blüten sind blass-lachsfarben.
Die Internodien sind etwas länger

Habitus, Vir 05/2015
Blüte, Vir 05/2015
Blüte, Vir 05/2015
Blüte, Vir 05/2015
Stängel, Vir 05/2015
Blatt, Vir 05/2015

Die Blüte

Vir 04/2013

Sie ist 5-strahlig Blüte mit spitz zulaufenden Kelchblättern
Vor oder bei schlechtem Wetter schließt sie sich
Die Blüten sind lang gestielt und sitzen paarig an den Blattbasen.
Die am Rand gezackten Kronblätter tragen Drüsen.
Die fünf Staubblätter ragen weit heraus. Sie sind lila und an der Basis dicht mit weißen Futterhaaren besetzt, die Fliegen anlocken.
Blütezeit : April bis Mai
Durchmesser der Blüte: 15 mm
Blütenfarbe: lachsrot

Thalmassing 10/2011
Nin 04/2011
Privlaka 04/2014
Vir 04/2013
Vir 04/2013
Die Blüten sind lang gestielt, Vir 04/2013
Vir 04/2013
Vir 04/2013

Die Frucht

Frucht, Thalmassing 10/2011

Die Kapselfrucht besteht aus der Kammer mit den zahlreichen, winzigen Samen, die durch ein Pyxidium verschlossen ist.

Bei Reife wird dieser Deckel abgesprengt und die Samen verteilen sich

Reifezeit: Juni bis Oktober

Blatt und Stängel

Vir 04/2014

Die elliptischen Blätter stehen gekreuzt gegenständig
Sie sind dicht und fein behaart
Der vierkantige Stängel ist manchmal im unteren Bereich rötlich überlaufen

Vir 04/2014
Vir 04/2014
Vir 04/2013
Rotfärbung nach einer Salzbura, Vir 04/2011
Stängel Vir 04/2013

Ökologie

Der Gauchheil dient als Nahrungspflanze für die Raupen verschiedener Schmetterlinge wie:

✔ Idaea dimidiata Hufnagel, 1767 - Braungewinkelter Zwergspanner

Lebensraum

Vir 04/2020

Steinige Magerwiesen, Äcker, Wiesen und auch Ruderalflächen.
Oft findet man diese Pflanze als Erstsiedler auf frisch aufgeschütteten Erdhaufen oder sogar auf Steinhaufen.
Auch Weg- oder Straßenränder werden besiedelt.
Häudig vergesellschaftet mit Anthyllis vulneraria Linné, 1753 - Wundklee, djetelina divlja

Anagallis arvensis Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem EUNIS-Habitat:

✔ E1.332 - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities, Hellono-balkanische wärmeliebende Grasgemeinschaften

Geografische Verbreitung

Herkunft: Mittelmeerraum, seit langem in ganz Europa eingebürgert
Vorkommen:
Fundorte:

Bayern – Thalmassing

Kroatien - Vir, Nin, Privlaka

Nutzung

Der Ackergauchheil wird nach wie vor als Heilpflanze genutzt. Er wurde früher gegen psychische Krankheiten eingesetzt, eventuell auch gegen die späten Symptome einer Syphilis. Heute noch wird ein Extrakt bei Lebererkrankungen oder Hauterkrankungen verwendet.

Giftigkeit

Das enthaltene Gift: Das Triterpenoid Anagalligenin B
Wirkung des Gifts:
Zeichen einer Vergiftung: Übelkeit und Durchfall, verstärkte Harnausscheidung. Vor allem für Haustiere ist die Pflanze gefährlich.
Mögliche Dauerschäden:

Links und Literatur

Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]

Kroatiens Fauna und Flora - Aktuelles

Plavi muzej i plavi kafe

Anderberg, A. A., Manns, U. & Källersjö, M. 2007: Phylogeny and floral evolution of the Lysimachieae (Ericales, Myrsinaceae): evidence from ndhF sequence data. Willdenowia 37: 407-421. Zugehörigkeit zur Gattung Lysimachia

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-[[Datei: AnaArv TH 111003 22.jpg |center|thumb|600px|Thalmassing 10/2011]]
+[[Datei:Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009 Vir 210421 2020 d.JPG|center|thumb|600px|'''[[Vir]]''' 04/2021]]
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 Vir 130401 0575.jpg|Überwinterungsform, [[Vir]] 04/2013
+Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009 Vir 200426 475.JPG|'''[[Vir]]''' 04/2020
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 ===Zweite Variante von der Insel Vir===
 *Zwischen Steinen in besonders trockenen Habitaten wächst er deutlich niedriger
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 ===''Die Blüte''===
+[[Datei:AnaArv Vir 130426 1119.jpg|left|thumb|300px|'''[[Vir]]''' 04/2013]]
+* Sie ist 5-strahlig Blüte mit spitz zulaufenden Kelchblättern
+* Vor oder bei schlechtem Wetter schließt sie sich
+* Die Blüten sind lang gestielt und sitzen paarig an den Blattbasen.
+* Die am Rand gezackten Kronblätter tragen Drüsen.
+* Die fünf Staubblätter ragen weit heraus. Sie sind lila und an der Basis dicht mit weißen Futterhaaren besetzt, die Fliegen anlocken.
+*'''Blütezeit''' : April bis Mai
+*'''Durchmesser der Blüte''':  15 mm
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 AnaArv TH 111003 22.jpg|Thalmassing 10/2011
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 AnaArv Priv 140428 2762.jpg|[[Privlaka]] 04/2014
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+AnaArv Vir 130426 1119.jpg|'''[[Vir]]''' 04/2013
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 AnaArv Vir 140413 2158.jpg|[[Vir]] 04/2013
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-* Sie ist 5-strahlig Blüte mit spitz zulaufenden Kelchblättern
-* Vor oder bei schlechtem Wetter schließt sie sich
-* Die Blüten sind lang gestielt und sitzen paarig an den Blattbasen.
-* Die am Rand gezackten Kronblätter tragen Drüsen.
-* Die fünf Staubblätter ragen weit heraus. Sie sind lila und an der Basis dicht mit weißen Futterhaaren besetzt, die Fliegen anlocken.
-*'''Blütezeit''' : April bis Mai
-*'''Durchmesser der Blüte''':  15 mm
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 ===''Die Frucht''===
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-* Die Kapselfrucht besteht aus der Kammer mit den zahlreichen, winzigen Samen, die durch ein Pyxidium verschlossen ist.
+* Die '''[[Kapselfrucht]]''' besteht aus der Kammer mit den zahlreichen, winzigen Samen, die durch ein '''Pyxidium''' verschlossen ist.
 * Bei Reife wird dieser Deckel abgesprengt und die Samen verteilen sich
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-* Die elliptischen Blätter stehen gekreuzt gegenständig
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 ==Lebensraum==
+[[Datei:Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009 Vir 200426 476.JPG|left|thumb|300px|'''[[Vir]]''' 04/2020]]
 *Steinige Magerwiesen, Äcker, Wiesen und auch Ruderalflächen.
+*Oft findet man diese Pflanze als Erstsiedler auf frisch aufgeschütteten Erdhaufen oder sogar auf Steinhaufen.
+*Auch Weg- oder Straßenränder werden besiedelt.
+*Häudig vergesellschaftet mit [[Anthyllis vulneraria Linné, 1753|'''Anthyllis vulneraria Linné, 1753''' - Wundklee, djetelina divlja]]
+<br />
 * Anagallis arvensis Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem [[EUNIS-Habitate|<span style="color:darkgreen">'''EUNIS-Habitat:'''</span>]]
 ::✔  [[E1.332 - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities|'''E1.332''' - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities, Hellono-balkanische wärmeliebende Grasgemeinschaften]]
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 *'''Herkunft:''' Mittelmeerraum, seit langem in ganz Europa eingebürgert
 *'''Vorkommen:'''
-*'''Fundort:'''
+*'''Fundorte:'''
 :: Bayern – Thalmassing
 :: Kroatien - [[Vir]], [[Nin - Die Königsstadt|Nin]], [[Privlaka]]
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 ==Nutzung==
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-*[https://www.bgbm.org/de/node/645?fbclid=IwAR1DeMBT3m6xk8ISCWpFQePHUoN3LlJbO_dFIOP-wBsS6f2iCzkhM6afWmg Anderberg, A. A., Manns, U. & Källersjö, M. 2007: Phylogeny and floral evolution of the Lysimachieae (Ericales, Myrsinaceae): evidence from ndhF sequence data. Willdenowia 37: 407-421. '''Zugehörigkeit zur Gattung Lysimachia''']
+*[https://www.bgbm.org/de/node/645?fbclid=IwAR1DeMBT3m6xk8ISCWpFQePHUoN3LlJbO_dFIOP-wBsS6f2iCzkhM6afWmg|'''Anderberg, A. A., Manns, U. & Källersjö, M. 2007:''' Phylogeny and floral evolution of the Lysimachieae (Ericales, Myrsinaceae): evidence from ndhF sequence data. Willdenowia 37: 407-421. Zugehörigkeit zur Gattung Lysimachia]
+*[https://eunis.eea.europa.eu/habitats/3707 EUNIS Factsheet E1.332 - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities]
 *[http://hirc.botanic.hr/fcd/DetaljiFrame.aspx?IdVrste=929&taxon=Anagallis+arvensis+L. Flora Croatica Database, hier noch als Anagallis arvensis]
 *[http://www.theplantlist.org/tpl/record/kew-2636008 The Plant List]