Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Privlaka 06/2014


Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753 - Asphalt-Klee, diteljnjak

Diese bisweilen recht streng riechende Pflanze findet man überall entlang der Adria-Küste. Meistens auf Schutthalden, entlang von Straßen und Wegen und trockenen, steinigen Wiesen.

Auf Vir konnte ich sie bis dato nicht entdecken. Aber dieses Jahr ist just in meiner Straße ein Pflänzchen aufgegegangen. Früher wurde sie den Ziegen verfüttert, denen der intensive Geschmack scheinbar nichts ausmacht. Sie ist aber auch eine wichtige Heilpflanze mit einem hohen Gehalt an Flavonen und Isoflavonen.

Und diese Pflanze möchte ich euch heute vorstellen.


Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753 - Asphalt-Klee , diteljnjak

This sometimes very strong-smelling plant can be found all along the Adriatic coast. Mostly on scree slopes, along roads and paths and on dry, stony meadows.


On Vir I could not find her yet. But this year a little plant has just come up in my street. It used to be fed to goats, who do not mind the intense taste. But it is also an important medicinal plant with a high content of flavones and isoflavones.


Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Asphalt-Klee
  • Kroatisch: djeteljnjak, djetelina modra velika
  • Englisch: Arabian scurf-pea
  • Französisch: psoralée bitumineuse, psoralée à odeur de bitume, trèfle bitumineux
  • Italienisch: trifoglio bituminoso
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: trevo-betuminoso
  • Tschechisch dětelník pryskyřičnatý
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753


Namensherkunft

Lateinisch bitumen = Erdpech


Basionym

  • Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753


Synonyme

  • Psoralea bituminosa Linné, 1753
  • Rhynchodium bituminosum (L.) C. Presl, 1846
  • Aspalthium bituminosum ( L. ) Fourreau, 1868
  • Lotodes bituminosum (L.) Kuntze, 1891


Schutzstatus

Bituminaria bituminosa (Linné) Stirton, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Otok Vir 05/2022
Habitus, Nin 06/2011
  • Mehrjährige Pflanze.
  • Gesamte Pflanze krautig
  • Sie bildet lange Triebe, die aufrecht oder liegend sein können.
  • Die Stängel verholzen nicht
  • Einzelne Triebe können bis zu 200 cm lang werden.
  • Höhe: bis 100 cm









Die Blüte

Blüte, Privlaka 06/2014
  • Mehrere Blüten sind in einem Köpfchen zusammengefasst.
  • Die einzelne Blüte ist dünn, die Fahne ist deutlich länger als Flügel und Schiffchen.
  • Die Kelchblätter bilden eine Kelchröhre mit langen Kelchzähnen.
  • Sie sind stark behaart.
  • Die Kelche verbleiben lange nach der Blüte.
  • Blütezeit : Mai bis Juni
  • Durchmesser der Blüte: 3 mm
  • Blütenfarbe: violett









Die Frucht

Frucht, Vir 07/2019
  • Die Hülsenfrüchte sitzen auf dem Köpfchen, die Kelchröhre bleibt stehen.
  • Sie sind hakenförmig gekrümmt - fast wie eine Kralle.
  • Pro Fruchtstand reifen 1-5 Früchte.
  • Reifezeit: Juli - August










Blätter

Otok Vir 05/2022
Blatt, Nin 06/2011
  • Die Blätter sind dreiteilig uns sitzen auf langen, tief eingekerbten Stielen.
  • Ihre Form ist lang elliptisch, sie sind am Ende zugespitzt.
  • Sie sind oben und unten behaart.
  • Auf der Unterseite sitzen zahlreiche Öldrüsen.







Stängel

Otok Vir 05/2022
Privlaka 06/2014
  • Die Stängel sind gerade und fest.
  • Sie sind tief gerillt und behaart.
  • An der Gabelung zum Blütenstängel bzw. Blattstängel sitzt eine spitz zulaufende Stipula = Nebenblatt.
  • Auf dem Stängel am ersten Bild ist das Ausgangsloch eines Bohrers erkennbar.











Ökologie

  • Charakterpflanze zweier Habitate in Kroatien:
Erigeron karvinskianus DC. and Linario-Erigeronetum mucronati Segal 1969
Quelle: Nenad Jasprica & Sanja Kovačić: Erigeron karvinskianus DC. and Linario-Erigeronetum murconati Segal 1969, new Plant and Association in Croatia, Nat.Croat. Vol. 22, No 1, 99 205-209
✔ Agapanthia pesarinii Sama & Rapuzzi, 2010: die Larven sind monophag 2. Grades und leben in den Stängeln der Pflanze
✔ Agapanthia violacea Fabricius, 1775: die Larven sind polyphag und leben in den Stängeln verschiedener Pflanzen
✔ Aphis (Aphis) craccivora Koch, 1854 – Luzernenlaus
✔ Aphis gossypii Glover, 1877 - Grüne Gurkenblattlaus



Lebensraum

Trockene Areale, Ruderalflächen, Straßenränder


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Rund um das Mittelmeer, Kanarische Inseln
  • Weitere Vorkommen: In Mitteleuropa als Zierpflanze, in Californien invasiv.
  • Fundort: Kroatien - Nin, Privlaka, Vir


Nutzung

  • Zierpflanze: Heute gibt es zahlreiche Züchtungen für den Garten.
  • Als Viehfutter für Ziegen.
Quelle: Tradijske Sorte i Pasmine Dalmacije.
  • Reinigung und Stabilisierung von Böden, die mit Schwermetallen kontaminiert sind.
  • Heilpflanze: Die Inhaltsstoffe werden auf ihren Nutzen untersucht:
Blätter und Stängel enthalten die Pterocarpane Bitucarpin A and B. Daraus können die für die Pharmaindustrie wichtigen Furanocumarine synthetisiert werden.
Der Teergeruch entsteht aus einer Kombination verschiedener Stoffe: Phenole, schwefelhaltige Stoffe und Sesquiterpene.
Außerdem wurden Flavone und Isoflavone nachgewiesen, die eine hohe antibakterielle Wirkung gegen Staph. aureus, Klebsiella pneumonieae und E. coli aufweisen.
Verwendung in der Homoeopathie: es werden Globuli angeboten. Es gibt allerdings keine Empfehlung bei welcher Krankheit sie wirken sollen













Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj







  • Salima Azzouzi et al.: Phytochemical and biological activities of Bituminaria bituminosa L. (Fabaceae), Asian Pacific Journal of Tropical Medicine, Volume 7, Supplement 1, September 2014, pp 481-484