Arca noae Linné, 1758: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Archenmuschel''' – kunjika – ist eine begehrte Muschel für den Verzehr. Sie ist aber meist so gut getarnt, dass sie übersehen wird. Und die, die ich hier aufgenommen habe, haben die Fotosession auch überlebt.  
Die '''Archenmuschel''' – kunjika – ist eine begehrte Muschel für den Verzehr. Sie ist aber meist so gut getarnt, dass sie übersehen wird. Und die, die ich hier aufgenommen habe, haben die Fotosession auch überlebt.  
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* Arca noe statt Arca noae Linné, 1758
* Arca noe statt Arca noae Linné, 1758
* Arca noe var. abbreviata Bucquoy, Dautzenberg & Dollfus, 1891  
* Arca noe var. abbreviata Bucquoy, Dautzenberg & Dollfus, 1891
Sowie zahlreiche Synonyme von dem italienischen Malakozoologen Tommaso di Maria Allery, Marchese di Monterosato u.a.:  
 
:Sowie zahlreiche Synonyme von dem italienischen Malakozoologen '''Tommaso di Maria Allery, Marchese di Monterosato''' u.a.:  
* Arca noe var. albida Monterosato, 1916   
* Arca noe var. albida Monterosato, 1916   


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Arc_no_Vir_110420 294.jpg|Dieses Tier ist schon länger tot, das Periostracum abgeschliffen, Vir 04/2011
Arc_no_Vir_110420 294.jpg|Dieses Tier ist schon länger tot, das Periostracum abgeschliffen, '''[[Vir]]''' 04/2011
Arc_no_Vir_100924 innen.jpg|Innenseite mit den beiden Schließmuskeln, Vir 09/2010
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Arc_no_Vir_100921.jpg|Adultes und juveniles Gehäuse, Vir 09/2010
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Arc_no_Vir_100921Zähne.jpg|Die zahlreichen kleinen Zähne des [[Taxodontes Schloss|'''taxodonten Schlosses''']], Vir 09/2010
Arc_no_Vir_100921Zähne.jpg|Die zahlreichen kleinen Zähne des [[Taxodontes Schloss|'''taxodonten Schlosses''']], '''[[Vir]]''' 09/2010
Arc_no_Vir_100924  Schloss.jpg|Das Schloss, Vir 09/2010
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Arc_no_Vir_100924 txt.jpg|Die beiden gleichgroßen Schließmuskel, Vir 09/2010
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Arc_no_Vir_Ostrea, 120731 594.jpg|Jungtier in einer Austernschale, Vir 07/2012
Arc_no_Vir_Ostrea, 120731 594.jpg|Jungtier in einer Austernschale, '''[[Vir]]''' 07/2012
Arc_no_Vir_110616 39.jpg |Als Taxi für verschiedene Algen, Vir 06/2011
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Arc_no_Vir_110620 19.jpg|Wer sieht sie? Vir 06/2011
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Arc_no_Vir_110911 7.jpg|Jungtier in einer Felsspalte, Vir 09/2011
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Arc_no_Vir_140815 5356.jpg|Von einem Tunicat überwachsen, '''[[Vir]]''' 08/2014
Arc_no_Vir_140725 5147.jpg|Unter einem Stein, Vir 07/2014
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==Lebensweise, Ernährung==
==Lebensweise, Ernährung==
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*Die Archenmuschel ist standorttreu, sie lebt meist auf einem Felsen oder Stein, an den sie sich regelrecht festsaugt.
*Zahlreiche Cilien fächeln Wasser in die Kiemen, die die Nahrung herausfiltern.


Zahlreiche Cilien fächeln Wasser in die Kiemen, die die Nahrung herausfiltern.


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*'''Herkunft:''' Mittelmeer – von Afrika bis in die Adria; Nordatlantik
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*'''Vorkommen:''' s.o.
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*'''Fundort:''' Kroatien, Adria - Vir
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==Nutzung==
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*Diese Muschel wird gerne verspeist und wird auch auf dem Fischmarkt in Zadar angeboten.
*Diese Muschel wird gerne verspeist und wird auch auf dem Fischmarkt in Zadar angeboten.
*Sie enthält das toxische Guanidinderivat Arcain, das den Blutzucker senkt.  
*Sie enthält das toxische Guanidinderivat Arcain, das den Blutzucker senkt.  
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==Weiterführende Literatur und Quellen==
 
==Links und Quellen==


© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj
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[[Category:Unterklasse Pteriomorphia]]
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[[Category:Ordnung Arcoida]]
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[[Category:Familie Arcidae]]
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[[Category:Unterfamilie Arcinae]]
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Aktuelle Version vom 29. November 2020, 08:29 Uhr

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Strandgut, Vir 04/2011

Die Archenmuschel – kunjika – ist eine begehrte Muschel für den Verzehr. Sie ist aber meist so gut getarnt, dass sie übersehen wird. Und die, die ich hier aufgenommen habe, haben die Fotosession auch überlebt.


Zusätzlich sind sie noch von Schwämmen, Tunikaten oder Moostierchen überwachsen. Und zwar so, dass ich davon ausgehe, dass diese Muschel nicht zu den Langstreckenläufern gehört.


Systematik



Trivialnamen

  • Deutsch: Archenmuschel
  • Kroatisch: noina arka, kunjika, noina arka školjke
  • Englisch: Noah's ark shell
  • Französisch: arche de Noe
  • Italienisch: arca di Noè
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: arca de Noé
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Arca noae Linné, 1758



Namensherkunft

Lateinisch Arca noae = Noah’s Arche


Schutzstatus

Arca noae Linné, 1758 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Diese Muschel wird für den Verzehr gesammelt und muss eine Mindestgröße von 50 mm haben.



M. Peharda et al.: Arca noae in Pašman channel, Ribarstvo, 67, 2009, (1), 3—10


Dies ist eine interessante Arbeit aus dem Jahr 2009, in der auf die Gefährdung ganzer Populationen durch Taucher eingegangen wird:


Zusammenfassug dieser Arbeit übersetzt:

Arca noae ist eine der am häufigsten gefangen Muscheln für den menschlichen Verzehr. Sie wird meistens von Tauchern gefischt. Es gibt weder über die Fänge noch über die Bestände dieser Muschel Daten. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Bestände und die Verteilung dieser Muschel zu eruieren und zwar in einer der Fanggebiete, dem Kanal von Pasman. Die Studie wurde 2008 durchgeführt und zeigt, dass das geringe Vorkommen und die Größe der gefundenen Muscheln einen kommerziellen Fang nicht erfolgreich macht.

Arca noae ist eine weitverbreitete Muschel im Atlantik, dem Mittelmeer, dem Schwarzen Meer und dem Indischen Ozean. Sie lebt, befestigt mit ihrem starken Byssus, auf hartem Substrat vom Sublitoral bis in Tiefen von über 100 m. Sie kann eine Größe von 9 cm erreichen.

In der Adria kommt sie häufig vor. Das traditionelle Fanggebiet ist die Westküste von Istrien, aber auch um die Insel Pag, den Kanal von Pasman sowie bei Kastela und Mali Ston wird sie gefangen. Während des 2. Weltkriegs gehörte sie zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Bevölkerung mit einer jährlichen Fangmenge von 600 MT. 1940 brachen die Populationen zusammen, vermutet wird eine tödliche Substanz. Bis 1980 konnten sich die Bestände nicht vollständig erholen.

Heute ist Arca neben Venus verrucosa Linné, 1758 - Warzige Venusmuschel, brbavica, Pecten jacobaeus Linné, 1758 - Mittelmeer-Pilgermuschel, jakobska kapica, Mytilus galloprovincialis Lamarck, 1819 - Miesmuschel, dagnja und Ostrea edulis Linné, 1758 - Europäische Auster, Europska kamenica eine der am meisten gefischten Muscheln in der Adria.

Es gibt aber keine Fangstatistik oder Menge der Fänge heute sowie über die Menschen, die davon leben.

6 Teilgebiete wurden von Tauchern visuell begutachtet , dabei wurden diese Gebiete in Tiefenregionen unterteilt um herauszufinden, in welcher Tiefe die meisten Tiere leben. Dazu wurden 453 Tiere gefangen, um die Populationsstruktur zu ermitteln. Es wurde die Größe und das Geschlecht ermittelt sowie die Größe der Gonaden.


Resultat:

Das gesamte Gebiet ist gekennzeichnet durch zerstörte Felsen. Es wurden hier viele Felsen gesprengt, um an Lithophaga lithophaga Linné, 1758 - Steindattel, prstac heranzukommen. In einigen der untersuchten Gebiete waren Posidoniabestände oder Grasbestände. Die Tiere wurden immer einzeln an Felsen oder Steinen festgeheftet gefunden.

Die höchste Bestandsdichte wurde in Tiefen von 6 – 10 m gefunden. Die Größe variierte von 35 mm bis 85 mm, allerdings war die Mehrzahl der Tiere kleiner als 50 mm, also nicht für den Handel verwendbar. Diese Ergebnisse wurden ähnlich auch bei Mali Ston aber auch in Italien gefunden.

Arca hat die Hauptlaichzeit in Juni / Juli. Deshalb wurde die Untersuchung im Mai durchgeführt, um die Größe der Gonaden richtig beurteilen zu können

Ergebnis:


Eine relativ geringe Besiedlungsdichte, viele kleine Tiere sowie recht kleine Weibchen mit einem zu kleinen Gonadengewicht zeigt, dass ein kommerzieller Fang momentan unrentabel ist. Um eine erfolgreiche Quote in der Zukunft erreichen zu können, muss dieses Monitoring immer wieder durchgeführt werden.

Basionym

  • Arca noae Linné, 1758


Synonyme

  • Arca noe statt Arca noae Linné, 1758
  • Arca noe var. abbreviata Bucquoy, Dautzenberg & Dollfus, 1891
Sowie zahlreiche Synonyme von dem italienischen Malakozoologen Tommaso di Maria Allery, Marchese di Monterosato u.a.:
  • Arca noe var. albida Monterosato, 1916


Morphologie und Größe

Habitus

  • Die Archenmuschel ist groß und hat ein kräftiges Gehäuse.
  • Die Wirbel sind asymmetrisch und nach vorne gerichtet.
  • Von den Wirbeln gehen zahlreiche Rippen aus.
  • Das Periostracum ist zottelig braun und sehr dicht, so dass ein guter Schutz der Schale gewährleistet ist
  • Das taxodonte Schloss besteht aus gleich geformten Zähnen. Es verläuft über die gesamte Länge der Schale. Diese Form des Schlosses ist die ursprünglichste und ist heute noch bei Vertretern der Familie Glycymerididae Newton, 1922 - Samtmuscheln wie Glycymeris bimaculata Poli, 1759 - Zweifleckige Samtmuschel, konjina und Glycymeris glycymeris Linné, 1758 - Samtmuschel sowie der Familie Nuculidae Gray, 1824 - Nussmuscheln zu finden.
  • Die beiden Schließmuskeln sind gleich groß.
  • Das Ligament ist länglich
  • Größe: bis 80 mm
  • Bis zum Erreichen einer Größe von 50 mm benötigt sie etwa 7 Jahre.
  • Farbe: Auf hellem Grund verlaufen braune oder rotbraune Zickzack-Bänder.



Lebensweise, Ernährung

Vir 07/2014
  • Die Archenmuschel ist standorttreu, sie lebt meist auf einem Felsen oder Stein, an den sie sich regelrecht festsaugt.
  • Zahlreiche Cilien fächeln Wasser in die Kiemen, die die Nahrung herausfiltern.









Fortpflanzung, Entwicklung

Juvenile Gehäuse 8 mm, Vir 02/2011
Arca noae Linné, 1758 Vir 110213.jpg
  • Laichzeit: Juni - Juli
  • Die Archenmuscheln sind getrenntgeschlechtlich.
  • Die Eier und Samen werden ins Wasser entlassen, hier findet die Befruchtung statt.
  • Es entsteht eine Veligerlarve, die Teil des Plankton ist.
  • Nach ihrer pelagischen Phase sucht sich die Archenmuschel einen geschützten Ort und lässt sich nieder.






Ökologie

Als Filtrierer sorgt sie sicherlich für die Reinigung des Meeres.


Lebensraum

  • In 3-15 Metern Tiefe, an Steinen festgeheftet.
  • Dabei sind die Muschelschalen geöffnet und das Tier saugt sich mit seinem Fuß fest.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeer – von Afrika bis in die Adria; Nordatlantik
  • Vorkommen: s.o.
  • Fundort: Kroatien, Adria - Vir


Nutzung

200419 Arca 6.jpg
Archenmuschel - kunjke
  • Diese Muschel wird gerne verspeist und wird auch auf dem Fischmarkt in Zadar angeboten.
  • Sie enthält das toxische Guanidinderivat Arcain, das den Blutzucker senkt.








Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj



  • M. Peharda et al.: Arca noae in Pašman channel, Ribarstvo, 67, 2009, (1), 3—10