Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Vir 04/2021



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Acker-Gauchheil
  • Kroatisch: poljska krivičica, poljska krika, mišinak, crljena krikica
  • Englisch: scarlet pimpernel, cure all, red chickweed
  • Französisch: mouron rouge, mouron mâle
  • Italienisch: anagallide centonchio rosso
  • Slowenisch: navadna kurja češnjica, njivska kurja češnjica
  • Spanisch: muraje
  • Tschechisch drchnička rolné
  • Ungarisch: tikszem


Wissenschaftlicher Name

  • Anagallis arvensis Linné, 1753
  • 2009 wurde der Gauchheil in die Gattung Lysimachia gestellt: Lysimachia arvensis (L.) U.Manns & Anderb., 2009. Dies wurde aber nicht als allgemein gültig übernommen.
Familie Primulaceae Batsch ex Borkhausen, 1797
Tribus Lysimachieae Reichenbach, 1837
Gattung Lysimachia Linné, 1753
Quelle: The Plant List


Namensherkunft

  • Griechisch anagallic = Bescheidene
  • Lateinisch arvensis = vom Acker


Basionym

  • Anagallis arvensis Linné, 1753


Synonyme

  • Anagallis carnea Schrank, 1789
  • Anagallis pulchella Salisbury, 1796
  • Anagallis arabica Duby, 1844


Schutzstatus

Anagallis arvensis Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Beim Gauchheil ist mir ein deutlicher Unterschied aufgefallen zwischen Pflanzen, die auf dem Festland wachsen – in Bayern aber auch in Kroatien Privlaka bzw. auf Erde, die vom Festland stammt – und Pflanzen, die auf der Insel Vir wachsen. Wobei ich auch in Nin vereinzelt die sukkulente Form gefunden habe.

Die besonderen Merkmale auf der Insel Vir sind:

  • Die gesamte Pflanze wächst gedrungener und flacher
  • Die Internodien sind deutlich kürzer
  • Die Blätter zeigen eine deutliche Sukkulenz und sind steifer
  • Die Blätter sind fein behaart
  • Ob man den Gauchheil der Insel als eigene Unterart definieren kann, muss diskutiert werden
  • Man findet sie unter dem Namen Anagallis arvensis subsp. latifolia (L.) Arcang., 1894. Wobei dies laut The Plant List ein Synonym von Anagallis arvensis Linné, 1753 ist: Synonym


Gauchheil aus Privlaka


Gauchheil von der Insel Vir

  • Die Pflanze wächst flach und weit ausgebreitet
  • Die Stängel verzweigen sich
  • Sie ist mehrjährig und kann große Flächen einnehmen
  • Höhe: bis 20 cm




Zweite Variante von der Insel Vir

  • Zwischen Steinen in besonders trockenen Habitaten wächst er deutlich niedriger
  • Die Blüten sind blass-lachsfarben.
  • Die Internodien sind etwas länger



Die Blüte

Vir 04/2013
  • Sie ist 5-strahlig Blüte mit spitz zulaufenden Kelchblättern
  • Vor oder bei schlechtem Wetter schließt sie sich
  • Die Blüten sind lang gestielt und sitzen paarig an den Blattbasen.
  • Die am Rand gezackten Kronblätter tragen Drüsen.
  • Die fünf Staubblätter ragen weit heraus. Sie sind lila und an der Basis dicht mit weißen Futterhaaren besetzt, die Fliegen anlocken.
  • Blütezeit : April bis Mai
  • Durchmesser der Blüte: 15 mm
  • Blütenfarbe: lachsrot








Die Frucht

Frucht, Thalmassing 10/2011
  • Die Kapselfrucht besteht aus der Kammer mit den zahlreichen, winzigen Samen, die durch ein Pyxidium verschlossen ist.
  • Bei Reife wird dieser Deckel abgesprengt und die Samen verteilen sich
  • Reifezeit: Juni bis Oktober








Blatt und Stängel

Vir 04/2014
  • Die elliptischen Blätter stehen gekreuzt gegenständig
  • Sie sind dicht und fein behaart
  • Der vierkantige Stängel ist manchmal im unteren Bereich rötlich überlaufen











Ökologie

  • Der Gauchheil dient als Nahrungspflanze für die Raupen verschiedener Schmetterlinge wie:
✔ Idaea dimidiata Hufnagel, 1767 - Braungewinkelter Zwergspanner



Lebensraum

Vir 04/2020
  • Steinige Magerwiesen, Äcker, Wiesen und auch Ruderalflächen.
  • Oft findet man diese Pflanze als Erstsiedler auf frisch aufgeschütteten Erdhaufen oder sogar auf Steinhaufen.
  • Auch Weg- oder Straßenränder werden besiedelt.
  • Häudig vergesellschaftet mit Anthyllis vulneraria Linné, 1753 - Wundklee, djetelina divlja









  • Anagallis arvensis Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem EUNIS-Habitat:
E1.332 - Helleno-Balkanic short grass and therophyte communities, Hellono-balkanische wärmeliebende Grasgemeinschaften


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum, seit langem in ganz Europa eingebürgert
  • Vorkommen:
  • Fundorte:
Bayern – Thalmassing
Kroatien - Vir, Nin, Privlaka


Nutzung

Der Ackergauchheil wird nach wie vor als Heilpflanze genutzt. Er wurde früher gegen psychische Krankheiten eingesetzt, eventuell auch gegen die späten Symptome einer Syphilis. Heute noch wird ein Extrakt bei Lebererkrankungen oder Hauterkrankungen verwendet.


Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: Das Triterpenoid Anagalligenin B
  • Wirkung des Gifts:
  • Zeichen einer Vergiftung: Übelkeit und Durchfall, verstärkte Harnausscheidung. Vor allem für Haustiere ist die Pflanze gefährlich.
  • Mögliche Dauerschäden:









Links und Literatur

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj


  • Die Richtlinien für Kroatiens Fauna und Flora: [[1]]