02.08.2022 – Es lebe der Müll!!!

Aus Kroatiens Fauna und Flora
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Navigation
Zurück nach Vir
Zurück zur Zadarska županija
Zurück zu Naturschutz mit Füßen getreten
Zurück zum Naturschutz in Kroatien
Zurück zur Hauptseite


02.08.2022 – Es lebe der Müll auf Vir, Straža XXIX!!!

02.08.2022 – Es lebe der Müll auf Vir, Strand Straža XXIX!!!

Eigentlich war ich heute Morgen um 5:17 Uhr unterwegs um den Sonnenaufgang am Strand genießen und fotografieren zu können. Da es bis dahin noch etwas dauerte, bin ich erst mal etwas herumspaziert. Und als ich wieder einmal unzählige hinterlassene „Geschenke“ sah, ist mir die Freude gründlich vergangen. Es gibt unbestritten viele, die den Strand nicht als offiziellen Bauhof ansehen, aber das scheint hier nicht der Fall zu sein. Denn kaum einer der Strandbesucher entfernt seinen Müll wieder. Und ich frage mich, warum ich morgens alles in einem Beutel einsammle, wenn ein paar Stunden später wieder alles zugemüllt ist. Vermutlich habe ich da irgendetwas falsch verstanden.

Denn es ist wirklich unzumutbar eine leere Chipstüte, die mindestens 10 kg wiegt, wieder in die Ferienwohnung mitzunehmen. Und erst die Plastikflasche, die bringt sicherlich 25 kg auf die Waage und passt auch nicht mehr in die Tasche mit dem übrigen Kram. Nein, das ist zu umständlich und schadet definitiv der Erholung. Aber es gibt immer eine Lösung, und so mancher entwickelt im Urlaub tolle und kreative Ideen: warum nicht den Strand mit diesen Resten und Einlagen von Kinderschuhen dekorieren – Weihnachten ist ja nicht mehr fern und Glaskugeln würden hier sowieso nur zerbrechen. Und vielleicht mag ja die eine andere Möwe oder Schildkröte daran knabbern. Die sind ganz scharf auf Käsefüße und die besten Müllentsorger der Strände, und es ist für sie absolut natürliche Nahrung, die überhaupt keine Gefahr darstellt.

Ich finde es auch prima, dass man mit Kindern, die dringend aufs WC müssen, nicht in das Apartment geht, der Weg ist einfach zu weit und man will ja keine Strandminute mit unsinnigen Beschäftigungen verschwenden. Deshalb husch in die nächste Wiese, den Popo schnell mit Feuchttüchern gesäubert und nichts wie zurück an den Strand. Neben der Zeitersparnis macht ihr den Hausbesitzern sicherlich eine große Freude, wenn bei der nächsten Bura die braun eingefärbten Tücher in deren Garten geweht werden. Endlich mal ein bisschen Farbe im grauen Alltag, und ein wunderbarer Duft kann natürlich auch nicht schaden.

Gegen Nachmittag kommt dann der große Hunger. Und da am Strand nicht gekocht werden kann, wird schnell Fastfood aus dem nächsten Restaurant oder Supermarkt geholt. Dagegen ist ja nichts einzuwenden, lasst es euch gut schmecken. Doch dann kommt wieder das große Grübeln: wohin bloß mit dem Einweggeschirr, mit den Gabeln oder den Behältern aus Styropor? Schwierig, schwierig, denn der Strand ist ja schon übersät. Da passt einfach nichts mehr hin. Doch der kluge Mensch weiß auch da einen Ausweg, denn auf dem Weg zurück zur Ferienwohnung gibt es ja genügend Gärten, die nur so nach den Behältern mit den Essensresten verlangen. Nur, das soll nicht so auffallen, also versteckt man seine Überreste dezent in der hintersten Ecke des Gartens in der Hoffnung, dass es nicht auffällt. Aber was steht denn da – ein Feigenbaum, dessen (zurzeit noch unreife) Früchte alle auf den Boden fallen. Na, die kann man aber nicht liegenlassen, das verschmutzt nur den Garten. Und Früchte zum Nachtisch sollen ja sehr gesund sein – vor allem, wenn sie kostenlos sind.

Besonders gesetzestreue Gäste halten sich natürlich an das, was vorgeschrieben bzw. aufgeschrieben ist. Denn mittlerweile werden am Strand immer mehr Schilder aufgestellt auf denen steht, dass dies eine Sammelstelle für jeglichen Abfall ist. Und so sammelt sich dort Tag für Tag Müll, der allerdings nie entsorgt wird. Denn es ist nur ein Hinweis dass Hunde nicht baden dürfen. Aber eine freie Interpretation sei gestattet, denn Hunde sind ja die einzig wahren Verschmutzer des Wassers.

Da bleibt mir zum Schluss nur eines übrig: ich bedanke mich bei diesen wunderbaren Gästen. Für ihren Einsatz am Strand, für die Natur und die Umwelt und zuletzt für die Privatgärten. Und als Beweis für die grässlichen Bilder, die uns Kroatiens Natur bietet, poste ich noch eines von diesem Morgen. Und ihr stimmt mir sicher zu, dass dieses Bild bei weitem nicht so schön ist wie die der Stranddekos.

P.S. Leider sind die Bilder nicht so toll geworden weil es noch nicht hell war. Aber man kann erkennen, was da so alles herumliegt.

Die Bilder













Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj