Vinca minor Linné, 1753

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Heselbach 10/2013



Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Kleines Immergrün, Kleinblättriges Immergrün
  • Kroatisch: mali zimzelen, mala pavenka
  • Englisch: running myrtle, lesser periwinkle
  • Französisch: petite pervenche, bergère, pucelage, violette de serpent, violette des sorciers, pervenche mineure
  • Italienisch: pervinca minore
  • Slowenisch: navadni zimzelen
  • Spanisch: brusela, brusela menor, hierba doncella
  • Tschechisch menší barvínek, menší brčál, barvínek
  • Ungarisch: kis télizöld

Wissenschaftlicher Name

Vinca minor Linné, 1753

Namensherkunft

  • Lateinisch vincere = besiegen oder
  • Lateinisch vincire = binden (Körbe)
  • Lateinisch minor = kleiner

Basionym

Vinca minor Linné, 1753

Synonyme

  • Pervinca heterophyla Rafinesque, 1840
  • Pervinca minor (L.) Garsault, 1764
  • Pervinca repens Rafinesque, 1840

Schutzstatus

Vinca minor Linné, 1753 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Heselbach 10/2013
  • Mehrjährige Pflanze.
  • Vinca minor wächst im Gegensatz zur großen Schwester kriechend.
  • Dabei können die verholzenden Triebe bis zu 2 m lang werden.
  • Höhe: bis 10 cm









Die Blüte

Blüten, Heselbach 10/2013
  • Die Blüten sind gestielt und haben 5 Kronblätter.
  • In der Mitte liegt um die Staubbeutel ein kleiner Blütenkelch.
  • Die Blüten selbst sind blau.
  • Sie stehen zu mehreren wobei maximal zwei gleichzeitig aufblühen.
  • Sie sind bei der Wildform deutlich kleiner als die Blüten des Großen Immergrüns.
  • Die Kronblätter sind spatelförmig und stehen weit ab.
  • Die Blüten produzieren nur wenig Honig, sodass diese Pflanze nicht für Bienen geeignet ist.
  • Blütezeit: März bis Oktober, bei günstigen Bedingungen das ganze Jahr*Blütenfarbe: blau





Die Frucht

Vinca bildet Balgfrüchte.



Das Blatt

Blätter, Heselbach 10/2013
  • Die dunkelgrünen Blätter stehen gegenständig.
  • Sie sind dick und derb.
  • Sie sind im Umriss elliptisch.
  • Sie sind gestielt und besitzen einen glatten Rand.







Ökologie

Daphnis nerii Linné, 1758 - Oleander-Schwärmer, oleandrov ljiljak.


Icerya purchasi Maskell, 1879 - Australische Woll-Schildlaus, narančin crvac


Myzus persicae Sulzer, 1776 - Pfirsich-Blattlaus, zelena breskvina uš
✔ Neomyzus circumflexus Buckton, 1876 - Gewächshaus-Blattlaus, ljiljanove lisne uši


  • Folgende Pilze befallen das Kleine Immergrün:
✔ Pseudoidium vincae (Bolay) Bolay, 2012: monophag 2. Grades auf Arten der Familie Apocynaceae Jussieu, 1789 - Hundsgiftgewächse, naherice
✔ Peronospora vincae Schröter, 1874: monophag 2. Grades auf Arten der Familie Apocynaceae Jussieu, 1789 - Hundsgiftgewächse, naherice
✔ Puccinia cribrata Arthur & Cummins, 1933: monophag 2. Grades auf Arten der Familie Apocynaceae Jussieu, 1789 - Hundsgiftgewächse, naherice
✔ Puccinia vincae (DC.) Plowr. 1836: monophag 2. Grades auf Arten der Familie Apocynaceae Jussieu, 1789 - Hundsgiftgewächse, naherice

Lebensraum

Vinca minor wächst in Mischwäldern und braucht nährstoffreiche Böden sowie wenig direkte Sonne.

Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mitteleuropa, Südeuropa
  • Weitere Vorkommen: in Amerika invasiv
  • Fundort: Kroatien - Vir


Nutzung

  • Vinca minor ist eine häufige Zierpflanze. Sie wird als Bodendecker verwendet. In Kroatien ist sie indigen, in Mitteleuropa wird sie seit der Zeit der Römer als Gartenpflanze verwendet.


Mittlerweile gibt es viele Züchtungen. Bei den panaschierten Sorten wurde die Farbe der Blätter wurde verändert, wobei die meisten helle bis weiße Ränder haben.
Vinca minor 'Variegata'
Zadar 03/2021
Zadar 03/2021
Zadar 03/2021



  • Es ist aber auch eine alte Heilpflanze, die bereits von Dioskurides unter dem Namen Polemion bei Diarrhoea empfohlen hat. Das Alkaloid Vincamin wirkt blutdrucksenkend, wird aber auch bei zerebralen Durchblutungsstörungen gegeben. Wegen der starken Giftigkeit wird Vinca minor nur noch homöopathisch eingesetzt.


  • Die zähen aber elastischen Stängel wurden früher zu Körben geflochten.


Das Kleine Immergrün ist seit vielen Jahrhunderten eine Schutzpflanze, die allerlei Ungemach, das von Geistern, Dämonen oder Hexen drohte, fernhalten sollte. Und damit auch die Verstorbenen geschützt sind, wurde ihnen in manchen Kulturen ein Kranz aus dem Immergrün mitgegeben.
Apuleius Platonicus erwähnt Vinca minor in seinem illustrierten Kräuterbuch aus dem 6. Jh.n.Chr., dessen Texte auf ältere Werke (Plinius) zurückgehen. Allerding zeigt für mich die Abbildung von Vinca minor eine völlig andere Pflanze - eher Ehrenpreis. Laut Apuleius soll es bei Besessenheit, gegen Dämonen und den Teufel sowie gegen Schlangen wirken.


Als Hexenkraut hat es beim Räuchern Kinder vor eben Hexen geschützt.
Wie einige Vertreter der Familie Euphorbiaceae Jussieu, 1789 – Wolfsmilchgewächse, mlječike gehört es zu den Orakelblumen der Druiden. Die 5-strahlige Blüte soll Dämonen fernhalten.



Giftigkeit

  • Das enthaltene Gift: Vinca minor enthält in den oberirdischen Teilen 40 verschiedene Alkaloide. Die wichtigsten sind Vincamin, Vincamini, Vincarubin und Vincin. Außerdem Flavonoide, Terpene, Gerbstoffe und Saponine.
  • Wirkung des Gifts:
  • Mögliche Erkrankungen: Abfall des Blutdrucks, Irritation des Herzschlages sowie Probleme mit der Atmung.
  • Mögliche Dauerschäden: Wegen der Bitterkeit werden nicht so viele Blätter verzehrt, um Dauerschäden zu verursachen.













Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj