Populus alba Linné, 1753

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Otok Vir 04/2014

Bereits im Tertiär lebten die ersten Pappelarten. In der folgenden Eiszeit zogen sich die Bestände in den wärmeren Süden zurück. Als das Klima für die Bäume wieder angenehmer wurde, breiteten sie sich vor allem längs der Flüsse (Donau) Richtung Norden aus.


Systematik

Trivialnamen

  • Deutsch: Silber-Pappel, Grau-Pappel
  • Kroatisch: bijela topola, bukvina
  • Englisch: white poplar
  • Französisch: peuplier blanc
  • Italienisch: pioppo bianco
  • Slowenisch: beli topol
  • Spanisch: chopo blanco, álamo
  • Tschechisch topol černý
  • Ungarisch: fehér nyár

Wissenschaftlicher Name

Populus alba Linné, 1753

Namensherkunft

Lateinisch populus = Menschen, Volk, Pappel

Lateinisch albus = weiß

Basionym

Populus alba Linné, 1753

Synonyme

  • Populus major Miller, 1768
  • Populus major Miller, 1768
  • Populus arbeel Curtis, 1783
  • Populus excelsa Salisbury, 1796
  • Populus acerifolia Loddiges ex Loudon, 1838
  • Populus aegyptiaca W. Baxter, 1850
  • Leuce alba (Linné) Opiz, 1852
  • Populus triloba Dode, 1905

Schutzstatus

Populus alba Linné, 1753 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt.

Morphologie und Größe

Habitus

Nin 04/2011
Otok Vir 04/2014
  • Sommergrüner Baum mit leicht asymmetrischer Krone.
  • Die Rinde von jungen Bäumen und Ästen ist weiß mit den typischen schwarzen Marken.
  • Die Borke des Stammes ist vor allem bei älteren Exemplaren rissig.
  • Höhe: bis 40 Meter
  • Das Wurzelsystem ist weit verzweigt.







Die Blüte

  • Die Pappel ist diözisch, es gibt männliche und weibliche Pflanzen.
  • Die weiblichen Blüten sind in Kätzchen zusammengefasst.
  • Blütezeit : April
  • Blütenfarbe: Weibliche Blüten gelb, männliche rötlich.

Die Frucht

A-3610 Weißenkirchen in der Wachau 04/2018
A-3610 Weißenkirchen in der Wachau 04/2018
  • Sie ist eine Kapselfrucht, die bei Reife zahlreiche, wollige Samen entlässt.
  • Oft reißt der Wind bei Reife ganze Kätzchen vom Baum.
  • Die Verbreitung der Samen erfolgt durch den Wind
  • Reifezeit: Mai – Juni








Das Blatt

Blattoberseite, Otok Vir 04/2014
  • Die Blätter sind eiförmig und mehr oder weniger stark gelappt.
  • An Langtrieben sind die Lappen stärker ausgeprägt.
  • Die Oberseite ist glänzend grün, die Unterseite weiß filzig behaart
  • Sie stehen gegenständig








Äste und Stamm

Älterer Baum, A-3610 Weißenkirchen in der Wachau
  • Der Stamm ist meist gerade, kann sich auch leicht biegen.
  • Junge Äste haben charakteristische, diamantförmige Warzen
  • Die Rinde ist glatt und weiß
  • Später wird sie dunkel und es entstehen tiefe Längsrillen.
  • Oft bildet sich zwischen den beiden Zonen eine deutliche Grenze
  • Diesjährige Zweige sind vor allem an der Triebspitze stark behaart - ähnlich wie die Schösslinge








Ökologie

✔ Earias vernana Fabricius, 1787 - Silberpappel-Kahneulchen: Lebt ausschließlich auf der Silberpappel
✔ Smerinthus ocellata Linné, 1758 - Abendpfauenauge
✔ Notodonta ziczac Linné, 1758 - Zickzack Zahnspinner
✔ Scoliopteryx libatrix Linné, 1758 - Zackeneule
✔ Laothoe populi Linné, 1758 - Pappelschwärmer
✔ Aulagromyza populi Kaltenbach, 1864 – Familie Agromycidae
✔ Aulagromyza tremulae Hering, 1957 – Familie Agromycidae
✔ Ectoedemia turbidella Zeller, 1848 – Familie Nepticulidae, Zwergminiermotten
✔ Ectoedemia argyropeza Zeller, 1839 – Familie Nepticulidae, Zwergminiermotten
  • Ein wichtiger ökologischer Aspekt ist ihre Fähigkeit, Schwermetalle, Phosphate und Nitrate aus dem Boden zu lösen und zu binden.
  • Zwischen der Weißpappel und der Zitterpappel – beide bewohnen gleiche Gebiete – kann es zu Bastardisierung kommen. Diese Bastarde heißen Graupappel und vereinen die Merkmale von beiden. Man kann sie aber an den Blättern unterscheiden: sie tragen auf der Unterseite einen dichten Filz aus weißen Haaren.

Lebensraum

Direkt an der Donau, Weißenkirchen in der Wachau. 03/04/2018
  • Populus alba Linné, 1753 ist Charakterart von folgendem von folgendem EUNIS-Habitat:
✔ G1.31 - Mediterranean riparian poplar forests
  • Die Silberpappel war ursprünglich nur in warmen Auwäldern zu finden. Durch ihre Fähigkeit, sich anzupassen, hat sie mittlerweile auch andere Habitate erobert.
  • Sie bevorzugt feuchtes Erdreich
  • Sie ist sehr tolerant gegenüber Salz, Wind und hohen Temperaturen.
  • Heute findet man sie meistens in Gärten, an Flussufern oder feuchten Standorten angepflanzt.








Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Südosteuropa, Nord-Afrika
  • Weitere Vorkommen: Europa, Asien. Diese Pappel gilt in Süd-Afrika und Amerika als invasiv.
  • Fundort: Kroatien – Nin, Vir

Nutzung

A-3610 Weißenkirchen in der Wachau 04/2018
A-3610 Weißenkirchen in der Wachau 04/2018
  • Populus alba Linné, 1753 wird wegen seiner Stabilität und seiner dichten Schossbildung (siehe Bilder oben) häufig zur Befestigung gepflanzt.
  • Heilpflanze: Die Rinde ist enthält reichlich Salicylate, die entzündungshemmend, abschwellend und keimabtötend wirken. Verschiedene Firmen bieten Globuli an.
  • Essbare Pflanze: Die essbaren Blätter können gegen Karies eingesetzt werden.















Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Caudullo, G., de Rigo, D., 2016: Populus alba in Europe: distribution, habitat, usage and threats. Atlas of Forest Tree Species. Publ. Off. EU, Luxembourg
  • S. Di Lonardo, M. Capuana, M. Arnetoli, R. Gabbrielli, C. Gonnelli 2011: Exploring the metal phytoremediation potential of three Populus alba L. clones using an in vitro screening. Environmental Science and Pollution Research, 18(1), 82-90