Pinna nobilis Linné, 1758: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gefährdung==
Nachdem die Bestände in den letzten Jahren im gesamten Mittelmeer extrem zurückgegangen sind, hat der IUCN im Jänner 2020 als


==Muschelsterben im Mittelmeer==
==Muschelsterben im Mittelmeer==

Version vom 22. Januar 2020, 19:34 Uhr

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Vir 09/2012


Pinna nobilis Linné, 1758 - Edle Steckmuschel, periska


Die Große Steckmuschel ist die größte Muschel des Mittelmeeres, sie gehört sogar zu den größten weltweit. Wegen ihrer Schönheit ist sie leider heute immer noch als Souvenir begehrt. Und dass, obwohl sie seit 1994 streng geschützt ist und Strafen bis zu 30.000 Kuna verhängt werden können. Mehr Informationen über dieses wunderschöne und interessante Tier sowie über ihren Schutz findet ihr auf meiner Seite.


Pinna nobilis Linné, 1758 - noble pen shell, periska


The fan shell ist the largest seashell of the Mediterranean sea, indeed, she belongs to the largest mussels worldwide. Because of her beauty she is requested as souvenir until today. Whereas she is strictly protected since 1994 and a penalty of a penalty up to 30.000 can be imposed. Please, learn more about this gorgeous and interesting animal and its protection on my website.



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Edle Steckmuschel, Schinkenmuschel
  • Kroatisch: plemenita, periska
  • Englisch: noble pen shell, sea wings
  • Französisch: grande nacre, jambonneau hérissé
  • Italienisch: pinna nobile, astura, cozza penna
  • Slowenisch: veliki lešcur
  • Spanisch: nacra común
  • Tschechisch xxx
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Pinna nobilis Linné, 1758


Namensherkunft

Lateinisch nobilis = edel


Schutzstatus

  • Pinna nobilis Linné, 1758 ist in ganz Europa seit 1994 streng geschützt:. Sammeln, Handeln und das Entnehmen aus dem Meer sind verboten.
✔ Es dürfen weder lebende noch tote Tiere genommen oder mitgenommen werden.
✔ Die Strafe bei Zuwiderhandeln kann bis zu 30.000 Kuna betragen.
Quelle: Kroatisches Kulturministerium

Gefährdung

Nachdem die Bestände in den letzten Jahren im gesamten Mittelmeer extrem zurückgegangen sind, hat der IUCN im Jänner 2020 als

Muschelsterben im Mittelmeer

  • Dezember 2019 - Die letzte Muschel in der Bucht Magrovica, NP Telašćica, ist gestorben.

Vor einigen Wochen habe ich darüber berichtet, dass die Steckmuschel um Lastovo ausgestorben ist.

Heute kam eine neue Hiobsbotschaft: in einer Bucht Magrovica, NP Telašćica, wurden im September noch 300 Muscheln gezählt, von denen 200 lebten. Jetzt wurden sie erneut kontrolliert und alle sind tot.

Teilweise sind sie Haplosporidium pinnae, einem Parasiten zum Opfer gefallen. Andere wurden als Souvenir entfernt.

Quelle: ezadar.hr



  • November 2019 - Pinna nobilis um Lastovo ausgestorben

Diese Nachricht hat mich jetzt doch ziemlich erschüttert - rund um die Insel Lastovo ist die Edle Steckmuschel ausgestorben. Ursache soll die Verschmutzung sein.

Für mich wäre auch das Ausbreiten des Parasiten Haplosporidium pinnae eine mögliche Ursache - ich habe darüber berichtet.

Die Taucher, die das Gebiet seit längerem kontrollieren, haben nur noch leere Schalen gefunden, die teilweise im Sand steckten, teilweise auf dem Sand lagen.

Ich hoffe, dass herausgefunden wird, wer oder was den Tieren den Garaus macht und entsprechende Maßnahmen getroffen werden, um die Muscheln wieder anzusiedeln.

Quelle: telegram.hr


  • September 2019: das Massensterben hat sich enorm ausgebreitet und auch Telašćia erreicht. Mittlerweile befassen sich mehrere Wissenschaftler mit dieser Krankheit, die die Steckmuschel vollständig auslöschen könnte.
Quelle: [Skolji]


  • Im Frühjahr 2019 wurde neben den Touristen, die immer wieder Steckmuscheln als Souvenir aus dem Meer holen, eine zusätzliche Gefahr bekannt. Denn es droht im gesamten Mittelmeerraum ein Kollaps der Populationen. Wie bereits in Spanien sind immer mehr Muscheln durch den Parasiten Haplosporidium pinnae infiziert, der das Tier zum Absterben bringt. Der Parasit war bis dato nur im westlichen Mittelmeer nachgewiesen, eine neue Studie zeigt, dass es sich enorm ausgebreitet hat und nun auch die Steckmuscheln im östlichen Mittelmeerraum befällt.
Quelle: Stelios Katsanevakis, Konstantinos Tsirintanis, Dimitris Tsaparis, Dimitrios Doukas, Maria Sini, Fotini Athanassopoulou, Markos Nikolaos Κolygas, Dimitrios Tontis, Drosos Koutsoubas, Vasileios Bakopoulos 2019: The cryptogenic parasite Haplosporidium pinnae invades the Aegean Sea and causes the collapse of Pinna nobilis populations, Aquatic Invasions 14, https://doi.org/10.3391/ai.2019.14.2.01


  • Mehrere Untersuchungen haben sich mit der Ursache des Muschelsterbens befasst. Es gibt mehrere Faktoren, die ausschlaggebend für den drastischen Rückgang dieser Meerestiere sind:
✔ Pinna nobilis Linné, 1758 lebt meist in geringen Tiefen, ist damit für jeden Schnorchler erreichbar. Nach wie vor wird sie als Souvenir gesammelt und leider auch gehandelt.
✔ Immer mehr Menschen haben Boote, die in Küstennähe verankert werden. Durch die Anker können Bestände rigoros vernichtet werden.
✔ Die Muschel filtert Meerwasser in großen Mengen. Ist dieses durch Öl, Chemikalien oder Fäkalien verunreinigt, führt das zum Absterben des Tieres.
✔ Auch der Einsatz von Schleppnetzen kann ganze Kolonien zerstören.



Basionym

  • Pinna nobilis Linné, 1758


Synonyme

  • Pinna incurvata Born, 1778
  • Pinna gigas Röding, 1798
  • Pinna squamosa Gmelin, 1791
  • Pinna ensiformis Monterosato, 1884
  • Pinna vulgaris Roissy, 1804
  • Pinna obeliscus Martens, 1866


Morphologie und Größe

  • Das große Gehäuse ist fächerförmig.
  • Das vordere Ende ist halbmondförmig gerundet. Das Hinterende, mit dem die Muschel im Sand steckt, ist spitz.
  • Die Schale besitzt keine Zähne, das Ligament ist langgezogen.
  • Der Aufbau der Schale ist sehr fein, sie ist dünn und manchmal transparent. Durch ihre Flexibilität ist sie gut gegen Schäden durch heftige Strömungen geschützt.
  • Die Oberfläche ist meist glatt, junge Muscheln haben oft Schuppen.
  • Die Muschel produziert kräftige Byssusfäden, mit denen sie sich im Sand verankert.
  • Größe: bis 100 cm
  • Farbe: Junge Muscheln sind hellbeige, später werden sie hornfarben mit einem leichten Rotstich.


Lebensweise, Ernährung

Pinna nobilis Linné, 1758 ist ein Filtrierer, der Plankton aus dem Wasser sammelt. Dabei reinigt sie pro Stunde etwa 6 Liter Meerwasser.


Fortpflanzung, Entwicklung

  • Die Tiere sind proterandrische Zwitter, können aber auch noch später ihr Geschlecht wechseln.
  • Die befruchteten Eier verbleiben in der Mantelhöhle und auch die jungen Larven bleiben eine Zeitlang hier.
  • Wenn sie fähig sind zu schwimmen, verlassen sie das Muttertier.
  • Dann entwickelt sich das Tier zu einer Trochophora, die frei im Wasser schwimmt.
  • Das letzte freie Stadium ist die Veligerlarve, die bereits eine winzige Schale trägt.
  • Danach lässt sich die Muschel absinken und setzt sich auf ihrem bevorzugten Untergrund fest.


Ökologie

  • Pinna nobilis Linné, 1758 beherbergt in ihrem Mantelsaum oft kleine Krebse aus dem Unterstamm Crustacea Brünnich, 1772 - Krebstiere, rakovi als Symbionten. Der Krebs hat den Vorteil, dass er vor eventuellen Räubern geschützt ist, die Muschel profitiert von Nahrungsresten des kleinen Mitbewohners:
✔ Pontonia pinnophylax Otto, 1821
✔ Pinnotheres pisum Linné, 1767 – Muschelwächter


Lebensraum


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Die Große Steckmuschel ist im Mittelmeer endemisch
  • Weitere Vorkommen: es wird über Sichtungen im Atlantik berichtet
  • Fundort: Kroatien – Premantura, Vir

Nutzung

Die Große Steckmuschel wurde früher vielfältig genutzt. Ihr großer Körper wurde gegrillt oder gebraten und hat für eine ganze Familie gereicht.

Eine lange Tradition hat die Verwendung der Byssusfäden, die zu Muschelseide verarbeitet wurden. Aus dieser wurden hochglänzende Strümpfe oder Handschuhe hergestellt.












Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj



  • Budimir, Stjepan (2013) Noble pen shell (lat. Pinna nobilis Linneaus, 1758 ). Bachelor's thesis, Faculty of Science