Osyris alba Linné, 1753

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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♂ Blüte



Osyris alba Linné, 1753 - Honigduftender Rutenstrauch, bijela metla

Er sieht schon recht bizarr aus mit seinen rutenförmigen Trieben und den winzigen Blüten. Im Winter aber, wenn er mit den roten Früchten übersät ist, ist er ein wahrer Hingucker. Dieser Semiparasit zapft verschiedene Pflanzen an, denen er Nährstoffe und Wasser entzieht.


Osyris alba Linné, 1753 - osyris, bijela metla

He looks quite bizarre with his rod-shaped shoots and tiny flowers. In winter, however, when he is littered with many red fruits, he really is an eye-catcher. This semiparasite taps various plants from which he extracts nutrients and water.



Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Honigduftender Rutenstrauch, Weißer Harnstrauch
  • Kroatisch: bijela metla, bijela metlica
  • Englisch: osyris
  • Französisch: rouvet blanc
  • Italienisch: ginestrella comune
  • Slowenisch: bela metlina
  • Spanisch: guardalobo, retama loca
  • Tschechisch zučice bílá
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Osyris alba Linné, 1753


Namensherkunft

Über die Namensherkunft des Gattungsnamens gibt es zwei Varianten:

Vom Ägyptischen Gott Osiris, dem Herrscher über das Totenreich aber auch über die Vegetation

Griechisch ozos = Zweig, stark verzweigt

Die Bezeichnung osiris bzw. osyris wurde bereits von Dioscorides und Plinius für diese Pflanze verwendet.

Lateinisch alba = weiß


Basionym

Osyris alba Linné, 1753


Synonyme

Osyris mediterranea Bubani, 1897


Schutzstatus

Osyris alba Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

  • Strauchähnlich wachsende Pflanze mit langen, rutenförmigen Trieben.
  • Diese verholzen an der Basis und sind stark verzweigt.
  • Dieser Strauch ist immergrün.
  • Höhe: bis 120 cm







Die Blüte

♀ Blüte, Vir 10/2013
♂ Blüte, Vir 05/2012






  • Meist findet man männliche und weibliche Blüten an einem Strauch. Die weiblichen erkennt man an der dreiteiligen Narbe, die herausragt.
  • Die Blüten sind dreiteilig, die dreieckigen Kronblätter öffnen sich weit.
  • Sie duften intensiv.
  • Nur männliche Blüten produzieren Nektar, an ihnen kann man häufig Ameisen finden.
  • Blütezeit : Mai, vereinzelt findet man auch im Herbst Blüten
  • Durchmesser der Blüte: 3 mm
  • Blütenfarbe: grün






Die Frucht

  • Die Früchte sind Beeren, die an kleinen Stielen sitzen.
  • Sie behalten den Rest der Blüte als aufsitzenden Ring.
  • Reifezeit: Dezember - Februar


Blatt und Stängel

  • Die Blätter sitzen wechselständig.
  • Sie sind schmal-lanzettförmig, die Ränder sind glatt.
  • Manchmal sind sie grau bereift.
  • Die Stängel sind eher dünn und sehr elastisch.
  • Sie sind unbehaart und deutlich gekantet.


Ökologie

Der Honigduftender Rutenstrauch ist ein Halbparasit. Er hat zwar Chlorophyll in den Blättern und kann assimilieren. Diese sind allerdings winzig. Eine echte Wurzel hat er nicht, dafür dringt er mittels seines Haustoriums in eine andere Pflanze ein und versorgt sich dort mit allen lebensnotwendigen Stoffen.

  • Wirtspflanzen: Osyris ist nicht auf eine bestimmte Pflanze spezialisiert, er befällt sowohl krautige Pflanzen als auch Bäume:
Asparagus acutifolius Linné, 1753 - Spitzblättriger Spargel , oštrolisna šparoga
Olea europaea Linné, 1753 - Olivenbaum, maslina
Prunus amygdalus Batsch, 1801 - Mandelbaum, badem
Myrtus communis Linné, 1753 - Myrte, obična mirta
✔ Cupressus sempervirens Linné, 1753


✔ Paradoxus osyridellus Stainton, 1869
✔ Orgyia trigotephras Boisduval, 1829


Lebensraum


✔ F5.4 Spartium junceum scrub
✔ F5.51A4 - Eastern Phillyrea thickets
F5.51C - Osyris brushes
✔ F6.2 - Eastern garrigues


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • Weitere Vorkommen:
  • Fundort: Kroatien - Smilčić, Vir, Vrsi, Tribežić


Nutzung

  • Als Heilpflanze: Extrakte dieser Pflanze (Blätter und Früchte) wurden positiv auf ihre Wirkung bei Diabetes getestet. In einer neueren Untersuchung wurde das Pyrrolizidin-Alkaloid Osyrisin nachgewiesen und auf seine Wirkung gegen Entamoeba histolytica und Giardia intestinalis getestet. In der Volksmedizin wurden Extrakte gegen intestinale Würmer verwendet.
  • Als Zierpflanze: Diese Pflanze scheint sich wegen ihres exotischen Aussehens immer größerer Beliebtheit zu erfreuen.









Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj




  • G. Aronne, C. Wilcock, P. Pizzolongo 1993: Bestäubungsbiologie und sexuelle Differenzierung von Osyris alba (Santalaceae) im Mittelmeerraum. Pflanzensystematik und Evolution Band 188, Heft 1-2, pp 1-16
  • Al-Jaber HI, Mosleh IM, Mallouh A, Abu Salim OM, Abu Zarga MH 2010: Chemical constituents of Osyris alba and their antiparasitic activities. J Asian Nat Prod Res. 2010 Sep;12(9):814-20
  • Stavroula Mamoucha, Nikolaos S Christodoulakis 2016: Leaf Tissue Arrangement, Preliminary Phytochemical Investigation and Callus Induction from the Medicinal Hemi-parasite Osyris alba L. nternational Journal of Pharmacognosy and Phytochemical Research 2016; 8(9); 1437-1443