Olea europaea Linné, 1753: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lebensraum==
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Kultiviert auf Feldern oder in Gärten.
*Kultiviert auf Feldern oder in Gärten.
 
 
*Olea europaea Linné, 1753 ist Charakterpflanze folgender [[EUNIS-Habitate|<span style="color:darkgreen">'''EUNIS-Habitate:'''</span>]]
::✔ G2.91- Olea europaea groves
::✔ F5.12 - Olea europaea and Pistacia lentiscus matorral
 


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==Geografische Verbreitung==
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*'''Herkunft:''' Mittelmeerraum
*'''Herkunft:''' Mittelmeerraum

Version vom 22. Februar 2019, 20:49 Uhr

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Lun 10/2012




Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Olivenbaum
  • Kroatisch: maslina, uljika, merčakinja, olika
  • Englisch: olive tree
  • Französisch: l’olivier, olivier commun, olivier d'Europe
  • Italienisch: olivo, olivo domestico
  • Slowenisch: oljka, oljkovke
  • Spanisch: olivo
  • Tschechisch olivovník evropský
  • Ungarisch: oliva, olajfa


Wissenschaftlicher Name

Olea europaea Linné, 1753


Namensherkunft

Lateinisch europaea = aus Europa


Basionym

  • Olea europaea Linné, 1753


Synonyme

  • Olea sylvestris Miller, 1768
  • Olea europaea var. communis Aiton, 1789
  • Olea oleaster Hoffmanns. & Link, 1820
  • Olea bifera Rafinesque, 1838
  • Olea europaea subsp. oleaster (Hoffmanns. & Link) Negodi, 1927


Schutzstatus

Olea europaea Linné, 1753 ist in Kroatien nicht gefährdet und nicht geschützt.


Morphologie und Größe

Habitus

Habitus, Lun 10/2012
  • Großer, immergrüner Baum mit knorrigem Stamm.
  • Die Krone ist weit ausladend und reich verzweigt.
  • Höhe: bis 800 cm, meistens kleiner











Die Blüte

Blüte, Vir 05/2012
  • Die Blüten stehen in endständigen Rispen, eine Rispe kann aus bis zu 30 Einzelblüten bestehen.
  • Sie sind kurz gestielt.
  • Die Kelchblätter bilden eine kurze Kelchröhre, die oben glatt abschließt.
  • Die vier Kronblätter sind elliptisch und am Ende abgerundet.
  • Die Narbe ist kurz.
  • Die beiden Staubblätter sind kürzer als die Kronblätter.
  • Die Bestäubung erfolgt meistens durch Bienen aber auch durch den Wind.
  • Blütezeit : April - Mai
  • Durchmesser der Blüte: 3 mm
  • Blütenfarbe: weiß






Die Frucht

Frucht, Zadar 09/2013
  • Die Frucht ist eine Steinfrucht und besteht aus Kern, Fruchtfleisch und einer festen äußeren Hülle.
  • Junge Früchte sind hellgrün, sie ändern ihre Farbe mit der Reife über dunkelgrün zu blau-violett.
  • Reifezeit: Oktober - November












Blatt

Blatt, Nin 09/2010
  • Die Blätter sind dunkelgrün und ledrig.
  • Sie stehen gegenständig.
  • Ihre Form ist lanzettförmig, die Ränder sind zugespitzt.
  • Die Oberseite ist blaugrün und mit feinen Haaren bedeckt.
  • Auf der Unterseite sitzen dicht kleine Sternhaare, sie erscheint dadurch silbrig.





Austrieb im Frühjahr

Die jungen Blätter werden getrocknet und für Tee verwendet:

Stamm und Zweige

Stamm eines Jungbaumes, Vir 09/2011
  • Die Zweige sind weich und lang. Sie sind stark verzweigt.
  • Der Stamm ist bei jungen Bäumen gerade, wächst später knorrig und krumm.
  • Auch die Rinde verändert sich mit dem Alter. Junge Äste haben eine glatte, graue Rinde. Später wird sie grob rissig.













Die alte Sorte Oblica

Bereits die Römer pfropften veredelte Reiser auf die Olea europaea var. sylvestris Linné, 1753 - Wilde Olive, maslina divlja, die eine robuste Unterlage bildete.

Allerdings war diese alte Züchtung bei weitem nicht so ertragreich wie die heute verwendeten Bäume, die Früchte waren sehr klein und hatten einen großen Kern. Mehr über die Geschichte dieser Olivensorte ist hier zu lesen:


Die Olivenhaine in Lun

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Ökologie

Bestäubung

  • Die Olive ist eigentlich eine anemophile Pflanze, das heißt, die Blüten werden durch den Wind bestäubt. Aber es gibt einige Insekten, kukci, die die Blüten besuchen:


Aus der Ordnung Ordnung Hymenoptera Linné, 1758 - Hautflügler, opnokrilci
Apis mellifera Linné, 1758 - Westliche Honigbiene, pčela
✔ Halictus maculatus Smith, 1848 - Dickkopf-Furchenbiene
✔ Lasioglossum villosulum Kirby, 1802 - Zottige Schmalbiene
✔ Andrena praecox Scopoli, 1763 – Frühe Sandbiene


Aus der Familie Syrphidae Latreille, 1802 - Schwebfliegen, osolikih muha
✔ Chrysotoxum arcuatum Linné, 1758 – Späte Wespenschwebfliege
✔ Epistrophe eligans Harris, 1780 – Zweiband-Wiesenschwebfliege
✔ Eristalinus taeniops Wiedemann, 1818, Familie
✔ Eristalis arbustorum Linné, 1758 - Kleine Keilfleckschwebfliege
✔ Eristalis tenax Linné, 1758 - Mistbiene


Insekten im Olivenbaum


Otiorhynchus (Arammichnus) cribricollis Gyllenhal, 1834 - Ölbaumrüssler frisst an den Blättern. Es entstehen die typischen halbmondförmigen Einbuchtungen.
Euphyllura olivina daCosta 1839 - Ölbaumblattfloh, maslinina buha: Die Weibchen sitzen direkt auf jungen Blütentrieben. Sie schützen sich mit einem dichten Geflecht aus wachsartigen Fäden.
Bactrocera oleae Gmelin, 1790 - Olivenfliege ist der gefürchtetste Schädling. Die Fliege legt die Eier auf die junge Frucht, die Larve lebt in der Olive und ernährt sich vom Fruchtfleisch.
Palomena viridissima Poda, 1761 - Baumwanze, zelena smrdibuba konnte ich häufiger auf jungen Olivenbäumen entdecken.
Omphalotus olearius (DC) Singer, 1948 – Dunkler Ölbaumtrichterling, zavodljiva lisičica ist ein giftiger Pilz, dessen Hüte im Spätsommer an der Basis der Bäume erscheinen.
✔ Saisettia oleae Olivier, 1791 – Oliven-Napfschildlaus sitzt gerne in den Achseln von Zweigen.
✔ Prays oleae Bernard, 1788 – Olivenblatt-Miniermotte: ihre Larven leben in den Blättern in Gängen.

Krankheiten

  • Krankheiten des Olivenbaumes:
✔ Der Pilz Marthamyces panizzei (De Not.) Minter 2003 verursacht einen Blattbrand. Die Blätter bekommen braune Stellen, die sich immer weiter ausbreiten, bis das ganze Blatt abstirbt. Der Pilz ist hoch infektiös.
Pseudomonas savastanoi pv. savastanoi (, Vir 09/2011
✔ Das Bakterium Pseudomonas savastanoi pv. savastanoi (Janse 1982) Gardan et.al 1992 verursacht eine Knotenbildung an Zweigen und Stämmen, seltener an Blättern. Die Blätter werden braun und sterben ab.












✔ Das Bakterium Xylella fastidiosa Weels & al, 1987 - Feuerbakterium, das durch saugende Zikaden aus der Familie Cicadidae Westwood, 1840 - Zikaden, cvrčci übertragen werden.











Lebensraum

  • Kultiviert auf Feldern oder in Gärten.


✔ G2.91- Olea europaea groves
✔ F5.12 - Olea europaea and Pistacia lentiscus matorral



Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum
  • Weitere Vorkommen: Weltweit
  • Fundort: Kroatien - Nin, Vir, Lun



Herkunft

Die Stammform ist Olea europaea var. sylvestris Linné, 1753 - Wilde Oive, maslina divlja, die man heute noch vereinzelt finden kann. Auf diese Ursprungsform wurden veredelte Triebe gepflanzt, die größeres Laub und größere Früchte bildeten. Bei alten Bäumen treibt deshalb oft der Oleaster an der Basis der Bäume aus. Sehen kann man das in den Olivenhainen von Lun.

Im Mittelmeerraum wird die Olive seit etwa 4.000 Jahren kultiviert. Ein besonderer Fund in der Nähe der kleinen Otočić Ričul hat das bestätigt: hier wurden 2015 im Schlick die Reste einer 3.500 Jahre alten Siedlung gefunden. Das war eine Sensation, da in dem Schlick unter anderem verschiedene Werkzeuge aber auch Reste von Nahrungsmitteln wie Kirschkerne entdeckt wurden. Und natürlich auch Holzstücke von Olivenbäumen aus dieser Zeit.

Quelle: Zadarski.hr, 2015


Nutzung

Olea europaea Linné, 1753 ist seit vielen tausend Jahren Nahrungs- und Heilpflanze.


  • Essbare Pflanze: Oliven sind aus unserer Küche nicht mehr weg zu denken. Ob als Snack, auf der Pizza oder in Gerichten – ihr Aroma ist unverwechselbar.
In Kroatien ist die Sorte Oblica die am häufigsten kultivierte Form. Eine Übersicht über die Sorten sind in der Schrift tradicijske sorte i pasmine Dalmacije zu finden.
Die Sorte Rosinjola, die vor allem in Istrien angebaut wird, wird hier beschrieben:
Sara Godena, Kristijan Damijanić, Aldo Milotić: Morfološke karakteristike masline sorte Rosinjola u Istri, Pomologia Croatica Vol. 15 – 2009, br. 1 -2


  • Heilpflanze: Die positive Wirkung von Olivenöl auf unseren Fettstoffwechsel ist unumstritten. Aber auch ein Tee aus den Blättern kann unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Er wirkt gegen Diabetes und Bluthochdruck.
In den Blättern findet man vor allem Bitterstoffe, das antioxidativ wirkende Terpenoid Oleuropein sowie Ölsäuren wie die Oleinsäure und Flavonoide.
Die Frucht enthält eine Mischung aus verschiedenen Ölen sowie Tocopherol


  • Auf der 20 Lipa-Münze ist ein Olivenzweig mit Früchten abgebildet.


  • Vermutlich durch den vermehrten Anbau von Oliven und der damit verbundenen erhöhten Belastung durch Pollen hat sich die Anzahl allergischer Reaktionen erhöht. In Zadar wurde eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse hier zu lesen sind:
Nataša Skitarelić, Antun Mazzi, Neven Skitarelić, Joško Mišulić, Ana Vuletić: Hypersensitivity to Pollen of Olea Europea in Patients with Pollen Allergy in Zadar County, Croatia, Archives of Industrial Hygiene and Toxicology. Band 61, Heft 2, Seiten 211–217















Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj