Naticarius stercusmuscarum Gmelin, 1791

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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Vir 09/2011


Naticarius stercusmuscarum Gmelin, 1791 - Tausendpunkt Nabelschnecke, pupkari, točkasti pupkar

Sie ist mit ihrem großen, von zahllosen Punkten übersäten Gehäuse wohl eine der spektakulärsten Schnecken des Mittelmeers. Dieser gefräßige Räuber arbeitet mit chemischen Stoffen (Salzsäure), die er gemeinsam mit seiner Radula als Bohrmaschine einsetzt. So gelangt er an das Innere anderer Weichtiere und schlürft genüsslich das Innere heraus.


Naticarius stercusmuscarum Gmelin, 1791 - common necklace shell

With her large, densely covered with countless little dots, probably Natica is the most spectacular snail in the Mediterranean Sea. This ravenous predator works with chemical substances (hydrochloric acid), applying it in combination with his special radula as drilling machine. So, he reaches the interior of molluscs and appreciatively he slurps the soft body.


Systematik



Trivialnamen

  • Deutsch: Tausendpunkt - Nabelschnecke
  • Kroatisch: pupkari, točkasti pupkar
  • Englisch: fly-specked moon snail
  • Französisch:
  • Italienisch: natica millepunti, bèsc
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: xxx
  • Tschechisch natika tečkovaná
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Naticarius stercusmuscarum Gmelin, 1791



Namensherkunft

  • Lateinisch stercus = Dünger
  • Lateinisch musca = Fliege

Also, das Gehäuse ist voller Fliegensch …… Das bedeutet übrigens auch der englische Name fly-specked moon snail.


Schutzstatus

Naticarius stercusmuscarum Gmelin, 1791 ist in Kroatien weder gefährdet noch geschützt. Da ich sie nur sehr vereinzelt gefunden habe, ist anzunehmen, dass sie nicht sehr häufig vorkommt. Außerdem konnte ich beobachen, dass es Jahre mit einem vermehrten Vorkommen und dann wieder mehrere Jahre mit nur einzelnen Exemplaren gibt.

Basionym

  • Nerita stercusmuscarum Gmelin, 1791


Synonyme

  • Natica millepunctata Lamarck, 1822
  • Natica sanguinolenta Brusina, 1865
  • Natica stercusmuscarum Gmelin, 1791



Morphologie und Größe

  • Das recht große Gehäuse ist gekennzeichnet durch einen flachen Apex und einer großen, fast blasigen Endwindung.
  • Die Mündung ist geformt wie ein D. Sie kann durch ein helles, kalkiges Operculum verschlossen werden. Dieses hat zentral einen schwarzen Fleck.
  • Neben der Mündung ist der weite Nabel zu sehen, der zur Mündung hin von einem dicken Wulst vermindert wird.
  • Gehäuseoberfläche und auch Mündung ist glatt, da die Schnecke ihren Mantel darüber zieht. Erst wenn das Gehäuse von einem Einsiedlerkrebs übernommen wird beginnt es, nach und nach von anderen Organismen bewachsen zu werden.
  • Größe: bis 53 mm
  • Farbe: Weiß mit zahlreichen weinroten Punkten.



Lebensweise, Ernährung

  • Auch diese Natica ist – wie alle Naticiden – ein erfolgreicher Jäger.
  • Ihre Lieblingsnahrung sind Muscheln.
  • Sie bohrt mit Hilfe ihrer Radula und Salzsäure in die Schale des Opfers ein Loch. Dann stülpt sie ihre Proboscis aus und schiebt sie durch dieses Loch. Danach saugt sie das Opfer aus.



Fortpflanzung, Entwicklung

Vir 06/2013
  • Das Weibchen legt ihre Eier in Form eines breiten, gewellten Bandes auf steiniges Substrat. Diese Bänder können einen Durchmesser von mehreren Zentimetern erreichen. Erreicht wird dies durch quellbare Substanzen, die die Eier als Schutz umgeben.
  • Die jungen Trochophora-Larven leben im Plankton.
  • Nach dem Umbau zur Veliger werden diese Minischnecken sessil.






Ökologie

  • Der Einsiedlerkrebs Pagurus prideaux Leach, 1815 übernimmt gerne Gehäuse toter Schnecken. Er wiederum geht eine Symbiose mit der Mantelaktinie Adamsia palliata Müller, 1776 ein. Von dieser Wohngemeinschaft profitieren beide Tiere: die Aktinie schützt ihren Krebs bei Gefahr durch Ausstoßen von giftigen, lila Fäden. Der Krebs wiederum spielt Taxi und überlässt seiner Beschützerin auch den einen oder anderen Happen.
  • Quelle: Wild Croatia
  • Die Schnecke selbst ist Nahrung für die die Meeresschildkröte Caretta caretta Linné, 1758.


Lebensraum

  • Sie kommt im Küstenbereich vor, aber auch in tieferen Lagen, auf Hartböden, eher selten auf Sand.
  • Dabei bewohnt sie Tiefen ab 5 Metern.


Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeer – Adria
  • Weitere Vorkommen: nn
  • Fundort: Kroatien - Vir, Premantura, Povile

Nutzung durch den Menschen

  • Natica ist essbar. Das schmackhafte Fleisch wird auch roh verzehrt.
  • Mit Rechen wird diese Schnecke gefangen.










Weiterführende Links und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj





  • Thomas Hülsken, Carina Marek, Stefan Schreiber, Iris Schmidt, Michael Hollmann: The Naticidae (Mollusca: Gastropoda) of Giglio Island (Tuscany, Italy): Shell characters, live animals, and a molecular analysis of egg masses. Zootaxa 1770: 1–40 (2008)