Acanthocardia spinosa Lightfoot, 1786

Aus Kroatiens Fauna und Flora
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08/2020 Dugi Otok
Danke Đani Iglić für die wunderschönen Bilder
Thanks to Đani Iglić for the wonderful pics

Acanthocardia spinosa Lightfoot, 1786 - Sand-Herzmuschel, pjeskoviti vaganj


Diese außergewöhnliche Muschel lebt in Tiefen ab 10 Meter auf Sand- oder Schlickböden. Sie ernährt sich von Phytoplankton, das sie mit Hilfe ihres Siphos einsaugt.

Die Schale trägt charakteristische, radiär angeordnete Rippen auf denen kurze, kräftige Stacheln sitzen.

In den letzten Jahren wurden von Tauchern häufiger große Flächen mit leeren Muschelschalen gefunden. Đani Iglić vermutet, dass diese Massensterben ähnlich begründet sind wie die der Edlen Steckmuschel, periska oder der Archenmuschel, noina arka.


Acanthocardia spinosa Lightfoot, 1786 – sand cockle, pjeskoviti vaganj


This extraordinary mussel lives at depths from 10 meters on sandy or silty soils. It feeds on phytoplankton, which it sucks in through its siphon.

The shell hast characteristic and radially arranged ribs with short, strong spines.

In recent years, divers have found large areas of empty mussel shells more often in the Adriatic bassin. Đani Iglić assumes that these mass extinctions are caused in a similar way to that of the noble pen shell or Noah's ark shell.


Systematik


Trivialnamen

  • Deutsch: Sand-Herzmuschel
  • Kroatisch: pjeskoviti vaganj, pjeskovita prnjavica
  • Englisch: sand cockle
  • Französisch: bucarde épineuse, bucarde hérissonnée, bucarde à côtes serrées
  • Italienisch: cuore spinoso
  • Slowenisch: xxx
  • Spanisch: berberecho espinoso
  • Tschechisch srdcovka písečná
  • Ungarisch: xxx


Wissenschaftlicher Name

Acanthocardia spinosa Lightfoot, 1786


Namensherkunft

  • Altgriechisch akanthos = dornig
  • Griechisch kardia = Herz
  • Lateinisch spinosus = dornig, stachelig


Schutzstatus

  • Gefährdetes Tier in Kroatien: Offiziell ist diese Muschel noch nicht gefährdet. Aber der Taucher Đani Iglić beobachtet seit etwa eineinhalb Jahren, dass immer mehr leere Schalen in größeren Mengen auf dem Meeresgrund zu finden sind. Und diese „Friedhöfe“ hat er an verschiedenen Orten in der Adria gefunden.


Diese Schalen weisen keine Schäden auf, die durch Räuber wie Sparus aurata Linné, 1758 - Gold-Brasse, orada oder Vertreter der Klasse Cephalopoda Cuvier, 1797 - Kopffüßer, glavonošci in Kroatien verursacht sein könnten. Deshalb vermutet er, dass entweder Parasiten oder aber die Verschmutzung Ursache des Massensterbens sind.


Basionym

Cardium spinosum Lightfoot, 1786


Synonyme

  • Cardium erinaceum Lamarck, 1819
  • Cardium erinaceum var. alba Monterosato, 1872


Morphologie und Größe

08/2020 Dugi Otok
08/2020 Dugi Otok
  • Die Schale ist sehr kräftig und im Umriss eher viereckig – dorsal ist sie abrupt zu Ende, ventral läuft sie aus.
  • Sie trägt zahlreiche radiale Rippen, die durch eine tiefe Furche getrennt sind.
  • Auf den Rippen sind die Anwachslinien in Form von kleinen Höckern zu sehen auf denen kräftige, kurze Stacheln sitzen.
  • Der Wirbel ist ebenfalls kräftig entwickelt und geschwollen.
  • Die Schale besitzt ein sehr feines Periostracum, das im Laufe des Lebens zumindest teilweise abgeschliffen wird.
  • Das Schloss besteht aus zwei gleichförmigen Kardinalzähen sowie 2 Seitenzähnen, die unterschiedlich groß sind.
  • Das Tier kann sich ganz ins Gehäuse zurückziehen.
  • Die beiden Siphos sind kurz und von einem Tentakelkranz umgeben.
  • Durch eine dritte Öffnung im Mantel kann sie den kräftigen, orangen Fuß herausstrecken, der aufgepumpt länger als die Schale werden kann.
  • Größe: meist um die 55 mm, große Exemplare bis 90 mm
  • Farbe: Die Schale ist außen beige-weiß, manchmal lachsfarben. Das Innere ist weiß. Das Tier ist lachsfarben.


Lebensweise, Ernährung

  • Die Tiere leben tagsüber im Sand eingegraben und sind nachtaktiv.
  • Mit dem kräftigen Fuß können sie leicht größere Strecken zurücklegen oder im Sand graben.
  • Sie ernähren sich von Phytoplankton, das sie aus dem Wasser filtern.


Fortpflanzung, Entwicklung

  • Eier und Samen werden ins Wasser entlassen. Dort findet die Befruchtung statt.
  • Dann entwickelt sich das Tier zu einer Trochophora, die frei im Wasser schwimmt.
  • Das letzte freie Stadium ist die Veligerlarve, die bereits eine winzige Schale trägt.
  • Danach lässt sich die Muschel absinken und setzt sich auf ihrem bevorzugten Untergrund fest.


Ökologie

Verschiedene Arten aus dem Unterstamm Asterozoa Zittel, 1895 - Seesterne ernähren sich von dieser Muschel.

Allerdings ist sie nicht wehrlos, bei Gefahr kann sie mit Hilfe ihres Fußes größere Sprünge machen und damit ihrem Feind entkommen.


Lebensraum

Sandboden bei Vrsi

Für Acanthocardia spinosa Lightfoot, 1786 findet ist noch kein EUNIS-Habitat definiert.

Diese Muschel lebt auf sandigen, schlickigen Böden in Tiefen bis zu 200 Meter.









Geografische Verbreitung

  • Herkunft: Mittelmeer
  • Weitere Vorkommen: Atlantik (Algarve)
  • Fundort: Kroatien – Kap Kamenjak, Dugi Otok














Weiterführende Literatur und Quellen

© Kroatiens Fauna und Flora, fauna i flora u Hrvatskoj